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Warum torffrei gärtnern?

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Mit der richtigen Erde klimabewusst gärtnern

Warum torffreie Erden?

Hier findet ihr noch mehr Infos zum torffreien Gärtnern.

Mehr Infos zum naturgemäßen Gärtnern gibt es unter www.neudorff.de

Und eine direkte Nachricht könnt Ihr gern senden an s.klingelhoefer@neudorff.de

Was ist denn überhaupt Torf, und was ist so schlecht daran?

  • Torf an sich ist ein guter Ausgangsstoff für Blumenerden
  • Schlecht daran ist seine Herkunft und was beim Abbau passiert.
  • Darum ist es super, dass wir jetzt drüber sprechen

Was ist also Torf??

  • Torf ist ein 100 % natürlicher Stoff, also erstmal gut.
  • Torf stammt aber aus Mooren, und Moore sind ganz wichtig
  • Für die Artenvielfalt, weil da viele Pflanzen wachsen und Tiere leben, die es sonst nirgends gibt.
  • Und Moore speichern doppelt so viel CO2 wie alle Wälder weltweit, sind also super-wichtig für unser Klima
  • Außerdem speichern Moore Wasser wie ein Schwamm, und sind bei Starkregen natürlich wunderbar. Und geben bei Trockenheit Wasser an die Umgebung ab.

Warum sollte man denn auf Torf verzichten?

  • Das hängt damit zusammen, wie Torf entsteht.
  • Torf kommt also aus Mooren
  • Moore entstehen da, wo viel Wasser den Boden sättigt, also nicht ins Grundwasser abfließt.
  • Dort wachsen spezielle Pflanzen, die das vertragen. Hauptsächlich sind das Torfmoose, Sphagnum genannt.
  • Wenn die Pflanzen und Moos absterben, zersetzen sie sich nicht wie im Komposthaufen, sondern sehr sehr langsam.
  • Denn das geschieht unter Wasser und es fehlt O2.
  • So entsteht Torf, es ist also eine Ansammlung unvollständig zersetzter pflanzlicher Substanz.
  • Wenn Torf trocken ist, ist er übrigens brennbar. In manchen Ländern nutzt man Torf immer noch als Brennmaterial.
  • Pro Jahr wächst Torf nur 1 mm. Z.B. die Entstehung des Teufelsmoores bei Worpswede dauerte ca. 8.000 Jahre.
  • Klimarelevant ist das deshalb: das nicht zersetzte pflanzliche Material speichert sehr viel Kohlenstoff, der so also nicht in die Atmosphäre gelangt. Das ist Kohlenstoff aus zig 1000 Jahren, der da sicher gespeichert ist.
  • Wenn wir ihn nicht abbauen würden.

Was passiert denn beim Abbau?

  • Um an den Torf zu kommen, muss erstmal das Wasser aus dem Moor raus, es muss entwässert werden.
  • Das bringt O2 in den Bereich. Dadurch zersetzt sich der Torf in kurzer Zeit. Dabei wird eben der Kohlenstoff frei, verbindet sich mit dem Sauerstoff aus der Luft und wirkt als klimaschädliches CO2.
  • Der Torf wird metertief abgebaut, das heißt da geht wirklich richtig viel Kohlenstoff in die Luft.

Gibt es Torfabbau auch in Deutschland?

  • Ja, gibt es, vor allem im Nordwesten. Nur sehr eingeschränkt, und nur mit begrenzter Laufzeit. Aber immerhin: 2019 wurden in Deutschland 4,7 Millionen Kubikmeter Torf abgebaut.
  • Nach dem Ende des Torfabbaus müssen die Flächen renaturiert werden. Das ist ja auch ok – aber eben schwierig.
  • Erst muss die Fläche wieder vernässt werden, d.h. die Gräben werden verschlossen. Dabei dürfen aber natürlich benachbarte Äcker nicht überschwemmt werden. D.h. es bedarf viel Planung
  • dann müssen sich die richtigen Pflanzen ansiedeln. Das ist schon schwierig, weil unser heutiges Klima sich nun mal schon geändert hat. Und dann wächst der Torf 1 mm pro Jahr. Wenn alles gut läuft!
  • Da muss immer wieder eingegriffen werden. Ich sprach mit einem Wissenschaftler der berichtete, dass noch nach 30 Jahren immer wieder reguliert werden muss.
  • Heute sind nur noch 5 % der Moore in Deutschland naturnah. Dabei sollte es bleiben.
  • Aber wir verwenden ja nicht nur Torf aus Deutschland

Wo kommt denn der Torf noch her?

