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Erwartungen

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Erwartungen – Was erwarten Sie vom Bund der Freimaurer?
SEPTEMBER 1, 2020 VON RENESCHON

Vor der Aufnahme in den Bund der Freimaurer und damit in eine Loge, muss der Interessent/die Interessentin drei Fragen im Stillen für sich persönlich beantworten. Eine davon lautet: „Was erwarten Sie vom Bund der Freimaurer für Ihren Geist, für Ihr Herz und Ihr zeitliches Glück?“.

Bevor nun einige wieder laut schreien, dass diese Frage etwas Internes der Freimaurerei sei und nicht nach außen darf, so sollte man kurz darüber nachdenken, dass der profane Interessent die Fragen VOR der Aufnahme in den Bund bekommt, also zu einer Zeit, in der er noch KEIN Freimaurer ist.

Ich bin der Meinung, dass der Neophyt diese Frage mit dem nötigen zeitlichen Vorlauf zum Termin seiner Aufnahme und Initiation bekommen sollte, da man sich gerade als Interessent hierüber viele Gedanken machen muss. Das geht nicht in der kurzen Zeit in der dunklen Kammer.

Denn alleine die ausführlichen Gedanken zu dieser Frage schützen den neuen Bruder (oder die neuen Schwester) und ebenso die gesamte Loge, vor falschen Erwartungen und unnötigen Enttäuschungen.

Grundsätzlich sollte man keine Vorteile erwarten, weder in beruflicher, noch privater Art. Dies wird dem Suchenden bereits während der Aufnahme mehrfach vermittelt und daher wäre es mehr als angebracht, dies auch schon vorher zu kommunizieren.

stellen wir uns die Frage, was genau die Brüder und Schwestern dazu bewegt hat, sich dem Bund der Freimaurer anzuschließen? Diese Frage wurde ausführlich in den letzten Wochen in diversen Foren diskutiert und besprochen.


Was treibt die Brüder und Schwestern an?

In vielen Gesprächen wurde mir gesagt, es sei eine gewisse innere Unruhe gewesen. Die Personen suchen das Licht, wie wir Freimaurer es gern beschreiben, die sprichwörtliche Suche nach dem „Sinn im Leben“ und der Hoffnung, diesen in der modernen Freimaurerei zu finden. Um es gleich zu sagen und alle Illusionen zu zerstören: Auch in der Freimaurerei wird man die Antwort auf diese Frage nicht bekommen. Was man allerdings bekommt, sind Werkzeuge und Wege, um die Antwort auf diese Frage für sich selbst zu finden. Manch einer findet hier die Antwort auf die Frage nach der Bestimmung des Menschen, für einige ist die Frage allerdings auch ein Leben lang unbeantwortet.

Ebenso wird häufig eine Gemeinschaft unter Gleichen gesucht. Dabei ist die Freimaurerei eher eine Gemeinschaft unter Un-Gleichen. Man versucht innerhalb einer Loge die Mitglieder in Bezug auf ihre soziale Herkunft und ähnlichem zu mischen (anders als in den Service Clubs) um ein breites Meinungsbild zu einem Thema, welches im Bruderabend diskutiert wird, zu erreichen. Natürlich muss sich jeder Loge auch die Kritik gefallen lassen, dass dies in der Praxis nicht standhält und man (evtl. auch einfach unbewusst) nur seinesgleichen aufnimmt.

Einige werden hierbei sagen, dass Sie auf der Suche nach einer Gemeinschaft waren, welche auf gleichen ethischen Werten aufbaut, die die Menschen miteinander verbindet und eine gemeinsame Basis für eine heterogene Gruppe schafft. Natürlich muss auch hier gelten, dass man sich deutlich vor der Aufnahme in den Bund, Gedanken machen muss, welche Werte für einen persönlich sinnvoll und, vor allem erstrebenswert sind. Vielleicht ist der Bund der Freimaurer dann nicht die geeignete Gruppierung.

