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Jesus vor dem Hohen Rat

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„Jesus hat nie gesagt: Ich bin Gottes Sohn. Das haben nur seine Jünger über ihn behauptet. Damit haben sie ihn, den vorbildlichen Menschen, zu Gott gemacht. Aber Jesus selbst hat diesen Anspruch nie gehabt.“

Kennen Sie diese Behauptung? Sie wirkt einschüchternd! Sie stimmt aber nicht. Jesus hat sehr wohl deutlich gemacht: „Ich bin Gott, auch wenn ich zurzeit als Mensch auf dieser Erde unterwegs bin.“

Eine entscheidende Bibelstelle, in der Jesus behauptet: „Ich bin Gott“ finden wir im Markusevangelium. Doch schauen wir uns zunächst mal den Zusammenhang an, in dem Jesus deutlich macht: „Ich bin Gott.“

Komplott gegen Jesus

Die Hohenpriester versuchen in ihrem Hauptquartier einen Anklagegrund gegen Jesus zu finden. Sie wollen später vor Pontius Pilatus nicht mit leeren Händen dastehen, wenn der Römer sie fragt: „Was werft ihr Jesus vor? Warum soll ich ihn verurteilen?“

Einige Bibelausleger vermuten, dass die Hohenpriester geplant hatten, Judas als Kronzeugen gegen Jesus auftreten zu lassen. Denn die Hohenpriester müssen sich ja vorher überlegen, wie sie Jesus anklagen. Doch der Verräter ist nun tot, er hat sich selbst umgebracht. Deshalb braucht man andere Zeugen, doch ihre erfundenen Belastungsaussagen sind sehr schnell als Lüge erkennbar. Ihr Zeugnis stimmt nicht überein, die Zeugen widersprechen sich. Die Hohenpriester haben gegen Jesus also nichts in der Hand.

Dann treten plötzlich Zeugen auf, die gehört haben, dass Jesus den Tempel, der mit Händen gemacht ist, abreißen will. Aber auch dazu gibt es andere Aussagen: Vielleicht kann ein anderer Zeuge berichten, dass die Worte: „Der mit Händen gemacht ist“, gar nicht aus dem Mund des Herrn Jesus stammen. Denn Jesus will mit seiner Aussage nur zeigen, dass er selbst der wahre Tempel ist. Es gibt also keine übereinstimmenden Aussagen von zwei oder drei Zeugen, wie es das AT fordert.

Die Ankläger werden nervös

Deshalb hören wir von den Juden später auf die konkrete Frage des Pilatus: „Welche Anklage erhebt ihr gegen diesen Menschen?“ (Joh18,29), die ausweichende Antwort: „Wenn er kein Übeltäter wäre, hätten wir ihn dir nicht ausgeliefert (Joh18,30).“ Sie haben also keinen hieb- und stichfesten Anklagegrund.

Deshalb werden die Hohenpriester in der nächtlichen, nichtöffentlichen Verhandlung zunehmend nervös. Sie brechen in dem Prozess gegen Jesus manche ihrer bewährten Regeln. So gibt es normalerweise keine nichtöffentlichen Verhandlungen und die Prozesse dürfen auch nicht in der Nacht stattfinden, da die Müdigkeit falsche Urteile begünstigt. Es ist auch nicht erlaubt, dass der Hohepriester selbst in die Verhandlung eingreift, da er ein neutraler Richter sein soll.

Aber der Hohepriester, der den Prozess gegen Jesus führt, greift höchstpersönlich in die Verhandlung ein. Er stellt Jesus die Frage: „Antwortest du nichts auf das, was diese gegen dich bezeugen?“ Das Ziel des Hohepriesters ist offensichtlich: Der Angeklagte soll sich selbst belasten. In normalen Prozessen darf der Angeklagte das nicht, weil die Gefahr besteht, dass er so unschuldig in den Freitod gehen kann, wenn er lebensmüde ist.

Die Schlüsselfrage

Der Hohepriester greift nicht nur in den Prozess ein – er bringt auch eine Frage mit ein, die mit der Anklage nichts zu tun hat. Der Hohepriester fragt: „Bist du der Christus, der Sohn des Hochgelobten?“ Für alle Bibelleser ist diese Frage eine entscheidende Frage. Denn hier geht es letztlich darum: „Jesus, bist du Gott?“

Was wird Jesus darauf antworten? Jesus sagt deutlich: „Ich bin es. Ich bin Gottes Messias.“ Hier sagt Jesus also selbst: „Ich bin Gott.“ Und damit es gar keinen Raum für Spekulationen über die Auslegung dieser Aussage gibt, ergänzt Jesus: „Ihr werdet den Menschensohn sitzen sehen zur Rechten der Kraft und kommen mit den Wolken des Himmels.“

Wenn Jesus von dem Menschensohn spricht, greift er auf eine Formulierung aus dem Propheten Daniel zurück. Der Menschensohn ist dort nur eine andere Bezeichnung für den Messias. Jesus sagt hier: „Ich werde als eurer Richter erscheinen. Ihr müsst euch einmal vor mir verantworten.“ Auch damit unterstreicht Jesus: „Ich habe die Autorität zu richten. Ich bin also Gott.“ Denn wer wird mich als Mensch am Ende dieser Welt richten, wenn nicht Gott?

