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DK027 - Das letzte Kapitel der Zukunft

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…und wo kriegt man eine ordentliche Klimadienstleistung?

DK027 - Das letzte Kapitel der Zukunft

…und wo kriegt man eine ordentliche Klimadienstleistung?

"Das Klima”, der Podcast zur Wissenschaft hinter der Krise. Wir lesen den sechsten Bericht des Weltklimarats und erklären den aktuellen Stand der Klimaforschung.

Wir sind beim letzten Kapitel angelangt. Und in Folge 27 werden wir es auch zu Ende gelesen und besprochen haben. Nach Kapitel 12 kommt nichts mehr; nur der zweite Teil des IPCC-Berichts und der dritte Teil. Aber der erste ist aus und bevor es so weit ist, erfahrt ihr nichts weniger als die Zukunft der Welt. Wir reisen nach Europa, zu den kleinen Inseln der Weltmeere, den Polarregionen, den Küstenstädten und den Hotspots der Biodiversität. Und schauen uns an, was das kommende Klima dort mit uns, unserer Gesellschaft und unserem Leben tun wird. Außerdem reden wir über die Klassifizierung von Risiken und über Klimadienstleistungen! Und klären am Ende, wie es jetzt weiter gehen wird - mit dem Klimabericht und dem Podcast. Denn natürlich geht es weiter!

Das letzte Kapitel

Mit dieser Folge werden wir den ersten Teil des sechsten Sachstandsberichts tatsächlich zu Ende gelesen haben. Bevor es so weit sein wird, schauen wir aber noch kurz zurück auf die letzte Folge und erinnern uns, worum es geht.

Regionaler Report für die Zukunft

Das Kernstück von Kapitel 12 ist eine Reise rund um die Welt, in alle Regionen um dort nach der Zukunft zu schauen. Wie wird das Klima unsere Gesellschaft verändern, unsere Art zu leben, unsere Ökosysteme und so weiter. Wir werden nicht alles besprechen können, denn die Welt ist groß. Aber ein paar Schlaglichter können wir werfen.

Was geht ab im Europa der Zukunft?

Natürlich fangen wir in Europa an, immerhin wohnen wir hier. Das IPCC teilt den Kontinent in Nordeuropa, Westeuropa, Zentraleuropa und den Mittelmeerraum. Und überall wird sich was tun. Krankheiten und Seuchen werden überall verstärkt auftreten. Zum Beispiel weil die Oberflächentemperatur im Mittelmeer 20 Grad überschreiten wird; ein Schwellenwert für die Entwicklung von Vibrionen, zu denen auch die Cholera gehört. In Südeuropa wird man 40% mehr Energie zum Kühlen brauchen. Der Hitzestress wird ansteigen, unabhängig vom Szenario der Zukunft und dadurch wird auch unsere Arbeitsleistung sinken. Die Hitzetage (an denen es mehr als 35 Grad hat) werden mehr, vor allem im MIttelmeerraum. Das ist kritisch für die Landwirtschaft und uns Menschen. Kältewellen wird es dagegen bis zum Ende des Jahrhunderts gar keine mehr geben.

Wir werden mehr Überflutungen sehen, vor allem in Zentral- und Westeuropa. Europa ist eine der Regionen der Welt wo der größte Zuwachs bei Flutrisiko zu erwarten ist (mit Ausnahme von Polen und Weißrussland). Schwere Dürren, die bis jetzt nur alle 100 Jahre auftreten werden in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts alle 2 bis 5 Jahre stattfinden. Und in Südeuropa werden sie 14 mal schlimmer werden als jetzt.

Wintertourismus, Wintersport und Skifahren? Wird schwer in Zukunft! Gerade da wo jetzt die Skiregionen sind, wird der Schnee immer weniger. Kunstschnee hilft auch nicht, denn da wo es jetzt noch kühl genug dafür ist, wird es das in Zukunft nicht mehr sein. Die Regionen in denen man noch Kunstschnee machen kann, werden bis zu 300 Meter höher liegen. In den französischen Alpen wird es in Zukunft gar keine natürlichen Schneebedingungen für Wintersport mehr geben, in Österreich nur noch auf Gletschern. Die Schneesaison wird 2100 um 4 Wochen später losgehen und bis zu 10 Wochen früher aufhören.

Schnee/Eis: Tourismus, Wintersport. Schneemenge, Höhe wird weniger. Da wo jetzt Skiregionen sind, da weniger. Kunstschnee? Geht nicht immer. Temperaturen dafür in Alpen: 200-300 m höher als jetzt. Da wo man jetzt noch Kuntsschnee einsetzen kann, in Zukungft nicht mehr.

An den Küsten steigt der Meeresspiegel und die Küstenlinien der Strände weichen zurück.

Eine Zusammenfassung der Situation findet man in Tabelle 12.7:

Tabelle 12.7

Was passiert mit den kleinen Inseln?

