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Ein Eisenmangel sollte keineswegs unterschätzt werden

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Am Eisenstoffwechsel sind viele andere Mikronährstoffe beteiligt

Interesssantes zum Thema Eisen und Mikronährstoffe:
https://www.diagnostisches-centrum.de/eisenstoffwechsel-stoerung/1532-bei-einer-eisenstoffwechselst%C3%B6rung-mikron%C3%A4hrstoffe-im-blut-bestimmen.html

DCMS-News über Eisen:
https://www.diagnostisches-centrum.de/images/PDF-DCMS-News/DCMS-Eisen-News_2_2019_.pdf

Mikronährstoffanalyse für den Eisenstoffwechsel:
https://www.diagnostisches-centrum.de/eisenstoffwechsel-stoerung/1530-gro%C3%9Fes-eisenprofil-ausf%C3%BChrliche-mikron%C3%A4hrstoffanalyse-f%C3%BCr-den-eisenstoffwechsel.html

Kontaktadresse:
Praxis für Mikronährstoffmedizin
Diagnostisches Centrum für Mineralanalytik
und Spektroskopie DCMS GmbH

Löwensteinstaße 9
D-97828 Marktheidenfeld
Tel.: +49 (0)9394/9703-0
E-Mail: info@diagnostisches-centrum.de
Web: diagnostisches-centrum.de

Transkript

Musik

Moderator:

Hallo und herzlich willkommen zum heutigen Podcast von und mit Dr. Hans-Günter Kugler und Karin Großhardt vom Diagnostischen Centrum aus Marktheidenfeld.

Heute sprechen wir über das Thema Eisen. Ein Eisenmangel ist sehr häufig, und zwei Milliarden Menschen weltweit leiden unter einem Eisenmangel, ca 750 Millionen unter einer Eisenmangelanämie.

Vielen Menschen ist gar nicht bewusst, dass sie einen Eisenmangel überhaupt haben. Sie leiden unter Müdigkeit, Erschöpfung, verminderter Belastbarkeit - spüren also mögliche Anzeichen eines Eisenmangels, bringen diese aber gar nicht mit einem Eisenmangel in Verbindung. Sie glauben, sie wären halt so.

Wie kommt das, dass man jahrelang sozusagen "gedämpft" durchs Leben geht, ohne die Ursache "Eisenmangel" erkannt zu haben.

Dr. Kugler:

Die Bestimmung des roten Blutbildes, also die Messung der roten Blutkörperchen, von Hämoglobin, Hämatokrit reicht zwar aus, um eine Eisenmangelanämie nachzuweisen oder auszuschließen, aber das Nichtvorhandensein einer Eisenmangelanämie bedeutet keinesfalls, dass man keinen Eisenmangel hätte.

Man muss dann unbedingt das Ferritin mit einbeziehen.

Moderator:

Was ist Ferritin?

Dr. Kugler:

Ferritin ist ein Eisenspeicherprotein.

Moderator:

Der Ferritinspiegel hat in der Labormedizin ja einen großen Normbereich: Frauen 15 bis 250 Mikrogramm pro Liter und Männer 20 bis 500 Mikrogramm pro Liter. Haben Frauen jetzt, die z.B. einen Ferritinwert von 18 Mikrogramm pro Liter aufweisen, eine gute Eisenversorgung - weil, die liegen ja dann wirklich noch im Normbereich?
Dr. Kugler:

Ja das kann man jetzt nicht sagen. Der Normbereich ist übrigens in seiner Sinnhaftigkeit durchaus umstritten. Alle große Studien definieren inzwischen einen Ferritinwert kleiner 100 Mikrogramm pro Liter als Eisenmangel. Und man kann nicht davon ausgehen, dass Ferritinwerte am unteren Grenzwert unbedingt mit einer guten Befindlichkeit einhergehen.