Jeder, der leugnet, dass Jesus Gott ist wird einmal vor ihm stehen und könnte dann ja erklären, warum Jesus gar nicht die Vollmacht hat, ein Urteil sprechen zu dürfen. Schon der Gedanke an so eine Rechtfertigung ist absurd. Jesus ist Gott und er wird mich richten. Das ist das, was Jesus hier unterstreicht.

Zerrissene Kleider als Symbol

Jesus selbst ist es, der mich rechtfertigt durch sein Opfer am Kreuz. Das macht mir Mut. Zu ihm darf ich kommen. Ihm meine Sünde bekennen. Ihn um Vergebung bitten. Ihm im Gebet sagen: „Herr Jesus, lass mich zu dir gehören.“ Das ist eine Umkehr zu Gott, wie die Bibel sie zeigt. Das ist der Weg, wie ich tatsächlich eine Beziehung zu Gott bekomme.

In unserem Text hören wir ein lautes: Ratsch! Der Hohepriester zerreißt seine Kleider. Er will damit seine Erschütterung und seinen Protest gegen das Bekenntnis des Herrn Jesus ausdrücken. Nach den Anweisungen im 3. Buch Mose darf der Hohepriester seine Kleider nicht zerreißen (3. Mose 21,10). Er soll sich nicht von seinen Emotionen bestimmen lassen, sondern in einem Prozess ein nüchternes Urteil fällen.

Symbolisch kann ich sagen: Der Hohepriester des AT zerreißt sein Gewand vor dem Hohepriester des NT. Es wird deutlich: Das alttestamentliche Priestertum ist zum Ende gekommen. Mit Jesus beginnt ein neues Priestertum mit einem neuen Hohenpriester, der vom Hebräerbrief in leuchtenden Farben beschrieben wird.

Autor: Thomas Powilleit


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„Jesus hat nie gesagt: Ich bin Gottes Sohn. Das haben nur seine Jünger über ihn behauptet. Damit haben sie ihn, den vorbildlichen Menschen, zu Gott gemacht. Aber Jesus selbst hat diesen Anspruch nie gehabt.“

Kennen Sie diese Behauptung? Sie wirkt einschüchternd! Sie stimmt aber nicht. Jesus hat sehr wohl deutlich gemacht: „Ich bin Gott, auch wenn ich zurzeit als Mensch auf dieser Erde unterwegs bin.“

Eine entscheidende Bibelstelle, in der Jesus behauptet: „Ich bin Gott“ finden wir im Markusevangelium. Doch schauen wir uns zunächst mal den Zusammenhang an, in dem Jesus deutlich macht: „Ich bin Gott.“

Komplott gegen Jesus

Die Hohenpriester versuchen in ihrem Hauptquartier einen Anklagegrund gegen Jesus zu finden. Sie wollen später vor Pontius Pilatus nicht mit leeren Händen dastehen, wenn der Römer sie fragt: „Was werft ihr Jesus vor? Warum soll ich ihn verurteilen?“

Einige Bibelausleger vermuten, dass die Hohenpriester geplant hatten, Judas als Kronzeugen gegen Jesus auftreten zu lassen. Denn die Hohenpriester müssen sich ja vorher überlegen, wie sie Jesus anklagen. Doch der Verräter ist nun tot, er hat sich selbst umgebracht. Deshalb braucht man andere Zeugen, doch ihre erfundenen Belastungsaussagen sind sehr schnell als Lüge erkennbar. Ihr Zeugnis stimmt nicht überein, die Zeugen widersprechen sich. Die Hohenpriester haben gegen Jesus also nichts in der Hand.

Dann treten plötzlich Zeugen auf, die gehört haben, dass Jesus den Tempel, der mit Händen gemacht ist, abreißen will. Aber auch dazu gibt es andere Aussagen: Vielleicht kann ein anderer Zeuge berichten, dass die Worte: „Der mit Händen gemacht ist“, gar nicht aus dem Mund des Herrn Jesus stammen. Denn Jesus will mit seiner Aussage nur zeigen, dass er selbst der wahre Tempel ist. Es gibt also keine übereinstimmenden Aussagen von zwei oder drei Zeugen, wie es das AT fordert.