Das Meer ist voll mit Inseln und mit “kleinen Inseln” meint das IPCC Hochseeinseln, inmitten von viel Wasser. Zum Beispiel Kuba, Hawaii, Jamaica, Mikronesien, Guam oder Fidschi. Wir blicken auf die Karibik, auf den westindischen Ozean und den Pazifik.

Einen Überblick gibt Tabelle 12.9:

Tabelle 12.9

Der Meeresspiegelanstieg ist natürlich wichtig für die Inseln, hat aber noch andere Auswirkungen. Wenn das Meer steigt, kann das auch die Wasserressourcen beeinflussen. Selbst die Inseln, die nicht überflutet werden sind betroffen, wenn kein Trinkwasser mehr da ist. Die Küstenerosion wird hart, die Sandküsten in Karibik werde bis 2050 um 80 Meter zurückgehen, bis 2100 um 100 Meter und das im Mittel, es kann auch mehr sein. In der Karibik etwa bis zu 200 Meter.

Steigt die globale Temperatur um 1,5 Grad wird es mehr viel mehr Hitzestresstage geben. Bis zu 50% des Jahres wird es in der Karibik lebensfeindliche Bedingungen geben; steigt die Temperatur um 2 Grad, kommen noch 70 Tage drauf.

Was passiert mit den Polarregionen?

Arktis, Antarktis, Nordeuropa, Nordamerika und Grönland gehören laut IPCC zu den Polarregionen und was dort passieren wird, zeigt Tabelle 12.11:

Tabelle 12.11

Es wird dort sehr viel wärmer und sehr viel weniger kalt. Die Erwärmung beträgt dort mehr als doppelte des globalen Mittelwerts. Niederschlag, Überflutungen und Starkregen steigen an, der Niederschlag wird vor allem als Regen fallen, was die Eisschmelze verstärkt. Ende des Jahrhunderts werden die ganzen Polarregionen (bis auf Grönland und die Antarktis) von Regen dominiert werden, der öfter fallen wird als Schnee. Die Waldbrände in den nördlichen Wäldern werden mehr werden, die Eisberge weniger und die, die es gibt, werden in die Seefahrtswege driften. Das erste Mal eine eisfreie Arktis werden wir noch vor 2050 sehen und die Ökosysteme dort werden leiden, zum Beispiel die Rentiere, die keine Nahrung mehr finden.

Wo sind die Hotspots und was passiert dort?

“Hotspots” sind Gebiete die aus verschiedenen Gründen besonders wichtig sind. Zum Beispiel Hotspots für Biodiversität, an denen besonderer Artenreichtum herrscht. 200 solcher Regionen hat man definiert. Und für die Biodiversität ist der kommende Temperaturanstieg am wichtigsten. Aber natürlich auch Trockenheit und Waldbrände.

Ebenfalls besondere Regionen sind Städte und Siedlungen am Meer. Die Auswirkungen der Hitze in den Städten wird durch die Nähe zum Meer gemildert. Dafür gibt es dort aber Überschwemmungen, Probleme mit der Kanalisation und mehr Hitzestress durch die höhere Luftfeuchtigkeit.

Die globale Synthese

Wir haben bei unserer Reise um die Welt notgedrungen viel ausgelassen. Aber im Report gibt es zumindest einen kurzen Abschnitt mit einer globalen Perspektive. Alle Regionen der Welt werden bis Ende des Jahrhunderts folgendes erleben: Erwärmung, Extremwetter, Anstieg des Meeresspiegel und weniger Kältephasen. Und zwar egal was wir tun oder nicht tun - das ist fix.

Die Tage mit gefährlichen Hitzeindex werden überall mehr. In den tropische Regionen wird es 2100 mehr als 100 solcher Tage geben, wenn wir uns ein wenig anstrengen, dann sind es vielleicht ein paar weniger. Bis 2050 wird es auf 60 Prozent der globalen Landfläche einen Anstieg des Feuerwetters geben. Und auch die Sandstrände werden global weniger.

Bis 2050 werden sich 36.000 km Küste um mehr als 100 Meter zurückgezogen werden, wenn es schlecht läuft, dann bis zu 40.000km. Im Jahr 2100 wird das auf 95.000 km (130.000 km) gestiegen sein.

Risiken und Gründe zur Sorgen

Wir kriegen einen kleinen Ausblick auf Teil 2 des Klimaberichts. Und beschäftigen uns mit Risiken. Die werden vom IPCC ordentlich klassifiziert und zwar in 8 “Relevant Key Risks” und 5 “Reasons for Concern”.

Klimawandelinformation und die Kommunikation

Am Ende beschäftigen wir uns mit Klimadienstleistungen. Also die Bereitstellung von Information die Menschen befähigt Klimarisikoabschätzungen zu machen. Und es stellt sich die Frage: Wie bringt man all die Information unter und an die Menschen? Und in welcher Form bereitet man das alles auf? Für sowas gibt es sogar ein Global Framework for Climate Services.

FAQs lassen wir aus

Die FAQs lassen wir diesmal aus. Sie sagen uns nichts neues und die Abbildungen sind eher doof.

Kapitel 12 ist zu Ende? Und jetzt?