Einige Neophyten werden sagen, dass Sie sich geistige und seelische Erfüllung wünschen und diese im Kreise der Brüdern und Schwestern suchen. Auch diese Gründe halte ich für erstrebenswert, jedoch sind sie sehr stark von der jeweiligen Logen und ihren Beamten abhängig. Interessante Vorträge, ein philosophischer Austausch oder sogar eine gewinnbringende Diskussion können hierzu eine gute Basis sein. Daher muss man vor dem Einstritt vergleichen, einige Logen besucht werden und darauf achten, auf was in der jeweiligen Loge der Schwerpunkt liegt.


Freimaurerei – eine egoistische Sache

Die Gründe für das Suche nach dem Licht, nach dem Sinn im Leben oder einfach nach dem „mehr“ sind so unterschiedlich wie die einzelnen Charaktere einer Loge selbst. Jeder hat SEINEN persönlichen Grund und das ist gut so. Aber letztendlich ist Freimaurerei, wie einst einer meiner Altstuhlmeister einmal sagte, eine sehr egoistische Sache. Das mag nun auf den ersten Blick schockierend wirken, aber bei einer genaueren Betrachtung ist es nicht so.

Der Bruder oder die Schwester arbeitet an dem eigenen rauen Stein. Der frisch aufgenommene Lehrling soll sich selbst erkennen, seine Stärken und Schwächen und an seinen Ecken und Kanten arbeiten. Es geht hier um eine Art der Selbsterkenntnis mit dem Antrieb sich weiterzuentwickeln, wie es auch in anderen persönlichkeitsbildenden Seminaren vorkommt. Allerdings ist sicherlich die Freimaurerei eines der ältesten „Seminare“ dieser Art. Es geht um die Selbsterkenntnis und das wiederum ist sicherlich ein sehr egoistisches Thema im eigentlichen Sinne.

Was sollte einen nicht antreiben?

Was aber wären die falschen Gründe für den Eintritt in die Freimaurerei?

Schon vor der Aufnahme wird dem neuen Interessenten mehr als einmal deutlich gemacht, dass er/sie sich keine wirtschaftlichen Vorteile erhoffen sollte. Die Mitgliedschaft in diesem Kreis darf nicht mit dem Interesse eines gesellschaftlichen Aufstiegs oder ähnlichem verbunden sein. Brüder und Schwestern helfen sich gegenseitig und untereinander, aber nicht aus wirtschaftlichen Gründen, sondern auch Nächstenliebe.

Es soll auch schon vorgekommen sein, dass ein Neophyt gern Mitglied einer Elite werden wollte. Noch immer geistern in manchen Köpfen die Geschichten von Tempelrittern, sagenumworbenen Schätzen und den Geheimnissen der Freimaurerei. Warum also nicht versuchen in dieser Gruppierung Mitglied zu werden? Sie streben ja die Weltherrschaft an und haben Macht und Einfluss. Alles Quatsch! Diese motivierenden Gründe gehören eher dem Reich der Phantasie an.

Auch ein falscher Grund wäre das Streben nach Macht und Einfluss. Sich in einer Loge einzubringen und an ihr zu arbeiten, ähnlich wie an einer Beziehung, ist ein guter Grund und auch notwendig für ein gesundes Logenleben. Was allerdings nicht bedeutet, dass man hier ausleben sollte, was man beruflich oder privat nicht erreicht hat. Ein „Streben nach Höherem“ oder Macht ist die falsche Motivation. Leider kam es schon zu oft vor, dass gerade in dem Beamtenrat die Ämter weitergeben werden oder Brüder sich hier verwirklichen wollen. Diesen Brüdern und Schwestern, mit dem Streben nach Macht, muss man leider mitteilen, dass sie das Prinzip der Freimaurerei leider nicht verstanden haben. Zurück und am eigenen Stein arbeiten.

Respekt und Demut – ein kurzer Gedanke

In den ersten Tagen und Wochen nach meiner Aufnahme wurde mir immer und immer wieder von den älteren Meistern und auch von einem Altstuhlmeister gesagt, dass der Freimaurer „demütig“ sein muss. Der Bruder oder die Schwester müsse demütig vor den erfahrenen Mitgliedern der Loge sein und demütig vor den Ämtern, die man ggf. einnehmen muss.