  • Heutzutage kommt Torf vor allem aus dem Baltikum und wird per LKW zu uns gebracht, damit wir unsere Pflanzen darin topfen. Vor allem aber auch für die Gärtnereien, die Pflanzen produzieren
  • Natürlich muss auch im Baltikum renaturiert werden – aber erstmal wird noch fleißig abgebaut.

Habe ich das richtig verstanden, dass also in den meisten Blumenerden Torf ist?

  • Ja genau, noch ist das so. Viele Menschen denken ja, dass das was Gutes ist. Hat ja schon der Opa in den Garten gebracht, und der kannte sich aus.
  • Torf ist halt einfach zu verarbeiten, weil er biologisch praktisch tot ist. Da sind keine Mikroorganismen drin, keine Nährstoffe, ich kann als Erdenhersteller alles damit machen. Brauche nur Kalk und Dünger reingeben, das war´s – natürlich nicht ganz so einfach, aber im Prinzip eben schon.
  • Und Torf ist billig.
  • Torffreie Erden herzustellen, ist dagegen sehr viel schwieriger.
  • Die gute Nachricht: der Klimaschutzplan der Bundesregierung kümmert sich um den Torf. Bis 2026 soll es im Hobbygarten keinen Torf mehr geben. Im Profi-Gartenbau soll das bis 2030 weitgehend erreicht sein.

Das hört sich gut an. In euren Erden ist ja kein Torf drin. Was ist es denn stattdessen?

  • Genau, im Gegensatz zu fast allen anderen Erden-Anbietern haben wir bei Neudorff schon immer nur torffreie Erden angeboten. Inzwischen seit 20 Jahren!
  • Es ist wie in einem Kuchen-Rezept: man nehme für eine gute NeudoHum-Erde
  • Grüngut-Kompost
  • Rindenhumus
  • Holzfaser
  • Und dann noch, je nach Erdentyp, verschiedene Zuschlagstoffe wie Sand, Blähton, Lava, Kokosfaser etc.
  • Und natürlich organischen Dünger

Das hört sich ja ziemlich natürlich an! Sind denn torffreie Erden genauso gut wie torfhaltige Erden?

  • Wenn sie gut gemacht sind, und hochwertige Rohstoffe enthalten, sind sie genauso gut. Aber es ist auch ziemlich schwierig, alles so hinzukriegen.
  • Der Knackpunkt ist u.a., dass torffreie Erden biologisch hoch aktiv sind, weil die Rohstoffe nicht so steril sind wie Torf. Das ist gut für den Boden und die Pflanzen. Aber schwierig zu handhaben, weil alles miteinander reagiert.
  • Eine andere Herausforderung sind die Rohstoffe. Wir hatten früher mehr Rindenhumus verwendet. Aber
  • Rinde wird z.T. zur Energiegewinnung verfeuert
  • Und: Rinde stammt ja hauptsächlich von Fichten. Aber durch den Borkenkäfer sterben die Fichten ab, die Rinde fällt im Wald schon vom Baum – und wir können weniger Rindenhumus bekommen. Es hängt so viel miteinander zusammen!

Es gibt ja im Gartencenter so viele verschiedene Erden. Braucht man die wirklich alle?

  • Alle vielleicht nicht, aber ein paar Unterschiede sind schon wichtig
  • Eine Aussaat-Erde ist sehr fein und wenig gedüngt, richtig für die kleinen Pflänzchen
  • Eine Pflanzerde dagegen ist eher grob, weil sie lange ihre Struktur behalten soll
  • Eine Rhododendron-Erde ist sauer, weil das diese Moorbeetpflanzen lieben
  • Eine Tomatenerde ist eher kalium-betont gedüngt, weil das gut ist für die Fruchtbildung
  • Aber ich kann durchaus eine Rosenerde auch für Stauden verwenden, und in die Rhododendronerde auch die Hortensien pflanzen!
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Einfach natürlich Gärtnern

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Was ist denn überhaupt Torf, und was ist so schlecht daran?

