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Russlands neuer Stalin-Kult
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Über dreissig Jahre lang herrschte Josef Stalin über die Sowjetunion. Er ist verantwortlich für Millionen Tote. In seinem Lager-System, dem Gulag, liess er selbst engste Vertraute ermorden. Doch nun, unter Wladimir Putin, erlebt Stalin ein Revival und sein Regime eine Umdeutung. Putin, der selbst gerne Aufsätze über die russische Geschichte schreibt, sieht in Stalin keinen Massenmörder, sondern einen entschlossenen Staatsmann, der die Sowjetunion einte und im Zweiten Weltkrieg den Faschismus in Hitler-Deutschland besiegte. Die Schattenseiten des Stalinismus blendet Putin dabei aus. Zum Beispiel, dass es unter Stalin in Russland Millionen Zwangsarbeiter gab, die im Zuge der Industrialisierung der Sowjetunion ermordet wurden. Mit seinem neuen Stalin-Kult will Putin den Rückhalt für seine Politik in der Bevölkerung stärken: Inzwischen ist es fester Bestandteil der russischen Propaganda zu behaupten, dass Russland unter Putin gegen den Faschismus in der Ukraine kämpfe, wie einst die Sowjetunion unter Stalin gegen Nazi-Deutschland. Trotzdem ist der neue Stalin-Kult nicht einfach das Wiederaufleben des Stalinismus. Beobachterinnen und Beobachter sehen darin vielmehr eine Art postimperiales Syndrom, welches Russland immer stärker im Griff hat und zunehmend die öffentliche Meinung bestimmt.
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