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Die Woche #117 – Der Pfefferminzia Podcast für Versicherungshelden

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Willkommen zu Folge 117 unseres Podcasts!

Moin aus Hamburg und herzlich Willkommen zu Folge 117 unseres Podcasts. Heute ist Freitag, der 16. Dezember 2022.

Und diese Themen haben wir heute für Sie:

• Wir sprachen mit dem Deutschlandchef des niederländischen Lebensversicherers Dela, Walter Capellmann, über die Rolle, die das hierzulande noch sehr junge Unternehmen spielen will. Und wie er die Gefahr einer Storno-Welle für die Branche einschätzt.

• In den News der Woche hat die Unternehmensberatung ZEB herausgefunden, welche Versicherer sich im aktuellen Marktumfeld besonders gut schlagen. Die „Rente mit 63“ war womöglich erfolgreicher als es vielen Politikern heute lieb ist. Mit der Altersvorsorge der Deutschen ist es immer noch nicht sonderlich weit her. Und die Zahl der Insolvenzen in der deutschen Wirtschaft steigt kräftig.

• Und für unser Schwerpunktthema für den Monat Dezember, „Rückblick/Ausblick“, sprachen wir mit dem Chefvolkswirt des Vermögensverwalters Bantleon. Daniel Hartmann heißt er und erklärt, wie es mit Inflation, Wirtschaft und Renditen weitergeht.

Im Gespräch Mit Walter Capellmann, Dela Typisch niederländisch eben – so lautet der Claim der Dela Lebensversicherungen. Gegründet 1937 in Eindhoven ist Dela seit 2018 auch in Deutschland mit einer Zweigniederlassung am Standort Düsseldorf präsent. Die Buchstaben in Dela stehen aufs Deutsche übertragen für das Versprechen: „Einer trage des anderen Last“. Die historische Mission des Versicherers lautete, jedem eine würdevolle Bestattung zu ermöglichen. Insofern gehört die Hinterbliebenenabsicherung in Form von Risikolebens- sowie Sterbegeldversicherungen bis heute zum Markenkern von Dela. Wir sprechen nun mit dem Hauptbevollmächtigte der Dela Lebensversicherungen in Deutschland, Walter Capellmann, darüber, warum die Niederländer anders mit dem Thema Tod umgehen als die Deutschen, warum eine Sterbegeldversicherung wichtig sein kann, wie besorgt er über eine vermeintliche Storno-Welle ist – und warum sich Dela dem nachhaltigen Marktplatz „besser grün“ angeschlossen hat.

Die News der Woche Was schon andere Umfragen bestätigen, zeigt nun auch die Unternehmensberatung ZEB. Denn sie stellte in der vierten Ausgabe ihrer Versicherungsstudie fest, dass sich die Stimmung in der Assekuranz zuletzt eingetrübt hat. Fest macht sie das an den Teildisziplinen Wachstum, Profitabilität und Solvabilität. Und in diesen Punkten haben „zunehmende Naturkatastrophen und die Folgen der Pandemie ein paar Kratzer hinterlassen“. Allerdings zeige sich die Branche „grundsätzlich krisenfest“, heißt es weiter, was an der soliden Entwicklung in den Vorjahren liege.

Nun ein paar Erkenntnisse: Geschäftsmodelle zuspitzen zahlt sich aus. In der Studie entdeckten die Analysten, dass es bei den untersuchten Erstversicherern mit einem Prämienvolumen von über 50 Millionen Euro kleinere Champions gibt, die überdurchschnittlich wachsen und dabei auch besonders profitabel sind. Als Beispiele nennen die Studienautoren die Stuttgarter und die VHV Versicherungen. Die Stuttgarter hat vor allem mit ihren Unfall-Tarifen in einem stagnierenden Umfeld jedes Jahr zugelegt. Und die VHV punktete durch ihre klare Digitalstrategie und einige geschickte Zukäufe im Ausland.