  • Torf an sich ist ein guter Ausgangsstoff für Blumenerden
  • Schlecht daran ist seine Herkunft und was beim Abbau passiert.
  • Darum ist es super, dass wir jetzt drüber sprechen

Was ist also Torf??

  • Torf ist ein 100 % natürlicher Stoff, also erstmal gut.
  • Torf stammt aber aus Mooren, und Moore sind ganz wichtig
  • Für die Artenvielfalt, weil da viele Pflanzen wachsen und Tiere leben, die es sonst nirgends gibt.
  • Und Moore speichern doppelt so viel CO2 wie alle Wälder weltweit, sind also super-wichtig für unser Klima
  • Außerdem speichern Moore Wasser wie ein Schwamm, und sind bei Starkregen natürlich wunderbar. Und geben bei Trockenheit Wasser an die Umgebung ab.

Warum sollte man denn auf Torf verzichten?

  • Das hängt damit zusammen, wie Torf entsteht.
  • Torf kommt also aus Mooren
  • Moore entstehen da, wo viel Wasser den Boden sättigt, also nicht ins Grundwasser abfließt.
  • Dort wachsen spezielle Pflanzen, die das vertragen. Hauptsächlich sind das Torfmoose, Sphagnum genannt.
  • Wenn die Pflanzen und Moos absterben, zersetzen sie sich nicht wie im Komposthaufen, sondern sehr sehr langsam.
  • Denn das geschieht unter Wasser und es fehlt O2.
  • So entsteht Torf, es ist also eine Ansammlung unvollständig zersetzter pflanzlicher Substanz.
  • Wenn Torf trocken ist, ist er übrigens brennbar. In manchen Ländern nutzt man Torf immer noch als Brennmaterial.
  • Pro Jahr wächst Torf nur 1 mm. Z.B. die Entstehung des Teufelsmoores bei Worpswede dauerte ca. 8.000 Jahre.
  • Klimarelevant ist das deshalb: das nicht zersetzte pflanzliche Material speichert sehr viel Kohlenstoff, der so also nicht in die Atmosphäre gelangt. Das ist Kohlenstoff aus zig 1000 Jahren, der da sicher gespeichert ist.
  • Wenn wir ihn nicht abbauen würden.

Was passiert denn beim Abbau?

  • Um an den Torf zu kommen, muss erstmal das Wasser aus dem Moor raus, es muss entwässert werden.
  • Das bringt O2 in den Bereich. Dadurch zersetzt sich der Torf in kurzer Zeit. Dabei wird eben der Kohlenstoff frei, verbindet sich mit dem Sauerstoff aus der Luft und wirkt als klimaschädliches CO2.
  • Der Torf wird metertief abgebaut, das heißt da geht wirklich richtig viel Kohlenstoff in die Luft.

Gibt es Torfabbau auch in Deutschland?

  • Ja, gibt es, vor allem im Nordwesten. Nur sehr eingeschränkt, und nur mit begrenzter Laufzeit. Aber immerhin: 2019 wurden in Deutschland 4,7 Millionen Kubikmeter Torf abgebaut.
  • Nach dem Ende des Torfabbaus müssen die Flächen renaturiert werden. Das ist ja auch ok – aber eben schwierig.
  • Erst muss die Fläche wieder vernässt werden, d.h. die Gräben werden verschlossen. Dabei dürfen aber natürlich benachbarte Äcker nicht überschwemmt werden. D.h. es bedarf viel Planung
  • dann müssen sich die richtigen Pflanzen ansiedeln. Das ist schon schwierig, weil unser heutiges Klima sich nun mal schon geändert hat. Und dann wächst der Torf 1 mm pro Jahr. Wenn alles gut läuft!
  • Da muss immer wieder eingegriffen werden. Ich sprach mit einem Wissenschaftler der berichtete, dass noch nach 30 Jahren immer wieder reguliert werden muss.
  • Heute sind nur noch 5 % der Moore in Deutschland naturnah. Dabei sollte es bleiben.
  • Aber wir verwenden ja nicht nur Torf aus Deutschland

Wo kommt denn der Torf noch her?

