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Episode 188: Die Teuflischen (Les Diaboliques), 1955

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Ein Giallo ist Die Teuflischen natürlich nicht. Aber was man mit Bestimmtheit sagen kann: für die Giallo-Akteure der 60er Jahre war Clouzots Film mit Sicherheit ein Meilenstein. Zum Beispiel, weil Clouzot zeigt, wie man mit ausgestellter Brüchigkeit die Darstellungsmodi wechseln kann. Les Diaboliques beginnt als modernistischer Film, viel außerhalb des Studios gedreht. Er täuscht an, dass es um zwei Frauen geht, die ein narzisstisches Ekel von Mann umbringen wollen. Und dass wir ganz stringent daran teilhaben müssen, wie es den beiden Frauen mit dieser Tat (er-)geht. Aber plötzlich überrumpelt uns Clouzot in der zweiten Hälfte damit, dass der Film zerfasert, fragmentiert, immer künstlicher und selbstreflexiver wird: das Internat, an dem beide Protagonistinnen arbeiten, wird zum expressionistischen Spukschloss. Dann wieder wird Die Teuflischen fast ein Detektivfilm. Zwischendrin blitzt die Geschichte von der Befreiung einer Frau wieder auf. Aber vor allem, das wird uns als Zuschauer irgendwann klar, ist das ein Film darüber, wie eine fragile Frauenfigur gefoltert wird. Nicht nur von den anderen Figuren des Films. Sondern von Clouzot, dem Regisseur. Und von uns, dem Zuschauer, dessen Sadismus und Schaulust eingepreist ist. All die späteren Giallo-Regisseure machen sich ganz genaue Notizen. Wetten?

Daten & Verfügbarkeit

Die Teuflischen (fr.: Les Diaboliques), Frankreich 1955, Regie: Henri-Georges Clouzot

Wir haben die britische Blu ray von Criterion gesehen: die ist wie immer über jeden Zweifel erhaben.

Rechtliches

Für den Podcast wurden Soundeffekte der Seite Freesound.org verwendet (Beschreibungen in Englisch):

Thanks to all creators and the community of freesound.org!

Special Thanks

Ein besonderer Dank geht an Florian Hoffmann, der unseren bescheidenen Intro-Text wie ein Ereignis hat klingen lassen. Alle unsere Versuche, ihn mit Nachbearbeitung auf unser Niveau herabzuziehen, sind zum Glück fehlgeschlagen.

Der Beitrag Episode 188: Die Teuflischen (Les Diaboliques), 1955 erschien zuerst auf Ein Filmarchiv.

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Ein Giallo ist Die Teuflischen natürlich nicht. Aber was man mit Bestimmtheit sagen kann: für die Giallo-Akteure der 60er Jahre war Clouzots Film mit Sicherheit ein Meilenstein. Zum Beispiel, weil Clouzot zeigt, wie man mit ausgestellter Brüchigkeit die Darstellungsmodi wechseln kann. Les Diaboliques beginnt als modernistischer Film, viel außerhalb des Studios gedreht. Er täuscht an, dass es um zwei Frauen geht, die ein narzisstisches Ekel von Mann umbringen wollen. Und dass wir ganz stringent daran teilhaben müssen, wie es den beiden Frauen mit dieser Tat (er-)geht. Aber plötzlich überrumpelt uns Clouzot in der zweiten Hälfte damit, dass der Film zerfasert, fragmentiert, immer künstlicher und selbstreflexiver wird: das Internat, an dem beide Protagonistinnen arbeiten, wird zum expressionistischen Spukschloss. Dann wieder wird Die Teuflischen fast ein Detektivfilm. Zwischendrin blitzt die Geschichte von der Befreiung einer Frau wieder auf. Aber vor allem, das wird uns als Zuschauer irgendwann klar, ist das ein Film darüber, wie eine fragile Frauenfigur gefoltert wird. Nicht nur von den anderen Figuren des Films. Sondern von Clouzot, dem Regisseur. Und von uns, dem Zuschauer, dessen Sadismus und Schaulust eingepreist ist. All die späteren Giallo-Regisseure machen sich ganz genaue Notizen. Wetten?

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Die Teuflischen (fr.: Les Diaboliques), Frankreich 1955, Regie: Henri-Georges Clouzot

Wir haben die britische Blu ray von Criterion gesehen: die ist wie immer über jeden Zweifel erhaben.

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Ein besonderer Dank geht an Florian Hoffmann, der unseren bescheidenen Intro-Text wie ein Ereignis hat klingen lassen. Alle unsere Versuche, ihn mit Nachbearbeitung auf unser Niveau herabzuziehen, sind zum Glück fehlgeschlagen.

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