Auch im Krankenversicherungsgeschäft waren kleine und mittelgroße Versicherer erfolgreicher als die großen. Sie erzielten Erfolge, indem sie mit anderen zusammen arbeiteten und ihr digitales Angebot erweiterten. Als Beispiel nennen die ZEB-Leute die Ideal. Sie sei mit einigen Nischenprodukten derart erfolgreich, dass sie sogar einige Konkurrenten über Kooperationen mit ins Angebot aufgenommen haben, heißt es. Zum Beispiel die Pflegerente, die auch Basler, Provinzial und Zurich mit verkaufen. Die Hanse-Merkur hingegen hatte sich frühzeitig auf Zusatzversicherungen spezialisiert und sie über diverse externe Kanäle gut verkauft. Zum Beispiel über Tschibo.

Laut Studie hat sich der Druck auf die Schadenabwicklung enorm erhöht. Bei Schaden-, Unfall- und Krankenversicherern schlagen Schäden bereits mit mehr als 70 Prozent der Bruttobeiträge zu Buche. Insgesamt liegt die Schadeninflation laut ZEB „weit über der normalen Inflation“.

Jingle

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat erklärt, die Zahl der Frührentner verringern zu wollen. Das Motiv: Die deutsche Wirtschaft leidet unter einem Mangel an Arbeitskräften, während zugleich viele Bundesbürger bereits mit 63 oder 64 Jahren aus dem Arbeitsmarkt ausscheiden – und damit deutlich vor der Regelaltersgrenze von 67 Jahren.

„Es gilt, den Anteil derer zu steigern, die wirklich bis zum Renteneintrittsalter arbeiten können. Das fällt vielen heute schwer“, sagte Scholz den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Unionspolitiker unterstellen Scholz deshalb, die 2014 von der großen Koalition eingeführte abschlagsfreie Rente mit 63 wieder kippen zu wollen: „Die SPD startet damit ihr Prestige-Projekt ‚Rente mit 63‘ abzuwickeln. Damit Menschen länger arbeiten wollen, braucht es neben besseren Rahmenbedingungen aber auch eine Anerkennung der Lebensleistung“, sagte Stefan Müller, Parlamentarischer Geschäftsführer der CSU im Deutschen Bundestag, der „Bild“-Zeitung.

Die SPD wehrt sich: Scholz habe mit seinem Vorstoß nicht die Möglichkeiten zum vorzeitigen Ruhestandsbeginn in Frage stellen wollen. Vielmehr habe der Kanzler deutlich machen wollen, dass man angesichts des dramatischen Mangels an Arbeitskräften, „auch älteren Beschäftigten Beschäftigungschancen ermöglichen müsse“, wird Parteichefin Saskia Esken zitiert.

Wie dem auch sei – in jedem Fall ist die abschlagsfreie Rente mit 63 ein regelrechter Renner, wie die Zahlen für 2021 zeigen. Demnach erreichte die Zahl der Neurentnerinnen und -rentner, die sich für dieses Modell entschieden, mit 268.957 einen Höchststand. Damit gingen 26,3 Prozent aller Neurentnerinnen und -rentner 2021 vorzeitig abschlagsfrei in Rente. Diese Versicherten haben mindestens 45 Versicherungsjahre erreicht und können somit vor der Regelaltersgrenze abschlagsfrei in den Ruhestand eintreten.

Jingle

In Bezug auf Altersvorsorge breitet sich in Deutschland eine gewisse Tristesse aus. Zumindest legt das der aktuelle Altersvorsorge-Index (Divax-AV) des Deutschen Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung (Diva) nahe. Demnach fühlt sich zwar fast ein Viertel der rund 2.000 Befragten fürs Alter gut abgesichert. Allerdings haben 39 Prozent das Gefühl, dass es später nicht reichen wird. Das gilt – nicht ganz verwunderlich – vor allem für Menschen mit geringeren Einkommen (55 Prozent).

Der Wissenschaftliche Direktor Michael Heuser findet das logisch: „Die hohe Inflation trifft Menschen mit niedrigeren Einkommen viel stärker; dieser Effekt wird sicher auf das zukünftige Alterseinkommen übertragen. Denn die Inflation entwertet auch die Kaufkraft der Rente, und damit sinkt das Alterssicherungsniveau“, so Heuser. Eigentlich müsste die gesetzliche, betriebliche und private Altersvorsorge um die Inflationsrate erhöht werden, damit die Kaufkraft im Alter erhalten bleibt, gibt der Direktor des Diva zu bedenken. Das dürfte aber vor allem für viele Geringverdiener außerhalb der finanziellen Möglichkeiten liegen. Bei Frauen schlagen zudem häufiger längere Ausfallzeiten und ein im Schnitt niedrigeres Gehaltsniveau zu Buche, wie der Experte hinzufügt.