Also, ich kann als Arzt oft beobachten, dass Frauen mit angeblich normaler Ferritinkonzentration trotzdem sozusagen auf dem Zahnfleisch daher kommen, müde sind, erschöpft, antriebslos, nicht belastbar.Es muss also in der Eisentherapie unbedingt darum gehen, dass man eine gute Ferritinkonzentration oder eine gute Eisenversorgung erreicht.
Moderator:

Kann man jetzt davon ausgehen, dass ein hoher Ferritinspiegel eine optimale Eisenversorgung widerspiegelt?
Dr. Kugler:

Nein, davon kann man nicht ausgehen. Ferritin eignet sich nicht immer zur Bestimmung des Eisenstatus. Ferrtin ist ein sogenanntes Akutphasenprotein, was bei Infektionen und Entzündungen ansteigt. In diesen Fällen ist Ferritin kein Indikator für die Beurteilung der Eisenversorgung. Vielmehr muss man dann den löslichen Transferrinrezeptor bestimmen. Dies ist ein Messwert, der von Entzündungen oder Infekten nicht beeinflusst wird. Zur Beurteilung des Eisenstatus ist es deshalb auch wichtig zu wissen, ob eine erhöhte Entzündungsaktivität vorliegt oder nicht.
Trotzdem kann man sagen, dass in den allermeisten Fällen Ferritin der beste und geeignetste Parameter zur Beurteilung der Eisenversorgung ist.
Moderator:

Man weiß ja, Eisen ist wichtig für den Sauerstofftransport. Eisen ist also notwendig, damit die Zellen mit Sauerstoff versorgt werden. Welche Funktionen hat Eisen noch?
Dr. Kugler:

Eisen hat grundsätzlich eine Vielzahl von Funktionen: Eisen ist z.B. wichtig für die Hirnleistungsfähigkeit, für die psychische Befindlichkeit. Wir brauchen Eisen im Energiestoffwechsel für die Herstellung des Energiemoleküls ATP. Die Schilddrüse benötigt Eisen für die Bildung der Schilddrüsenhormone, auch die Steroidhormone werden mit Hilfe von Eisen gebildet. Eisen ist wichtig für die Immunkompetenz, die Entgiftungskapazität der Leber, auch für die Funktionsfähigkeit der Blutgefäße. Eisen ist beteiligt an der Bildung von Carnitin und an der Synthese der Kollagene. Das sind ja die häufigsten Proteine im Körper - enthalten z.B. im Bindegewebe, im Knorpelgewebe, Knochen und Haut.

Eisen ist beteiligt an der DNA-Synthese, an der Bildung von Fettsäuren, am Stoffwechsel von Vitamin A und einiges mehr.
Moderator:

Wir haben jetzt mal zusammengefasst, welche Symptome ein Eisenmangel hervorrufen kann.
Dr. Kugler:

Ja das sind ganz viele Symptome und Störungen: z.B. eine Anämie, chronische Müdigkeit, Gebrechlichkeit, Restless-Legs-Syndrom, Haarausfall, Tachykardie, Herzinfarkt, Herzinsuffizienz, akutes Koronarsyndrom, KHK, das heißt koronare Herzerkrankung, Hautblässe, ischämische Erkrankungen, Osteoporose, reduzierte körperliche Fitness, brüchige Nägel, Atemnot, Unfruchtbarkeit, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Depressionen, kognitive Störungen, Konzentrationsstörungen, Dysfunktion des zentralen Nervensystems, erhöhte Morbidität und Mortalität - das heißt eine große Anzahl möglicher Symptome und Krankheiten.

Moderator:

Ja, das sind ja viele Beschwerden, die unter Umständen gar nicht sein müssen, wenn ein Eisenmangel die Ursache ist.
Dr. Kugler:

Genau das muss man so sehen. Der Eisenstoffwechsel ist allerdings sehr komplex. Häufig bringt eine Eisentherapie nicht den gewünschten Erfolg. Ganz einfach deshalb, weil für den Eisenstoffwechsel viele weitere Mikronährstoffe erforderlich sind.
Moderator:

Kannst du mal ein paar Mikronährstoffe herauspicken und erklären, warum diese für den Eisenstoffwechsel relevant sind?
Dr. Kugler:

Ja, das sind z.B. die Spurenelemente Zink und Kupfer. Bei Zink kann man sagen, dass es für die Hämbiosynthese erforderlich ist. Häm ist eine wichtige Ausgangssubstanz für die Bildung von Hämoglobin. Zink reguliert auch den Säure-Basen-Haushalt und damit die Sauerstoffbeladung des Hämoglobins. Beim Kupfer ist es so, dass zwei kupferhaltige Enzyme bekannt sind, die z.B. für die Eisenmobilisierung aus den Speichern gebraucht werden und auch für den Eisentransport.

