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Suizid Spezial

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Heute sprechen wir über Suizid. Damit kennen wir uns nämlich aus, oder zumindest: besser, als uns lieb ist. Es geht um Scham und Schuld, Hoffnungslosig- und Endgültigkeit, Verrat und komplizierte Trauer, darum, wieviel Recht und Unrecht im Suizid steckt, und um die Frage aller Fragen: Wem gehört mein Leben? Heute ohne Gast, dafür mit Hörer*innenzuschriften!

Für Susann sind Scham und Schuld die beiden zentralen Gefühlskomplexe, mit denen sie nach dem Suizid ihres Vaters und ihres Bruders zu kämpfen hatte. Sie hat das Gefühl, dass die Frage, ob sie genug getan, sich genug gekümmert hat, vielleicht immer bleiben wird. Caros größte Herausforderung nach dem Suizid ihres Ex-Freundes war die Hoffnungslosigkeit. Zu akzeptieren, dass nichts helfen konnte – Liebe nicht, Freundschaft nicht, nichts, niemand. Dass es endgültig keine Hoffnung mehr gibt. Wir diskutieren darüber, ob Suizide verhindert werden können und verhindert werden sollten, und stellen fest, dass das Thema Suizidprävention ein komplexeres ist, als es auf den ersten Blick scheint. Und natürlich kommen wir (frei nach Thomas Macho und seinem Buch „Das Leben nehmen“) auf die Frage, die über allem steht: Wie selbstbestimmt wollen wir leben und sterben? Die Schweiz hat diese Frage übrigens bereits für sich beantwortet: Dort ist Suizid seit 2006 ein Menschenrecht. Doch wieviel Verantwortung haben wir unseren Mitmenschen gegenüber? Das bringt Caro auf zwei Zitate, in denen sich diese beiden – vielleicht eben nicht zu vereinbarenden – Seiten spiegeln:

„Dieses ganze Gerede über Leute, die sich umbringen, wenn sie eine ‘akute Depression’ haben; wir sagen: ‘Heilige Scheiße, wir müssen sie irgendwie davon abhalten, sich umzubringen!’ Das ist falsch. Denn weißt du was? Diese Menschen haben sich schon umgebracht, den Teil, der zählt. Wenn sie ‘Selbstmord begehen’, schaffen sie nur noch Ordnung.“ David Foster Wallace, Die üble Sache

„‘Ich will nicht mehr dein Vater, dein Bruder, dein Gatte, dein Freund, dein Sohn, dein Mitbürger, dein Mitmensch sein.’ Freiwillig sind wir einige dieser Verhältnisse eingegangen; es hängt nicht mehr von uns ab, sie ohne Ungerechtigkeit zu lösen.“ Denis Diderot (aus: Der Selbstmord, herausgegeben von Roger Willemsen)

Dann geht’s los mit Euren Fragen, zum Beispiel diesen hier: „Inwiefern hat der Suizid eure Trauer beeinflusst?“, „Könnt ihr euch Situationen vorstellen, in denen ein Suizid/die Absicht nachvollziehbar ist?“, „Entlastet es die Zugehörigen, wenn die Person sich im Vorfeld ihres Suizids sich um ‘das Danach’ schon gekümmert hat – oder macht das den Abschied noch härter?“, „Was brauchen An- und Zugehörige nach einem Suizid (oder nicht) und worin unterscheidet sich dies ggf. auch davon, wenn man sich durch Krankheit auf den Tod eines lieben Menschen ‘vorbereiten’ konnte?“

In den Fahrradgedanken beschreibt Susann diesmal, wie sie nach dem Tod ihres Bruders in seine Wohnung gegangen ist.

Außerdem unsere aktuellen Leseempfehlungen:

Letter to an Ex, on the Occasion of His Suicide
Andrew Solomon, „Saturns Schatten. Die dunklen Welten der Depression“
Sick (ein Text von Aaron Swartz über Depression)
Suizid ist eine Wahl
„Die Seele verfällt in Schockstarre“
„Ich werde die Welt nie wieder sehen“ – ein Text von Ahmet Altan, in dem es zwar nicht um den Tod, wohl aber um Hoffnung und Ohnmacht geht, und aus dem dieses Zitat stammt, auf das sich Caro bezieht:

„Der Spalt zwischen dem Moment, in dem sich das Schicksal eines Menschen verändert, und dem Moment, in dem er das realisiert, schien ihm der unheimlichste, tragischste Aspekt des Lebens. Die Zukunft ist schon klar, aber der Mensch wartet noch auf eine ganz andere Zukunft mit anderen Erwartungen und Träumen, ahnungslos, dass seine Zukunft längst besiegelt wurde. Die Ignoranz dieser Zwischenzeit war schrecklich und erschien ihm als die größte Schwäche der Menschheit.“

So, das war’s für heute. Wie immer noch vielen Dank an Peer für das Lied „Alle alle“ aus unserem Intro/Outro!