  • Heutzutage kommt Torf vor allem aus dem Baltikum und wird per LKW zu uns gebracht, damit wir unsere Pflanzen darin topfen. Vor allem aber auch für die Gärtnereien, die Pflanzen produzieren
  • Natürlich muss auch im Baltikum renaturiert werden – aber erstmal wird noch fleißig abgebaut.

Habe ich das richtig verstanden, dass also in den meisten Blumenerden Torf ist?

  • Ja genau, noch ist das so. Viele Menschen denken ja, dass das was Gutes ist. Hat ja schon der Opa in den Garten gebracht, und der kannte sich aus.
  • Torf ist halt einfach zu verarbeiten, weil er biologisch praktisch tot ist. Da sind keine Mikroorganismen drin, keine Nährstoffe, ich kann als Erdenhersteller alles damit machen. Brauche nur Kalk und Dünger reingeben, das war´s – natürlich nicht ganz so einfach, aber im Prinzip eben schon.
  • Und Torf ist billig.
  • Torffreie Erden herzustellen, ist dagegen sehr viel schwieriger.
  • Die gute Nachricht: der Klimaschutzplan der Bundesregierung kümmert sich um den Torf. Bis 2026 soll es im Hobbygarten keinen Torf mehr geben. Im Profi-Gartenbau soll das bis 2030 weitgehend erreicht sein.

Das hört sich gut an. In euren Erden ist ja kein Torf drin. Was ist es denn stattdessen?

  • Genau, im Gegensatz zu fast allen anderen Erden-Anbietern haben wir bei Neudorff schon immer nur torffreie Erden angeboten. Inzwischen seit 20 Jahren!
  • Es ist wie in einem Kuchen-Rezept: man nehme für eine gute NeudoHum-Erde
  • Grüngut-Kompost
  • Rindenhumus
  • Holzfaser
  • Und dann noch, je nach Erdentyp, verschiedene Zuschlagstoffe wie Sand, Blähton, Lava, Kokosfaser etc.
  • Und natürlich organischen Dünger

Das hört sich ja ziemlich natürlich an! Sind denn torffreie Erden genauso gut wie torfhaltige Erden?

  • Wenn sie gut gemacht sind, und hochwertige Rohstoffe enthalten, sind sie genauso gut. Aber es ist auch ziemlich schwierig, alles so hinzukriegen.
  • Der Knackpunkt ist u.a., dass torffreie Erden biologisch hoch aktiv sind, weil die Rohstoffe nicht so steril sind wie Torf. Das ist gut für den Boden und die Pflanzen. Aber schwierig zu handhaben, weil alles miteinander reagiert.
  • Eine andere Herausforderung sind die Rohstoffe. Wir hatten früher mehr Rindenhumus verwendet. Aber
  • Rinde wird z.T. zur Energiegewinnung verfeuert
  • Und: Rinde stammt ja hauptsächlich von Fichten. Aber durch den Borkenkäfer sterben die Fichten ab, die Rinde fällt im Wald schon vom Baum – und wir können weniger Rindenhumus bekommen. Es hängt so viel miteinander zusammen!

Es gibt ja im Gartencenter so viele verschiedene Erden. Braucht man die wirklich alle?

  • Alle vielleicht nicht, aber ein paar Unterschiede sind schon wichtig
  • Eine Aussaat-Erde ist sehr fein und wenig gedüngt, richtig für die kleinen Pflänzchen
  • Eine Pflanzerde dagegen ist eher grob, weil sie lange ihre Struktur behalten soll
  • Eine Rhododendron-Erde ist sauer, weil das diese Moorbeetpflanzen lieben
  • Eine Tomatenerde ist eher kalium-betont gedüngt, weil das gut ist für die Fruchtbildung
  • Aber ich kann durchaus eine Rosenerde auch für Stauden verwenden, und in die Rhododendronerde auch die Hortensien pflanzen!
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