Weiter zeigt die Diva-Umfrage, dass sich bei der Form der Vorsorge der Publikumsfavorit nicht geändert hat: das Eigenheim. 64 Prozent schwören darauf, dicht gefolgt von der privaten Rentenversicherung mit Garantie (63 Prozent). Das Diva leitet daraus einen Auftrag an die Politik ab. Frei ausgedrückt: Weil die Menschen in Bezug auf Vorsorge so unterschiedlich ticken, sollte man ihnen auf keinen Fall eine zweite Pflichtvorsorge aufdrücken. Zum Beispiel in Form eines Staatsfonds. Passend dazu mögen es fast zwei Drittel der Befragten nicht, wenn der Staat ihnen etwas bei der Altersvorsorge vorschreiben will. Es sei denn, er lässt im Gegenzug eine Förderung springen.

Wie diese Förderung aussehen sollte, kommt ebenfalls einigermaßen klar rüber: 49 Prozent der Befragten hätten gern eine regelmäßige Zulage vom Staat. Steuervorteile in der Rentenphase mögen lediglich 18 Prozent, und in der Ansparphase sogar nur 8 Prozent. Für die Umfrage-Verantwortlichen ist das ein klares Signal, dass die Riester-Rente doch nicht so schlecht ist wie ihr Ruf.

Jingle

Bei deutschen Unternehmen fallen in diesem Jahr deutlich mehr Zahlungen aus als in den Vorjahren. Laut einer Rechnung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) müssen die Warenkredit- und Kautionsversicherer Schäden in Höhe von 700 Millionen Euro bezahlen – das seien fast 50 Prozent mehr als im Vorjahr. Laut GDV liegt das daran, dass mehrere Krisen gleichzeitig auftreten. Ukraine-Krieg, hohe Inflation und pandemiebedingt immer noch gestörte Lieferketten lassen die Zahlungsmoral sinken. In manchen Teilen der Wirtschaft deute sich bereits ein regelrechter Überlebenskampf an.

Für das kommende Jahr erwarten die Kreditversicherer daher, dass mehr Unternehmen zahlungsunfähig werden. Ein Anstieg von 15 bis 20 Prozent sei wahrscheinlich, heißt es vom GDV. Doch alle Schwarzseher, aufgepasst! Das alles sei keine Insolvenzwelle, heißt es weiter, sondern eher eine Normalisierung nach Jahren mit ungewöhnlich wenigen Insolvenzen. Kein Horrorszenario, sondern ein natürlicher und notwendiger Bestandteil einer funktionierenden Wirtschaft.

Das Schwerpunktthema Im Dezember: Rückblick/Ausblick Bantleon ist einer der führenden auf Anleihen spezialisierten Vermögensverwalter. Und er beschäftigt eine mehrfach für seine Treffsicherheit preisgekrönte Abteilung für Volkswirtschaft. Und in dieser Abteilung wiederum ist Daniel Hartmann der Chefvolkswirt. Ich finde, das ist ein guter Grund, ihn mal zu fragen, wie Inflation, Wirtschaft und Anleihemärkte in den kommenden Jahren laufen werden. Bleibt das alles ein Dauerthema, oder entspannt sich alles mal ein bisschen? Hören Sie selbst!

Ja, liebe Hörerinnen und Hörer, und das war unsere letzte Podcast-Folge für dieses Jahr. Wir verabschieden uns in die Winterpause und sind am 13. Januar 2023 wieder für Sie da. An dieser Stelle noch einen ganz herzlichen Dank dafür, dass Sie uns die Treue halten und regelmäßig unseren Podcast hören. Wir finden das ganz großartig, nicht wahr Andreas?

