

Dr. Martina Schuegraf, Wissenschaftlerin, Vortragsrednerin und Organisationsgestalterin, spricht ĂŒber ihren Weg von der PĂ€dagogik ĂŒber die Musikwissenschaft zur Medienwissenschaft und darĂŒber, wie sie die Art des Lernens und Arbeitens verbessern möchte. Sie stellt ein Konzept der holistischen Bildung vor, welches den ganzen Menschen adressiert, und erlĂ€utert, wie es dabei helfen kann, mit den eigenen Bildungserfahrungen in Kontakt zu treten.
UniversitÀten sind z.B. durch den Bologna-Prozess stÀrker strukturiert und reguliert worden, was die Freiheit von Forschung und Lehre einschrÀnkt. Sinngebende Seminare vermitteln nicht nur kognitives Wissen, sondern beinhalten auch offene Diskussionen, um mit dem Potenzial der Gruppe zu arbeiten und eine entsprechende Lernumgebung zu schaffen. Dies bedeutet eine Abkehr vom traditionellen, eher autoritÀr ausgerichteten LehrverstÀndnis hin zu einem kooperativeren Miteinander auf Augenhöhe.
In Seminaren sollte allen beteiligten Menschen so viel Raum wie möglich gegeben werden, um die intrinsische Motivation zu fördern. Schulen sollten den SchĂŒlern mehr ganzheitliche Lernmöglichkeiten und vor allem -rĂ€ume bieten, um in Verbindung mit sich selbst und dem zu Lernenden zu treten. Dazu gehört auch die Einbindung des Sozialen, Persönlichen und Emotionalen. Selbsterkenntnis und Erfahrungen bspw. in der Natur, in Museen und in anderen Kulturen sind wichtige Aspekte von Bildung. Derzeit funktionieren Bildungssysteme auf Grundlage von kontrollorientierten Strukturen, welche die Bewertung und Benotung in den Vordergrund stellen, doch gibt es ein wachsendes Bewusstsein fĂŒr die Notwendigkeit, neue Rahmenbedingungen zu schaffen.
Obwohl viele Menschen das derzeitige System verĂ€ndern wollen, fehlt es noch an Offenheit und Bereitschaft. Um tiefgreifende und umfassende VerĂ€nderungen herbeizufĂŒhren, die allen Lebewesen und der Welt dienlich sind, sollten wir den Mut aufbringen, unsere Bildungssysteme grundstĂ€ndig zu hinterfragen, um Ideen zu entwickeln und RĂ€ume zu erschaffen, die wirklich Neues entstehen und ausprobieren lassen. Hierzu gehört der Beziehungsaufbau und das Netzwerken mit Menschen, die bereit sind fĂŒr neue Lösungen und Strukturen. Das Denken und Handeln in Netzwerken ist dabei elementar.
Menschen erfahren Angst und Leid, weil sie die Systeme, Strukturen und Bedingungen, die sie erzeugen, immer wieder verstĂ€rken. Deshalb braucht es MöglichkeitsrĂ€ume, um auszuprobieren, um scheitern zu können und daraus Neues zu erschaffen. Wir leben in einer Zeit der Transformation, in der wir IdentitĂ€t neu denken und uns davon lösen dĂŒrfen, unseren Wert ĂŒber Titel, Positionen und Wissen zu definieren.
Wir sind Gestalter von Strukturen und werden gleichzeitig von Strukturen geformt. Burnout, Depressionen und andere körperliche Probleme können entstehen, wenn unsere Seele aufgrund der Strukturen, die wir uns selbst schaffen, nicht mehr mithalten kann. Wir können jedoch jederzeit alles neu erfinden und unsere Welt gestalten, wenn wir uns dessen bewusstwerden.
GesprÀchspartner dieser Folge:
Dr. Martina Schuegraf studierte PĂ€dagogik und Musikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Massenmedien. Mich interessierte immer Inter- und TransdiziplinĂ€res. Nach TĂ€tigkeiten in der Markt- und Medienforschung sowie beim WDR schrieb ich meine Promotion zum Thema âMedienkonvergenz und Subjektbildungâ. Auch das âĂber-den-Tellerrand-schauenâ und Grenzen zu dehnen bewegte mich stets, da es den eigenen Horizont erweitert. Nach wissenschaftlichen TĂ€tigkeiten an verschiedenen UniversitĂ€ten in Potsdam, Paderborn, an der UC Berkeley und in Siegen, war ich Medienwissenschaftsprofessorin an der FilmuniversitĂ€t Babelsberg und leitete den Studiengang âDigitale Medienkulturâ, bis ich meine wissenschaftliche Karriere an den Nagel hing. Meine langjĂ€hrigen Erfahrungen und Forschungen an UniversitĂ€ten, in Unternehmen und VerbĂ€nden zeigten mir, dass ich in neuen, humanen, menschenzutrĂ€glichen Arbeits- und Bildungsstrukturen arbeiten, lehren und lernen und diese auch mit anderen in die Welt bringen will. Meine Arbeit ist davon geprĂ€gt, Potenziale sowohl des einzelnen, als auch der Gruppe und von Organisationen zu heben und unterstĂŒtzende Strukturen fĂŒr Menschen zu schaffen.
