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Drogen und neue Technologien. Daniel Gnägi

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Daniel Gnägi ist Programmierer und Administrator des Online-Forums Eve & Rave zur Aufklärung über Drogenkonsum. Wir sprechen über den Einfluss von Technologie auf Drogenkonsum und Drogenkultur und warum Drogen sowohl gefährlicher wie auch weniger gefährlich geworden sind.

Kernaussagen dieser Episode:

Es gibt viele Klischees mit Drogen, das stört mich. Nicht nur Bankangestellte konsumieren Kokain oder Hippies LSD, es gibt alle Schattierungen, das sieht man im Forum.

Ecstasy, Amphetamin, Kokain sind immer ein Thema in unserem Forum. Opiode und Downer haben ein Revival, das hat auch etwas damit zu tun mit Popkultur, in der der Konsum von Pillen glorifiziert wird.

Technologie beeinflusst den Drogenkonsum stark. Früher musste man jemand kennen oder auf der Gasse kaufen, jetzt kann man alles online kaufen. Die Drogen sind potenter geworden und Streckmittel seltener, auch dank dem Onlinehandel. Wenn ein Drogendealer online schlechte Qualität verkauft, dann sieht man das sofort als Bewertung, wie zum Beispiel auf Amazon.

Im Verkauf und Vertrieb hat sich mit Technologie viel verändert. Es gibt Darknetmarketplätze, Telegram-Vertriebsstrukturen, Dealer auf Instagram. Technologie macht die Lieferketten kürzer.

Man kann ja immer noch Drogen auf der Strasse kaufen, das ist nicht verschwunden. Mit den neuen Vertriebswegen ist es für die Behörden viel schwieriger geworden. Die Nadel im Heuhaufen findet man nicht, und ich beneide die Polizei nicht, die diese Nadel finden muss. Ich sehe ihre Arbeit als einen verlorenen Kampf.

Das Internet ist immer noch eine grosse Spielwiese. Die Strafverfolgung hat das Darknet jetzt mehr im Griff, doch das Dealen hat sich mehr und mehr auf Social Media verschoben. So fehlen auch die positiven Elemente des Darknets, wie beispielsweise die Bewertungenssyteme, die sich positiv auf die Qualität ausgewirkt haben. Das ist nicht gut für Konsumenten, da sie eher schlechtere Qualität angeboten bekommen.

Konsum und Handel mit Substanzen kann man nicht verbieten, das ist ein Kampf gegen Windmühlen. Es braucht konstruktive neue Ansätze. Das Internet kann uns zeigen, dass Drogenkonsum eine gesellschaftliche Tatsache ist, die wir mit Repressalien nicht loswerden können.

Neue Drogen sind nicht zwingend gefährlicher geworden, denn es gibt mehr Wissensaustausch heute und eine Onlinecommunity, in der man sein Wissen teilen kann. Ich sehe mehr Vorteile, Drogen online zu kaufen anstatt auf der Strasse.

Der Staat hat die Verantwortung, eine Struktur zu schaffen, so dass wegen neuen Technologien niemand auf der Strecke bleibt. Ich bin Befürworter des bedingungslosen Grundeinkommens. Das ist notwendig, finde ich.

Die Politik hinkt immer hintendrein. Es ist schwierig, künstliche Intelligenz international zu regulieren, und Parlamentarier können das auch gar nicht.

---

Im Deep Technology Podcast sprechen Menschen in der Schweiz über die Rolle neuer Technologien in ihrer Arbeit und ihrem Leben.

Projekt- und Medienpartner dieser Episode: Digitale Gesellschaft (www.digiges.ch) und nau.ch (www.nau.ch). Dieser Podcast ist möglich dank Unterstützung der Stiftung Mercator Schweiz, der Ernst Göhner Stiftung und Kultur Wetzikon. Konzept und Produktion: 8GR8 Story-Driven Science, Manuel Stagars. Mehr Infos zum Projekt und neue Episoden sind abrufbar auf www.deeptechnology.ch.

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Es gibt viele Klischees mit Drogen, das stört mich. Nicht nur Bankangestellte konsumieren Kokain oder Hippies LSD, es gibt alle Schattierungen, das sieht man im Forum.

Ecstasy, Amphetamin, Kokain sind immer ein Thema in unserem Forum. Opiode und Downer haben ein Revival, das hat auch etwas damit zu tun mit Popkultur, in der der Konsum von Pillen glorifiziert wird.

Technologie beeinflusst den Drogenkonsum stark. Früher musste man jemand kennen oder auf der Gasse kaufen, jetzt kann man alles online kaufen. Die Drogen sind potenter geworden und Streckmittel seltener, auch dank dem Onlinehandel. Wenn ein Drogendealer online schlechte Qualität verkauft, dann sieht man das sofort als Bewertung, wie zum Beispiel auf Amazon.

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Man kann ja immer noch Drogen auf der Strasse kaufen, das ist nicht verschwunden. Mit den neuen Vertriebswegen ist es für die Behörden viel schwieriger geworden. Die Nadel im Heuhaufen findet man nicht, und ich beneide die Polizei nicht, die diese Nadel finden muss. Ich sehe ihre Arbeit als einen verlorenen Kampf.

Das Internet ist immer noch eine grosse Spielwiese. Die Strafverfolgung hat das Darknet jetzt mehr im Griff, doch das Dealen hat sich mehr und mehr auf Social Media verschoben. So fehlen auch die positiven Elemente des Darknets, wie beispielsweise die Bewertungenssyteme, die sich positiv auf die Qualität ausgewirkt haben. Das ist nicht gut für Konsumenten, da sie eher schlechtere Qualität angeboten bekommen.

Konsum und Handel mit Substanzen kann man nicht verbieten, das ist ein Kampf gegen Windmühlen. Es braucht konstruktive neue Ansätze. Das Internet kann uns zeigen, dass Drogenkonsum eine gesellschaftliche Tatsache ist, die wir mit Repressalien nicht loswerden können.

Neue Drogen sind nicht zwingend gefährlicher geworden, denn es gibt mehr Wissensaustausch heute und eine Onlinecommunity, in der man sein Wissen teilen kann. Ich sehe mehr Vorteile, Drogen online zu kaufen anstatt auf der Strasse.

Der Staat hat die Verantwortung, eine Struktur zu schaffen, so dass wegen neuen Technologien niemand auf der Strecke bleibt. Ich bin Befürworter des bedingungslosen Grundeinkommens. Das ist notwendig, finde ich.

Die Politik hinkt immer hintendrein. Es ist schwierig, künstliche Intelligenz international zu regulieren, und Parlamentarier können das auch gar nicht.

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