Auf jeden Fall! Und nun bleibt uns nur, Ihnen und Ihrer Familie ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr zu wünschen. Bleiben Sie gesund, bleiben Sie zuversichtlich. Wir hören uns im Jahr 2023!

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Und diese Themen haben wir heute für Sie:

• Wir sprachen mit dem Deutschlandchef des niederländischen Lebensversicherers Dela, Walter Capellmann, über die Rolle, die das hierzulande noch sehr junge Unternehmen spielen will. Und wie er die Gefahr einer Storno-Welle für die Branche einschätzt.

• In den News der Woche hat die Unternehmensberatung ZEB herausgefunden, welche Versicherer sich im aktuellen Marktumfeld besonders gut schlagen. Die „Rente mit 63“ war womöglich erfolgreicher als es vielen Politikern heute lieb ist. Mit der Altersvorsorge der Deutschen ist es immer noch nicht sonderlich weit her. Und die Zahl der Insolvenzen in der deutschen Wirtschaft steigt kräftig.

• Und für unser Schwerpunktthema für den Monat Dezember, „Rückblick/Ausblick“, sprachen wir mit dem Chefvolkswirt des Vermögensverwalters Bantleon. Daniel Hartmann heißt er und erklärt, wie es mit Inflation, Wirtschaft und Renditen weitergeht.

Im Gespräch Mit Walter Capellmann, Dela Typisch niederländisch eben – so lautet der Claim der Dela Lebensversicherungen. Gegründet 1937 in Eindhoven ist Dela seit 2018 auch in Deutschland mit einer Zweigniederlassung am Standort Düsseldorf präsent. Die Buchstaben in Dela stehen aufs Deutsche übertragen für das Versprechen: „Einer trage des anderen Last“. Die historische Mission des Versicherers lautete, jedem eine würdevolle Bestattung zu ermöglichen. Insofern gehört die Hinterbliebenenabsicherung in Form von Risikolebens- sowie Sterbegeldversicherungen bis heute zum Markenkern von Dela. Wir sprechen nun mit dem Hauptbevollmächtigte der Dela Lebensversicherungen in Deutschland, Walter Capellmann, darüber, warum die Niederländer anders mit dem Thema Tod umgehen als die Deutschen, warum eine Sterbegeldversicherung wichtig sein kann, wie besorgt er über eine vermeintliche Storno-Welle ist – und warum sich Dela dem nachhaltigen Marktplatz „besser grün“ angeschlossen hat.

Die News der Woche Was schon andere Umfragen bestätigen, zeigt nun auch die Unternehmensberatung ZEB. Denn sie stellte in der vierten Ausgabe ihrer Versicherungsstudie fest, dass sich die Stimmung in der Assekuranz zuletzt eingetrübt hat. Fest macht sie das an den Teildisziplinen Wachstum, Profitabilität und Solvabilität. Und in diesen Punkten haben „zunehmende Naturkatastrophen und die Folgen der Pandemie ein paar Kratzer hinterlassen“. Allerdings zeige sich die Branche „grundsätzlich krisenfest“, heißt es weiter, was an der soliden Entwicklung in den Vorjahren liege.

Nun ein paar Erkenntnisse: Geschäftsmodelle zuspitzen zahlt sich aus. In der Studie entdeckten die Analysten, dass es bei den untersuchten Erstversicherern mit einem Prämienvolumen von über 50 Millionen Euro kleinere Champions gibt, die überdurchschnittlich wachsen und dabei auch besonders profitabel sind. Als Beispiele nennen die Studienautoren die Stuttgarter und die VHV Versicherungen. Die Stuttgarter hat vor allem mit ihren Unfall-Tarifen in einem stagnierenden Umfeld jedes Jahr zugelegt. Und die VHV punktete durch ihre klare Digitalstrategie und einige geschickte Zukäufe im Ausland.