Das inspiriert Martina:
Bergtouren und Berge, die hohen und die weniger hohen. Nachdem ich den Damavand im Iran mit 5.671m und den Kala Patthar in Nepal mit 5.645 m bestiegen habe, wĂŒrde ich gerne in diesem Leben noch auf einen 6.000er
Klettern am Fels, aber auch in der Halle, denn es macht den Kopf frei und fördert Vertrauen
Theory U von C. Otto Scharmer
âVerwobenes Leben. Wie Pilze unsere Welt formen und unsere Zukunft beeinflussenâ von Merlin Sheldrake
Unerwartete Begegnungen mit auĂergewöhnlichen Menschen
Publikation: Bildung fĂŒr alle. Gedanken zu einer Hochschule der Zukunft >>
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âš LinkedIn >>
Hat Dir die Folge gefallen?: Wir freuen uns riesig ĂŒber Sterne âïžâïžâïžâïžâïž
Mehr zu SHORT CUTS â€ïž ICH WIR ALLE :
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âš Unser Buch: Haltung entscheidet
⚠Unser Hörbuch: Haltung entscheidet
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170 Episoden
Dr. Martina Schuegraf, Wissenschaftlerin, Vortragsrednerin und Organisationsgestalterin, spricht ĂŒber ihren Weg von der PĂ€dagogik ĂŒber die Musikwissenschaft zur Medienwissenschaft und darĂŒber, wie sie die Art des Lernens und Arbeitens verbessern möchte. Sie stellt ein Konzept der holistischen Bildung vor, welches den ganzen Menschen adressiert, und erlĂ€utert, wie es dabei helfen kann, mit den eigenen Bildungserfahrungen in Kontakt zu treten.
UniversitÀten sind z.B. durch den Bologna-Prozess stÀrker strukturiert und reguliert worden, was die Freiheit von Forschung und Lehre einschrÀnkt. Sinngebende Seminare vermitteln nicht nur kognitives Wissen, sondern beinhalten auch offene Diskussionen, um mit dem Potenzial der Gruppe zu arbeiten und eine entsprechende Lernumgebung zu schaffen. Dies bedeutet eine Abkehr vom traditionellen, eher autoritÀr ausgerichteten LehrverstÀndnis hin zu einem kooperativeren Miteinander auf Augenhöhe.
In Seminaren sollte allen beteiligten Menschen so viel Raum wie möglich gegeben werden, um die intrinsische Motivation zu fördern. Schulen sollten den SchĂŒlern mehr ganzheitliche Lernmöglichkeiten und vor allem -rĂ€ume bieten, um in Verbindung mit sich selbst und dem zu Lernenden zu treten. Dazu gehört auch die Einbindung des Sozialen, Persönlichen und Emotionalen. Selbsterkenntnis und Erfahrungen bspw. in der Natur, in Museen und in anderen Kulturen sind wichtige Aspekte von Bildung. Derzeit funktionieren Bildungssysteme auf Grundlage von kontrollorientierten Strukturen, welche die Bewertung und Benotung in den Vordergrund stellen, doch gibt es ein wachsendes Bewusstsein fĂŒr die Notwendigkeit, neue Rahmenbedingungen zu schaffen.
Obwohl viele Menschen das derzeitige System verĂ€ndern wollen, fehlt es noch an Offenheit und Bereitschaft. Um tiefgreifende und umfassende VerĂ€nderungen herbeizufĂŒhren, die allen Lebewesen und der Welt dienlich sind, sollten wir den Mut aufbringen, unsere Bildungssysteme grundstĂ€ndig zu hinterfragen, um Ideen zu entwickeln und RĂ€ume zu erschaffen, die wirklich Neues entstehen und ausprobieren lassen. Hierzu gehört der Beziehungsaufbau und das Netzwerken mit Menschen, die bereit sind fĂŒr neue Lösungen und Strukturen. Das Denken und Handeln in Netzwerken ist dabei elementar.
Menschen erfahren Angst und Leid, weil sie die Systeme, Strukturen und Bedingungen, die sie erzeugen, immer wieder verstĂ€rken. Deshalb braucht es MöglichkeitsrĂ€ume, um auszuprobieren, um scheitern zu können und daraus Neues zu erschaffen. Wir leben in einer Zeit der Transformation, in der wir IdentitĂ€t neu denken und uns davon lösen dĂŒrfen, unseren Wert ĂŒber Titel, Positionen und Wissen zu definieren.
Wir sind Gestalter von Strukturen und werden gleichzeitig von Strukturen geformt. Burnout, Depressionen und andere körperliche Probleme können entstehen, wenn unsere Seele aufgrund der Strukturen, die wir uns selbst schaffen, nicht mehr mithalten kann. Wir können jedoch jederzeit alles neu erfinden und unsere Welt gestalten, wenn wir uns dessen bewusstwerden.
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Bergtouren und Berge, die hohen und die weniger hohen. Nachdem ich den Damavand im Iran mit 5.671m und den Kala Patthar in Nepal mit 5.645 m bestiegen habe, wĂŒrde ich gerne in diesem Leben noch auf einen 6.000er
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