Der Beitrag Suizid Spezial erschien zuerst auf endlich. Podcast.

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Für Susann sind Scham und Schuld die beiden zentralen Gefühlskomplexe, mit denen sie nach dem Suizid ihres Vaters und ihres Bruders zu kämpfen hatte. Sie hat das Gefühl, dass die Frage, ob sie genug getan, sich genug gekümmert hat, vielleicht immer bleiben wird. Caros größte Herausforderung nach dem Suizid ihres Ex-Freundes war die Hoffnungslosigkeit. Zu akzeptieren, dass nichts helfen konnte – Liebe nicht, Freundschaft nicht, nichts, niemand. Dass es endgültig keine Hoffnung mehr gibt. Wir diskutieren darüber, ob Suizide verhindert werden können und verhindert werden sollten, und stellen fest, dass das Thema Suizidprävention ein komplexeres ist, als es auf den ersten Blick scheint. Und natürlich kommen wir (frei nach Thomas Macho und seinem Buch „Das Leben nehmen“) auf die Frage, die über allem steht: Wie selbstbestimmt wollen wir leben und sterben? Die Schweiz hat diese Frage übrigens bereits für sich beantwortet: Dort ist Suizid seit 2006 ein Menschenrecht. Doch wieviel Verantwortung haben wir unseren Mitmenschen gegenüber? Das bringt Caro auf zwei Zitate, in denen sich diese beiden – vielleicht eben nicht zu vereinbarenden – Seiten spiegeln:

„Dieses ganze Gerede über Leute, die sich umbringen, wenn sie eine ‘akute Depression’ haben; wir sagen: ‘Heilige Scheiße, wir müssen sie irgendwie davon abhalten, sich umzubringen!’ Das ist falsch. Denn weißt du was? Diese Menschen haben sich schon umgebracht, den Teil, der zählt. Wenn sie ‘Selbstmord begehen’, schaffen sie nur noch Ordnung.“ David Foster Wallace, Die üble Sache

„‘Ich will nicht mehr dein Vater, dein Bruder, dein Gatte, dein Freund, dein Sohn, dein Mitbürger, dein Mitmensch sein.’ Freiwillig sind wir einige dieser Verhältnisse eingegangen; es hängt nicht mehr von uns ab, sie ohne Ungerechtigkeit zu lösen.“ Denis Diderot (aus: Der Selbstmord, herausgegeben von Roger Willemsen)

Dann geht’s los mit Euren Fragen, zum Beispiel diesen hier: „Inwiefern hat der Suizid eure Trauer beeinflusst?“, „Könnt ihr euch Situationen vorstellen, in denen ein Suizid/die Absicht nachvollziehbar ist?“, „Entlastet es die Zugehörigen, wenn die Person sich im Vorfeld ihres Suizids sich um ‘das Danach’ schon gekümmert hat – oder macht das den Abschied noch härter?“, „Was brauchen An- und Zugehörige nach einem Suizid (oder nicht) und worin unterscheidet sich dies ggf. auch davon, wenn man sich durch Krankheit auf den Tod eines lieben Menschen ‘vorbereiten’ konnte?“

In den Fahrradgedanken beschreibt Susann diesmal, wie sie nach dem Tod ihres Bruders in seine Wohnung gegangen ist.

Außerdem unsere aktuellen Leseempfehlungen:

Letter to an Ex, on the Occasion of His Suicide
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„Ich werde die Welt nie wieder sehen“ – ein Text von Ahmet Altan, in dem es zwar nicht um den Tod, wohl aber um Hoffnung und Ohnmacht geht, und aus dem dieses Zitat stammt, auf das sich Caro bezieht:

„Der Spalt zwischen dem Moment, in dem sich das Schicksal eines Menschen verändert, und dem Moment, in dem er das realisiert, schien ihm der unheimlichste, tragischste Aspekt des Lebens. Die Zukunft ist schon klar, aber der Mensch wartet noch auf eine ganz andere Zukunft mit anderen Erwartungen und Träumen, ahnungslos, dass seine Zukunft längst besiegelt wurde. Die Ignoranz dieser Zwischenzeit war schrecklich und erschien ihm als die größte Schwäche der Menschheit.“

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