Ein Vitamin-A-Mangel kann z.B. die Behandlung einer Anämie. verschlechtern. Das heißt mit anderen Worten: Wenn man Vitamin A und Eisen kombiniert, sind die Ergebnisse eindeutig besser, als wenn man nur Eisen oder Vitamin A einnimmt.

Das Vitamin C erhöht die Bioverfügbarkeit von Eisen. Das ist ja viele Menschen bekannt. Vitamin B2 hat auch einen Einfluss auf den Eisenstoffwechsel. Es wurde nachgewiesen, dass durch eine Supplementierung von Vitamin B2 auch die Hämoglobinkonzentration besser angestiegen ist, als ohne Vitamin B2.

Vitamin B6 ist ei wichtiges Coenzym für die Hämsynthese. Ein Vitamin-B6-Mangel kann prinzipiell auch Ursache einer Anämie sein. Die Vitamine B12 und Folsäure sind auch wichtig für die Bildung der roten Blutkörperchen. Wenn B12 und Folsäure fehlen, kommt es zu einer sogenannten megaloblastären Anämie, das heißt, die roten Blutkörperchen sind überdurchschnittlich groß.

Erwähnen kann man noch Glutathion. Glutathion ist ein Tripeptid, bestehend aus den Aminosäuren Cystein, Glycin und Glutaminsäure. Und dieses Molekül hat eine ganz große Bedeutung im Zellstoffwechsel und spielt eben auch eine wichtige Rolle für den intrazellulären Eisenstoffwechsel. Glutathion ist das beste Bindemolekül für zweiwertige Eisenionen. Und man konnte also nachweisen, dass eine Verminderung des Glutathionspiegels in der Zelle auch die Aktivität verschiedener eisenhaltiger Enzyme reduzieren kann.

Dann könnte man noch Magnesium erwähnen. Es gibt inzwischen auch Hinweise, dass niedrige Magnesiumspiegel im Serum auch den Eisenstoffwechsel nachteilig beeinflussen.
Moderator:

Zusammenfassend kann also gesagt werden, dass Eisen ein immens wichtiges Spurenelement ist und am Eisenstoffwechsel mehrere andere Mikronährstoffe beteiligt sind.

Das Diagnostische Centrum hat das Große Eisenprofil entwickelt, eine Laboruntersuchung, bei der die für den Eisenstoffwechsel relevanten Mikronährstoffe im Blut bestimmt werden. So kann man feststellen, welche Mikronährstoffe fehlen und in welcher Dosierung sie gegeben werden sollten. So das war es für heute, bis zum nächsten Podcast.

Dr. Kugler, Moderator:

Auf Wiederhören.

Musik

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Mikronährstoffanalyse für den Eisenstoffwechsel:
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Praxis für Mikronährstoffmedizin
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und Spektroskopie DCMS GmbH

Löwensteinstaße 9
D-97828 Marktheidenfeld
Tel.: +49 (0)9394/9703-0
E-Mail: info@diagnostisches-centrum.de
Web: diagnostisches-centrum.de

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Musik

Moderator:

Hallo und herzlich willkommen zum heutigen Podcast von und mit Dr. Hans-Günter Kugler und Karin Großhardt vom Diagnostischen Centrum aus Marktheidenfeld.

Heute sprechen wir über das Thema Eisen. Ein Eisenmangel ist sehr häufig, und zwei Milliarden Menschen weltweit leiden unter einem Eisenmangel, ca 750 Millionen unter einer Eisenmangelanämie.

Vielen Menschen ist gar nicht bewusst, dass sie einen Eisenmangel überhaupt haben. Sie leiden unter Müdigkeit, Erschöpfung, verminderter Belastbarkeit - spüren also mögliche Anzeichen eines Eisenmangels, bringen diese aber gar nicht mit einem Eisenmangel in Verbindung. Sie glauben, sie wären halt so.

Wie kommt das, dass man jahrelang sozusagen "gedämpft" durchs Leben geht, ohne die Ursache "Eisenmangel" erkannt zu haben.

Dr. Kugler:

Die Bestimmung des roten Blutbildes, also die Messung der roten Blutkörperchen, von Hämoglobin, Hämatokrit reicht zwar aus, um eine Eisenmangelanämie nachzuweisen oder auszuschließen, aber das Nichtvorhandensein einer Eisenmangelanämie bedeutet keinesfalls, dass man keinen Eisenmangel hätte.