Auch im Krankenversicherungsgeschäft waren kleine und mittelgroße Versicherer erfolgreicher als die großen. Sie erzielten Erfolge, indem sie mit anderen zusammen arbeiteten und ihr digitales Angebot erweiterten. Als Beispiel nennen die ZEB-Leute die Ideal. Sie sei mit einigen Nischenprodukten derart erfolgreich, dass sie sogar einige Konkurrenten über Kooperationen mit ins Angebot aufgenommen haben, heißt es. Zum Beispiel die Pflegerente, die auch Basler, Provinzial und Zurich mit verkaufen. Die Hanse-Merkur hingegen hatte sich frühzeitig auf Zusatzversicherungen spezialisiert und sie über diverse externe Kanäle gut verkauft. Zum Beispiel über Tschibo.

Laut Studie hat sich der Druck auf die Schadenabwicklung enorm erhöht. Bei Schaden-, Unfall- und Krankenversicherern schlagen Schäden bereits mit mehr als 70 Prozent der Bruttobeiträge zu Buche. Insgesamt liegt die Schadeninflation laut ZEB „weit über der normalen Inflation“.

Jingle

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat erklärt, die Zahl der Frührentner verringern zu wollen. Das Motiv: Die deutsche Wirtschaft leidet unter einem Mangel an Arbeitskräften, während zugleich viele Bundesbürger bereits mit 63 oder 64 Jahren aus dem Arbeitsmarkt ausscheiden – und damit deutlich vor der Regelaltersgrenze von 67 Jahren.

„Es gilt, den Anteil derer zu steigern, die wirklich bis zum Renteneintrittsalter arbeiten können. Das fällt vielen heute schwer“, sagte Scholz den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Unionspolitiker unterstellen Scholz deshalb, die 2014 von der großen Koalition eingeführte abschlagsfreie Rente mit 63 wieder kippen zu wollen: „Die SPD startet damit ihr Prestige-Projekt ‚Rente mit 63‘ abzuwickeln. Damit Menschen länger arbeiten wollen, braucht es neben besseren Rahmenbedingungen aber auch eine Anerkennung der Lebensleistung“, sagte Stefan Müller, Parlamentarischer Geschäftsführer der CSU im Deutschen Bundestag, der „Bild“-Zeitung.

Die SPD wehrt sich: Scholz habe mit seinem Vorstoß nicht die Möglichkeiten zum vorzeitigen Ruhestandsbeginn in Frage stellen wollen. Vielmehr habe der Kanzler deutlich machen wollen, dass man angesichts des dramatischen Mangels an Arbeitskräften, „auch älteren Beschäftigten Beschäftigungschancen ermöglichen müsse“, wird Parteichefin Saskia Esken zitiert.

Wie dem auch sei – in jedem Fall ist die abschlagsfreie Rente mit 63 ein regelrechter Renner, wie die Zahlen für 2021 zeigen. Demnach erreichte die Zahl der Neurentnerinnen und -rentner, die sich für dieses Modell entschieden, mit 268.957 einen Höchststand. Damit gingen 26,3 Prozent aller Neurentnerinnen und -rentner 2021 vorzeitig abschlagsfrei in Rente. Diese Versicherten haben mindestens 45 Versicherungsjahre erreicht und können somit vor der Regelaltersgrenze abschlagsfrei in den Ruhestand eintreten.

Jingle

In Bezug auf Altersvorsorge breitet sich in Deutschland eine gewisse Tristesse aus. Zumindest legt das der aktuelle Altersvorsorge-Index (Divax-AV) des Deutschen Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung (Diva) nahe. Demnach fühlt sich zwar fast ein Viertel der rund 2.000 Befragten fürs Alter gut abgesichert. Allerdings haben 39 Prozent das Gefühl, dass es später nicht reichen wird. Das gilt – nicht ganz verwunderlich – vor allem für Menschen mit geringeren Einkommen (55 Prozent).

Der Wissenschaftliche Direktor Michael Heuser findet das logisch: „Die hohe Inflation trifft Menschen mit niedrigeren Einkommen viel stärker; dieser Effekt wird sicher auf das zukünftige Alterseinkommen übertragen. Denn die Inflation entwertet auch die Kaufkraft der Rente, und damit sinkt das Alterssicherungsniveau“, so Heuser. Eigentlich müsste die gesetzliche, betriebliche und private Altersvorsorge um die Inflationsrate erhöht werden, damit die Kaufkraft im Alter erhalten bleibt, gibt der Direktor des Diva zu bedenken. Das dürfte aber vor allem für viele Geringverdiener außerhalb der finanziellen Möglichkeiten liegen. Bei Frauen schlagen zudem häufiger längere Ausfallzeiten und ein im Schnitt niedrigeres Gehaltsniveau zu Buche, wie der Experte hinzufügt.