Natürlich stimme ich allen Brüdern und Schwestern zu, dass man sein Amt in dem Beamtenrat mit dem nötigen Maß an Demut ausführen sollte. Was ich jedoch zum brüderlichen Umgang feststellen muss, ist die Tatsache, dass hier eher Respekt statt Demut gemeint sind. Innerhalb der Welt-Bruderkette sollten wir uns auf der Winkelwaage und mit dem nötigen Respekt begegnen.

Die Forderung nach Demut kommt eher von narzisstisch veranlagten Menschen oder eben Narzissten selbst. Demut vom gegenüber einzufordern ist eine Möglichkeit sich selbst zu erhöhen und stillt das unersättliche Bedürfnis nach Anerkennung und Bewunderung. Doch dieses Verhalten sollte ein Maurer, welcher an seinem rauen Stein arbeitet , eigentlich nicht mehr haben. Er sollte eher in sich selbst ruhen.

Wir Freimaurer sollten uns zwar in Demut üben, aber stolz in die Welt hinausgehen und unsere Ideale vorleben. Keine Teilzeit-Maurer sein, sondern von ganzem Herzen bei der Sache sein. Genau dafür müssen wir aber respektvoll miteinander umgehen, übergreifend über alle Großlogen und gemeinsam an den Zielen der Maurerei arbeiten.

Fazit und Gedanken

Somit bliebt uns leider nichts anderes übrig, als davor zu warnen, sich aus den falschen Gründen der Freimaurerei anzuschließen. Die Motivation gilt es vorab für jeden einzelnen zu finden und vor allem sich genau darüber Gedanken zu machen, bevor man zur Aufnahme kurz mit dieser wichtigen Frage alleine gelassen wird. Wenn man weiß, was man für sich persönlich möchte und was man in diesem Kreis sucht, dann wird man auch später nicht enttäuscht werden, weder man selbst, noch die Gemeinschaft der Loge.

Daher bleiben wir bei den Worten des Schriftstellers Friedrich Schiller:

„Drum prüfe, wer sich ewig bindet,
Ob sich das Herz zum Herzen findet.
Der Wahn ist kurz, die Reu‘ ist lang.“
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Erwartungen – Was erwarten Sie vom Bund der Freimaurer?
SEPTEMBER 1, 2020 VON RENESCHON

Vor der Aufnahme in den Bund der Freimaurer und damit in eine Loge, muss der Interessent/die Interessentin drei Fragen im Stillen für sich persönlich beantworten. Eine davon lautet: „Was erwarten Sie vom Bund der Freimaurer für Ihren Geist, für Ihr Herz und Ihr zeitliches Glück?“.

Bevor nun einige wieder laut schreien, dass diese Frage etwas Internes der Freimaurerei sei und nicht nach außen darf, so sollte man kurz darüber nachdenken, dass der profane Interessent die Fragen VOR der Aufnahme in den Bund bekommt, also zu einer Zeit, in der er noch KEIN Freimaurer ist.

Ich bin der Meinung, dass der Neophyt diese Frage mit dem nötigen zeitlichen Vorlauf zum Termin seiner Aufnahme und Initiation bekommen sollte, da man sich gerade als Interessent hierüber viele Gedanken machen muss. Das geht nicht in der kurzen Zeit in der dunklen Kammer.

Denn alleine die ausführlichen Gedanken zu dieser Frage schützen den neuen Bruder (oder die neuen Schwester) und ebenso die gesamte Loge, vor falschen Erwartungen und unnötigen Enttäuschungen.

Grundsätzlich sollte man keine Vorteile erwarten, weder in beruflicher, noch privater Art. Dies wird dem Suchenden bereits während der Aufnahme mehrfach vermittelt und daher wäre es mehr als angebracht, dies auch schon vorher zu kommunizieren.

stellen wir uns die Frage, was genau die Brüder und Schwestern dazu bewegt hat, sich dem Bund der Freimaurer anzuschließen? Diese Frage wurde ausführlich in den letzten Wochen in diversen Foren diskutiert und besprochen.


Was treibt die Brüder und Schwestern an?