Die Ankläger werden nervös

Deshalb hören wir von den Juden später auf die konkrete Frage des Pilatus: „Welche Anklage erhebt ihr gegen diesen Menschen?“ (Joh18,29), die ausweichende Antwort: „Wenn er kein Übeltäter wäre, hätten wir ihn dir nicht ausgeliefert (Joh18,30).“ Sie haben also keinen hieb- und stichfesten Anklagegrund.

Deshalb werden die Hohenpriester in der nächtlichen, nichtöffentlichen Verhandlung zunehmend nervös. Sie brechen in dem Prozess gegen Jesus manche ihrer bewährten Regeln. So gibt es normalerweise keine nichtöffentlichen Verhandlungen und die Prozesse dürfen auch nicht in der Nacht stattfinden, da die Müdigkeit falsche Urteile begünstigt. Es ist auch nicht erlaubt, dass der Hohepriester selbst in die Verhandlung eingreift, da er ein neutraler Richter sein soll.

Aber der Hohepriester, der den Prozess gegen Jesus führt, greift höchstpersönlich in die Verhandlung ein. Er stellt Jesus die Frage: „Antwortest du nichts auf das, was diese gegen dich bezeugen?“ Das Ziel des Hohepriesters ist offensichtlich: Der Angeklagte soll sich selbst belasten. In normalen Prozessen darf der Angeklagte das nicht, weil die Gefahr besteht, dass er so unschuldig in den Freitod gehen kann, wenn er lebensmüde ist.

Die Schlüsselfrage

Der Hohepriester greift nicht nur in den Prozess ein – er bringt auch eine Frage mit ein, die mit der Anklage nichts zu tun hat. Der Hohepriester fragt: „Bist du der Christus, der Sohn des Hochgelobten?“ Für alle Bibelleser ist diese Frage eine entscheidende Frage. Denn hier geht es letztlich darum: „Jesus, bist du Gott?“

Was wird Jesus darauf antworten? Jesus sagt deutlich: „Ich bin es. Ich bin Gottes Messias.“ Hier sagt Jesus also selbst: „Ich bin Gott.“ Und damit es gar keinen Raum für Spekulationen über die Auslegung dieser Aussage gibt, ergänzt Jesus: „Ihr werdet den Menschensohn sitzen sehen zur Rechten der Kraft und kommen mit den Wolken des Himmels.“

Wenn Jesus von dem Menschensohn spricht, greift er auf eine Formulierung aus dem Propheten Daniel zurück. Der Menschensohn ist dort nur eine andere Bezeichnung für den Messias. Jesus sagt hier: „Ich werde als eurer Richter erscheinen. Ihr müsst euch einmal vor mir verantworten.“ Auch damit unterstreicht Jesus: „Ich habe die Autorität zu richten. Ich bin also Gott.“ Denn wer wird mich als Mensch am Ende dieser Welt richten, wenn nicht Gott?

Jeder, der leugnet, dass Jesus Gott ist wird einmal vor ihm stehen und könnte dann ja erklären, warum Jesus gar nicht die Vollmacht hat, ein Urteil sprechen zu dürfen. Schon der Gedanke an so eine Rechtfertigung ist absurd. Jesus ist Gott und er wird mich richten. Das ist das, was Jesus hier unterstreicht.

Zerrissene Kleider als Symbol

Jesus selbst ist es, der mich rechtfertigt durch sein Opfer am Kreuz. Das macht mir Mut. Zu ihm darf ich kommen. Ihm meine Sünde bekennen. Ihn um Vergebung bitten. Ihm im Gebet sagen: „Herr Jesus, lass mich zu dir gehören.“ Das ist eine Umkehr zu Gott, wie die Bibel sie zeigt. Das ist der Weg, wie ich tatsächlich eine Beziehung zu Gott bekomme.

In unserem Text hören wir ein lautes: Ratsch! Der Hohepriester zerreißt seine Kleider. Er will damit seine Erschütterung und seinen Protest gegen das Bekenntnis des Herrn Jesus ausdrücken. Nach den Anweisungen im 3. Buch Mose darf der Hohepriester seine Kleider nicht zerreißen (3. Mose 21,10). Er soll sich nicht von seinen Emotionen bestimmen lassen, sondern in einem Prozess ein nüchternes Urteil fällen.

Symbolisch kann ich sagen: Der Hohepriester des AT zerreißt sein Gewand vor dem Hohepriester des NT. Es wird deutlich: Das alttestamentliche Priestertum ist zum Ende gekommen. Mit Jesus beginnt ein neues Priestertum mit einem neuen Hohenpriester, der vom Hebräerbrief in leuchtenden Farben beschrieben wird.

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