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Bildung und Gabenökonomie

 
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Bereits Platon hat in seiner Verurteilung der Sophisten verlangt, dass Lehrende beim Weitergeben von Wissen weder narzisstische noch ökonomische Vorteile suchen sollten. Seine Vorstellung von Bildung als Teilhabe an Ideen und als geteil- te und daher sozial verbindende Weisheit (im Gegensatz zum enzyklopädischen Wissen) spiegelt aus heutiger Sicht gabenökonomische Konzepte wider. Laut Lewis Hyde, der sich auf Marcel Mauss‘ Forschungen stützt, entspricht dem pä- dagogischen Eros auch eine erotische Gabe. Das ist eine Gabe, die sowohl die Gebenden als auch die Nehmenden bereichert und durch ihren Verbrauch wächst. Der Vortrag zeigt die Übereinstimmungen von Bildungstheorien (z. B. Johann A. Comenius) mit Gabentheorien (z. B. Marcel Hénaff) auf und entwickelt einen nicht materialistischen Begriff von Wachstum allgemein aber auch von Bildung im Sinne von zunehmendem Eingebundensein. Begreift man Bildung als erotische Gabe, dann ist sie mit Verausgabung und Muße vereinbar.
Gabriele Sorgo, Dr. phil., Privatdozentin für Kulturgeschichte am Institut für Ge- schichte der Universität Wien; seit 2009 Senior Lecturer am Institut für Erzie- hungs- und Bildungswissenschaften der Universität Graz. Forschungsschwer- punkte u.a.: Individualisierungstheorien, Säkularisierungstheorien, Ritualtheo- rien, Körpergeschichte, Konsumgeschichte, Historische Anthropologie. Zahlreiche Forschungsaufenthalte in Frankreich, u. a. an der Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales in Paris. Zweijährige Lehrtätigkeit in Ungarn als Lektorin für Kulturgeschichte an der Pädagogischen Hochschule in Szeged. Seit 1989 zahlrei- che Lehraufträge an den Universitäten Wien, Innsbruck und Graz an den Institu- ten für Geschichte, Soziologie und Erziehungswissenschaften, sowie am Institut für Interdisziplinäre Studien der Universität Klagenfurt.

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Gabriele Sorgo, Dr. phil., Privatdozentin für Kulturgeschichte am Institut für Ge- schichte der Universität Wien; seit 2009 Senior Lecturer am Institut für Erzie- hungs- und Bildungswissenschaften der Universität Graz. Forschungsschwer- punkte u.a.: Individualisierungstheorien, Säkularisierungstheorien, Ritualtheo- rien, Körpergeschichte, Konsumgeschichte, Historische Anthropologie. Zahlreiche Forschungsaufenthalte in Frankreich, u. a. an der Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales in Paris. Zweijährige Lehrtätigkeit in Ungarn als Lektorin für Kulturgeschichte an der Pädagogischen Hochschule in Szeged. Seit 1989 zahlrei- che Lehraufträge an den Universitäten Wien, Innsbruck und Graz an den Institu- ten für Geschichte, Soziologie und Erziehungswissenschaften, sowie am Institut für Interdisziplinäre Studien der Universität Klagenfurt.

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