In vielen Gesprächen wurde mir gesagt, es sei eine gewisse innere Unruhe gewesen. Die Personen suchen das Licht, wie wir Freimaurer es gern beschreiben, die sprichwörtliche Suche nach dem „Sinn im Leben“ und der Hoffnung, diesen in der modernen Freimaurerei zu finden. Um es gleich zu sagen und alle Illusionen zu zerstören: Auch in der Freimaurerei wird man die Antwort auf diese Frage nicht bekommen. Was man allerdings bekommt, sind Werkzeuge und Wege, um die Antwort auf diese Frage für sich selbst zu finden. Manch einer findet hier die Antwort auf die Frage nach der Bestimmung des Menschen, für einige ist die Frage allerdings auch ein Leben lang unbeantwortet.

Ebenso wird häufig eine Gemeinschaft unter Gleichen gesucht. Dabei ist die Freimaurerei eher eine Gemeinschaft unter Un-Gleichen. Man versucht innerhalb einer Loge die Mitglieder in Bezug auf ihre soziale Herkunft und ähnlichem zu mischen (anders als in den Service Clubs) um ein breites Meinungsbild zu einem Thema, welches im Bruderabend diskutiert wird, zu erreichen. Natürlich muss sich jeder Loge auch die Kritik gefallen lassen, dass dies in der Praxis nicht standhält und man (evtl. auch einfach unbewusst) nur seinesgleichen aufnimmt.

Einige werden hierbei sagen, dass Sie auf der Suche nach einer Gemeinschaft waren, welche auf gleichen ethischen Werten aufbaut, die die Menschen miteinander verbindet und eine gemeinsame Basis für eine heterogene Gruppe schafft. Natürlich muss auch hier gelten, dass man sich deutlich vor der Aufnahme in den Bund, Gedanken machen muss, welche Werte für einen persönlich sinnvoll und, vor allem erstrebenswert sind. Vielleicht ist der Bund der Freimaurer dann nicht die geeignete Gruppierung.

Einige Neophyten werden sagen, dass Sie sich geistige und seelische Erfüllung wünschen und diese im Kreise der Brüdern und Schwestern suchen. Auch diese Gründe halte ich für erstrebenswert, jedoch sind sie sehr stark von der jeweiligen Logen und ihren Beamten abhängig. Interessante Vorträge, ein philosophischer Austausch oder sogar eine gewinnbringende Diskussion können hierzu eine gute Basis sein. Daher muss man vor dem Einstritt vergleichen, einige Logen besucht werden und darauf achten, auf was in der jeweiligen Loge der Schwerpunkt liegt.


Freimaurerei – eine egoistische Sache

Die Gründe für das Suche nach dem Licht, nach dem Sinn im Leben oder einfach nach dem „mehr“ sind so unterschiedlich wie die einzelnen Charaktere einer Loge selbst. Jeder hat SEINEN persönlichen Grund und das ist gut so. Aber letztendlich ist Freimaurerei, wie einst einer meiner Altstuhlmeister einmal sagte, eine sehr egoistische Sache. Das mag nun auf den ersten Blick schockierend wirken, aber bei einer genaueren Betrachtung ist es nicht so.

Der Bruder oder die Schwester arbeitet an dem eigenen rauen Stein. Der frisch aufgenommene Lehrling soll sich selbst erkennen, seine Stärken und Schwächen und an seinen Ecken und Kanten arbeiten. Es geht hier um eine Art der Selbsterkenntnis mit dem Antrieb sich weiterzuentwickeln, wie es auch in anderen persönlichkeitsbildenden Seminaren vorkommt. Allerdings ist sicherlich die Freimaurerei eines der ältesten „Seminare“ dieser Art. Es geht um die Selbsterkenntnis und das wiederum ist sicherlich ein sehr egoistisches Thema im eigentlichen Sinne.

Was sollte einen nicht antreiben?

Was aber wären die falschen Gründe für den Eintritt in die Freimaurerei?

Schon vor der Aufnahme wird dem neuen Interessenten mehr als einmal deutlich gemacht, dass er/sie sich keine wirtschaftlichen Vorteile erhoffen sollte. Die Mitgliedschaft in diesem Kreis darf nicht mit dem Interesse eines gesellschaftlichen Aufstiegs oder ähnlichem verbunden sein. Brüder und Schwestern helfen sich gegenseitig und untereinander, aber nicht aus wirtschaftlichen Gründen, sondern auch Nächstenliebe.