Man muss dann unbedingt das Ferritin mit einbeziehen.

Moderator:

Was ist Ferritin?

Dr. Kugler:

Ferritin ist ein Eisenspeicherprotein.

Moderator:

Der Ferritinspiegel hat in der Labormedizin ja einen großen Normbereich: Frauen 15 bis 250 Mikrogramm pro Liter und Männer 20 bis 500 Mikrogramm pro Liter. Haben Frauen jetzt, die z.B. einen Ferritinwert von 18 Mikrogramm pro Liter aufweisen, eine gute Eisenversorgung - weil, die liegen ja dann wirklich noch im Normbereich?
Dr. Kugler:

Ja das kann man jetzt nicht sagen. Der Normbereich ist übrigens in seiner Sinnhaftigkeit durchaus umstritten. Alle große Studien definieren inzwischen einen Ferritinwert kleiner 100 Mikrogramm pro Liter als Eisenmangel. Und man kann nicht davon ausgehen, dass Ferritinwerte am unteren Grenzwert unbedingt mit einer guten Befindlichkeit einhergehen.

Also, ich kann als Arzt oft beobachten, dass Frauen mit angeblich normaler Ferritinkonzentration trotzdem sozusagen auf dem Zahnfleisch daher kommen, müde sind, erschöpft, antriebslos, nicht belastbar.Es muss also in der Eisentherapie unbedingt darum gehen, dass man eine gute Ferritinkonzentration oder eine gute Eisenversorgung erreicht.
Moderator:

Kann man jetzt davon ausgehen, dass ein hoher Ferritinspiegel eine optimale Eisenversorgung widerspiegelt?
Dr. Kugler:

Nein, davon kann man nicht ausgehen. Ferritin eignet sich nicht immer zur Bestimmung des Eisenstatus. Ferrtin ist ein sogenanntes Akutphasenprotein, was bei Infektionen und Entzündungen ansteigt. In diesen Fällen ist Ferritin kein Indikator für die Beurteilung der Eisenversorgung. Vielmehr muss man dann den löslichen Transferrinrezeptor bestimmen. Dies ist ein Messwert, der von Entzündungen oder Infekten nicht beeinflusst wird. Zur Beurteilung des Eisenstatus ist es deshalb auch wichtig zu wissen, ob eine erhöhte Entzündungsaktivität vorliegt oder nicht.
Trotzdem kann man sagen, dass in den allermeisten Fällen Ferritin der beste und geeignetste Parameter zur Beurteilung der Eisenversorgung ist.
Moderator:

Man weiß ja, Eisen ist wichtig für den Sauerstofftransport. Eisen ist also notwendig, damit die Zellen mit Sauerstoff versorgt werden. Welche Funktionen hat Eisen noch?
Dr. Kugler:

Eisen hat grundsätzlich eine Vielzahl von Funktionen: Eisen ist z.B. wichtig für die Hirnleistungsfähigkeit, für die psychische Befindlichkeit. Wir brauchen Eisen im Energiestoffwechsel für die Herstellung des Energiemoleküls ATP. Die Schilddrüse benötigt Eisen für die Bildung der Schilddrüsenhormone, auch die Steroidhormone werden mit Hilfe von Eisen gebildet. Eisen ist wichtig für die Immunkompetenz, die Entgiftungskapazität der Leber, auch für die Funktionsfähigkeit der Blutgefäße. Eisen ist beteiligt an der Bildung von Carnitin und an der Synthese der Kollagene. Das sind ja die häufigsten Proteine im Körper - enthalten z.B. im Bindegewebe, im Knorpelgewebe, Knochen und Haut.

Eisen ist beteiligt an der DNA-Synthese, an der Bildung von Fettsäuren, am Stoffwechsel von Vitamin A und einiges mehr.
Moderator:

Wir haben jetzt mal zusammengefasst, welche Symptome ein Eisenmangel hervorrufen kann.
Dr. Kugler:

Ja das sind ganz viele Symptome und Störungen: z.B. eine Anämie, chronische Müdigkeit, Gebrechlichkeit, Restless-Legs-Syndrom, Haarausfall, Tachykardie, Herzinfarkt, Herzinsuffizienz, akutes Koronarsyndrom, KHK, das heißt koronare Herzerkrankung, Hautblässe, ischämische Erkrankungen, Osteoporose, reduzierte körperliche Fitness, brüchige Nägel, Atemnot, Unfruchtbarkeit, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Depressionen, kognitive Störungen, Konzentrationsstörungen, Dysfunktion des zentralen Nervensystems, erhöhte Morbidität und Mortalität - das heißt eine große Anzahl möglicher Symptome und Krankheiten.