Weiter zeigt die Diva-Umfrage, dass sich bei der Form der Vorsorge der Publikumsfavorit nicht geändert hat: das Eigenheim. 64 Prozent schwören darauf, dicht gefolgt von der privaten Rentenversicherung mit Garantie (63 Prozent). Das Diva leitet daraus einen Auftrag an die Politik ab. Frei ausgedrückt: Weil die Menschen in Bezug auf Vorsorge so unterschiedlich ticken, sollte man ihnen auf keinen Fall eine zweite Pflichtvorsorge aufdrücken. Zum Beispiel in Form eines Staatsfonds. Passend dazu mögen es fast zwei Drittel der Befragten nicht, wenn der Staat ihnen etwas bei der Altersvorsorge vorschreiben will. Es sei denn, er lässt im Gegenzug eine Förderung springen.

Wie diese Förderung aussehen sollte, kommt ebenfalls einigermaßen klar rüber: 49 Prozent der Befragten hätten gern eine regelmäßige Zulage vom Staat. Steuervorteile in der Rentenphase mögen lediglich 18 Prozent, und in der Ansparphase sogar nur 8 Prozent. Für die Umfrage-Verantwortlichen ist das ein klares Signal, dass die Riester-Rente doch nicht so schlecht ist wie ihr Ruf.

Jingle

Bei deutschen Unternehmen fallen in diesem Jahr deutlich mehr Zahlungen aus als in den Vorjahren. Laut einer Rechnung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) müssen die Warenkredit- und Kautionsversicherer Schäden in Höhe von 700 Millionen Euro bezahlen – das seien fast 50 Prozent mehr als im Vorjahr. Laut GDV liegt das daran, dass mehrere Krisen gleichzeitig auftreten. Ukraine-Krieg, hohe Inflation und pandemiebedingt immer noch gestörte Lieferketten lassen die Zahlungsmoral sinken. In manchen Teilen der Wirtschaft deute sich bereits ein regelrechter Überlebenskampf an.

Für das kommende Jahr erwarten die Kreditversicherer daher, dass mehr Unternehmen zahlungsunfähig werden. Ein Anstieg von 15 bis 20 Prozent sei wahrscheinlich, heißt es vom GDV. Doch alle Schwarzseher, aufgepasst! Das alles sei keine Insolvenzwelle, heißt es weiter, sondern eher eine Normalisierung nach Jahren mit ungewöhnlich wenigen Insolvenzen. Kein Horrorszenario, sondern ein natürlicher und notwendiger Bestandteil einer funktionierenden Wirtschaft.

Das Schwerpunktthema Im Dezember: Rückblick/Ausblick Bantleon ist einer der führenden auf Anleihen spezialisierten Vermögensverwalter. Und er beschäftigt eine mehrfach für seine Treffsicherheit preisgekrönte Abteilung für Volkswirtschaft. Und in dieser Abteilung wiederum ist Daniel Hartmann der Chefvolkswirt. Ich finde, das ist ein guter Grund, ihn mal zu fragen, wie Inflation, Wirtschaft und Anleihemärkte in den kommenden Jahren laufen werden. Bleibt das alles ein Dauerthema, oder entspannt sich alles mal ein bisschen? Hören Sie selbst!

Ja, liebe Hörerinnen und Hörer, und das war unsere letzte Podcast-Folge für dieses Jahr. Wir verabschieden uns in die Winterpause und sind am 13. Januar 2023 wieder für Sie da. An dieser Stelle noch einen ganz herzlichen Dank dafür, dass Sie uns die Treue halten und regelmäßig unseren Podcast hören. Wir finden das ganz großartig, nicht wahr Andreas?

Auf jeden Fall! Und nun bleibt uns nur, Ihnen und Ihrer Familie ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr zu wünschen. Bleiben Sie gesund, bleiben Sie zuversichtlich. Wir hören uns im Jahr 2023!

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