Es soll auch schon vorgekommen sein, dass ein Neophyt gern Mitglied einer Elite werden wollte. Noch immer geistern in manchen Köpfen die Geschichten von Tempelrittern, sagenumworbenen Schätzen und den Geheimnissen der Freimaurerei. Warum also nicht versuchen in dieser Gruppierung Mitglied zu werden? Sie streben ja die Weltherrschaft an und haben Macht und Einfluss. Alles Quatsch! Diese motivierenden Gründe gehören eher dem Reich der Phantasie an.

Auch ein falscher Grund wäre das Streben nach Macht und Einfluss. Sich in einer Loge einzubringen und an ihr zu arbeiten, ähnlich wie an einer Beziehung, ist ein guter Grund und auch notwendig für ein gesundes Logenleben. Was allerdings nicht bedeutet, dass man hier ausleben sollte, was man beruflich oder privat nicht erreicht hat. Ein „Streben nach Höherem“ oder Macht ist die falsche Motivation. Leider kam es schon zu oft vor, dass gerade in dem Beamtenrat die Ämter weitergeben werden oder Brüder sich hier verwirklichen wollen. Diesen Brüdern und Schwestern, mit dem Streben nach Macht, muss man leider mitteilen, dass sie das Prinzip der Freimaurerei leider nicht verstanden haben. Zurück und am eigenen Stein arbeiten.

Respekt und Demut – ein kurzer Gedanke

In den ersten Tagen und Wochen nach meiner Aufnahme wurde mir immer und immer wieder von den älteren Meistern und auch von einem Altstuhlmeister gesagt, dass der Freimaurer „demütig“ sein muss. Der Bruder oder die Schwester müsse demütig vor den erfahrenen Mitgliedern der Loge sein und demütig vor den Ämtern, die man ggf. einnehmen muss.

Natürlich stimme ich allen Brüdern und Schwestern zu, dass man sein Amt in dem Beamtenrat mit dem nötigen Maß an Demut ausführen sollte. Was ich jedoch zum brüderlichen Umgang feststellen muss, ist die Tatsache, dass hier eher Respekt statt Demut gemeint sind. Innerhalb der Welt-Bruderkette sollten wir uns auf der Winkelwaage und mit dem nötigen Respekt begegnen.

Die Forderung nach Demut kommt eher von narzisstisch veranlagten Menschen oder eben Narzissten selbst. Demut vom gegenüber einzufordern ist eine Möglichkeit sich selbst zu erhöhen und stillt das unersättliche Bedürfnis nach Anerkennung und Bewunderung. Doch dieses Verhalten sollte ein Maurer, welcher an seinem rauen Stein arbeitet , eigentlich nicht mehr haben. Er sollte eher in sich selbst ruhen.

Wir Freimaurer sollten uns zwar in Demut üben, aber stolz in die Welt hinausgehen und unsere Ideale vorleben. Keine Teilzeit-Maurer sein, sondern von ganzem Herzen bei der Sache sein. Genau dafür müssen wir aber respektvoll miteinander umgehen, übergreifend über alle Großlogen und gemeinsam an den Zielen der Maurerei arbeiten.

Fazit und Gedanken

Somit bliebt uns leider nichts anderes übrig, als davor zu warnen, sich aus den falschen Gründen der Freimaurerei anzuschließen. Die Motivation gilt es vorab für jeden einzelnen zu finden und vor allem sich genau darüber Gedanken zu machen, bevor man zur Aufnahme kurz mit dieser wichtigen Frage alleine gelassen wird. Wenn man weiß, was man für sich persönlich möchte und was man in diesem Kreis sucht, dann wird man auch später nicht enttäuscht werden, weder man selbst, noch die Gemeinschaft der Loge.

Daher bleiben wir bei den Worten des Schriftstellers Friedrich Schiller:

„Drum prüfe, wer sich ewig bindet,
Ob sich das Herz zum Herzen findet.
Der Wahn ist kurz, die Reu‘ ist lang.“
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