Moderator:

Ja, das sind ja viele Beschwerden, die unter Umständen gar nicht sein müssen, wenn ein Eisenmangel die Ursache ist.
Dr. Kugler:

Genau das muss man so sehen. Der Eisenstoffwechsel ist allerdings sehr komplex. Häufig bringt eine Eisentherapie nicht den gewünschten Erfolg. Ganz einfach deshalb, weil für den Eisenstoffwechsel viele weitere Mikronährstoffe erforderlich sind.
Moderator:

Kannst du mal ein paar Mikronährstoffe herauspicken und erklären, warum diese für den Eisenstoffwechsel relevant sind?
Dr. Kugler:

Ja, das sind z.B. die Spurenelemente Zink und Kupfer. Bei Zink kann man sagen, dass es für die Hämbiosynthese erforderlich ist. Häm ist eine wichtige Ausgangssubstanz für die Bildung von Hämoglobin. Zink reguliert auch den Säure-Basen-Haushalt und damit die Sauerstoffbeladung des Hämoglobins. Beim Kupfer ist es so, dass zwei kupferhaltige Enzyme bekannt sind, die z.B. für die Eisenmobilisierung aus den Speichern gebraucht werden und auch für den Eisentransport.

Ein Vitamin-A-Mangel kann z.B. die Behandlung einer Anämie. verschlechtern. Das heißt mit anderen Worten: Wenn man Vitamin A und Eisen kombiniert, sind die Ergebnisse eindeutig besser, als wenn man nur Eisen oder Vitamin A einnimmt.

Das Vitamin C erhöht die Bioverfügbarkeit von Eisen. Das ist ja viele Menschen bekannt. Vitamin B2 hat auch einen Einfluss auf den Eisenstoffwechsel. Es wurde nachgewiesen, dass durch eine Supplementierung von Vitamin B2 auch die Hämoglobinkonzentration besser angestiegen ist, als ohne Vitamin B2.

Vitamin B6 ist ei wichtiges Coenzym für die Hämsynthese. Ein Vitamin-B6-Mangel kann prinzipiell auch Ursache einer Anämie sein. Die Vitamine B12 und Folsäure sind auch wichtig für die Bildung der roten Blutkörperchen. Wenn B12 und Folsäure fehlen, kommt es zu einer sogenannten megaloblastären Anämie, das heißt, die roten Blutkörperchen sind überdurchschnittlich groß.

Erwähnen kann man noch Glutathion. Glutathion ist ein Tripeptid, bestehend aus den Aminosäuren Cystein, Glycin und Glutaminsäure. Und dieses Molekül hat eine ganz große Bedeutung im Zellstoffwechsel und spielt eben auch eine wichtige Rolle für den intrazellulären Eisenstoffwechsel. Glutathion ist das beste Bindemolekül für zweiwertige Eisenionen. Und man konnte also nachweisen, dass eine Verminderung des Glutathionspiegels in der Zelle auch die Aktivität verschiedener eisenhaltiger Enzyme reduzieren kann.

Dann könnte man noch Magnesium erwähnen. Es gibt inzwischen auch Hinweise, dass niedrige Magnesiumspiegel im Serum auch den Eisenstoffwechsel nachteilig beeinflussen.
Moderator:

Zusammenfassend kann also gesagt werden, dass Eisen ein immens wichtiges Spurenelement ist und am Eisenstoffwechsel mehrere andere Mikronährstoffe beteiligt sind.

Das Diagnostische Centrum hat das Große Eisenprofil entwickelt, eine Laboruntersuchung, bei der die für den Eisenstoffwechsel relevanten Mikronährstoffe im Blut bestimmt werden. So kann man feststellen, welche Mikronährstoffe fehlen und in welcher Dosierung sie gegeben werden sollten. So das war es für heute, bis zum nächsten Podcast.

Dr. Kugler, Moderator:

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