Das Kapitel 12 ist zu Ende. Aber es bleiben noch ein paar kleine Teile übrig. Der Atlas, die Anhänge, die offizielle Zusammenfassung und all das schauen wir uns in den nächsten Folgen an, bevor wir dann mit Teil 2 des Berichts anfangen. Außerdem wird es noch ein bisschen “Behind the scenes” und “Making of” geben.

Hinweis zur Werbung und zu Spenden

Ein kleiner Hinweis: In “Das Klima” gibt es keine Werbung. Wenn ihr Werbung hört, dann liegt das nicht an uns; dann hat jemand unerlaubt und ohne unser Wissen den Podcast-Feed kopiert und Werbung eingefügt. Wir machen keine Werbung - aber man kann uns gerne was spenden.

Weiterführende Informationen

Kapitel 12 des Klimaberichts ist hier als pdf downloadbar.

Kontakt und weitere Projekte

Wenn ihr Fragen oder Feedback habt, dann schickt uns einfach eine Email an podcast@dasklima.fm. Alle Folgen und alle Shownotes findet ihr unter https://dasklima.fm.

Florian könnt ihr in seinem Podcast “Sternengeschichten” zuhören, zum Beispiel hier: https://sternengeschichten.podigee.io/ oder bei Spotify - und überall sonst wo es Podcasts gibt. Außerdem ist er auch noch regelmäßig im Science Busters Podcast und bei WRINT Wissenschaft”-Podcast zu hören (den es ebenfalls bei Spotify gibt). Mit der Astronomin Ruth Grützbauch veröffentlicht er den Podcast “Das Universum”.

Claudia forscht und lehrt an der TH Köln rund um Wissenschaftskommunikation und Bibliotheken und plaudert im Twitch-Stream “Forschungstrom” regelmäßig über Wissenschaft.

Ansonsten findet ihr uns in den üblichen sozialen Medien:

Instagram Florian| Facebook Florian

Twitch Claudia | TikTok Claudia

Twitter Florian| Twitter Claudia

Blog Florian| Homepage Florian| Veranstaltungen Florian

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…und wo kriegt man eine ordentliche Klimadienstleistung?

DK027 - Das letzte Kapitel der Zukunft

…und wo kriegt man eine ordentliche Klimadienstleistung?

"Das Klima”, der Podcast zur Wissenschaft hinter der Krise. Wir lesen den sechsten Bericht des Weltklimarats und erklären den aktuellen Stand der Klimaforschung.

Wir sind beim letzten Kapitel angelangt. Und in Folge 27 werden wir es auch zu Ende gelesen und besprochen haben. Nach Kapitel 12 kommt nichts mehr; nur der zweite Teil des IPCC-Berichts und der dritte Teil. Aber der erste ist aus und bevor es so weit ist, erfahrt ihr nichts weniger als die Zukunft der Welt. Wir reisen nach Europa, zu den kleinen Inseln der Weltmeere, den Polarregionen, den Küstenstädten und den Hotspots der Biodiversität. Und schauen uns an, was das kommende Klima dort mit uns, unserer Gesellschaft und unserem Leben tun wird. Außerdem reden wir über die Klassifizierung von Risiken und über Klimadienstleistungen! Und klären am Ende, wie es jetzt weiter gehen wird - mit dem Klimabericht und dem Podcast. Denn natürlich geht es weiter!

Das letzte Kapitel

Mit dieser Folge werden wir den ersten Teil des sechsten Sachstandsberichts tatsächlich zu Ende gelesen haben. Bevor es so weit sein wird, schauen wir aber noch kurz zurück auf die letzte Folge und erinnern uns, worum es geht.

Regionaler Report für die Zukunft

Das Kernstück von Kapitel 12 ist eine Reise rund um die Welt, in alle Regionen um dort nach der Zukunft zu schauen. Wie wird das Klima unsere Gesellschaft verändern, unsere Art zu leben, unsere Ökosysteme und so weiter. Wir werden nicht alles besprechen können, denn die Welt ist groß. Aber ein paar Schlaglichter können wir werfen.

Was geht ab im Europa der Zukunft?

Natürlich fangen wir in Europa an, immerhin wohnen wir hier. Das IPCC teilt den Kontinent in Nordeuropa, Westeuropa, Zentraleuropa und den Mittelmeerraum. Und überall wird sich was tun. Krankheiten und Seuchen werden überall verstärkt auftreten. Zum Beispiel weil die Oberflächentemperatur im Mittelmeer 20 Grad überschreiten wird; ein Schwellenwert für die Entwicklung von Vibrionen, zu denen auch die Cholera gehört. In Südeuropa wird man 40% mehr Energie zum Kühlen brauchen. Der Hitzestress wird ansteigen, unabhängig vom Szenario der Zukunft und dadurch wird auch unsere Arbeitsleistung sinken. Die Hitzetage (an denen es mehr als 35 Grad hat) werden mehr, vor allem im MIttelmeerraum. Das ist kritisch für die Landwirtschaft und uns Menschen. Kältewellen wird es dagegen bis zum Ende des Jahrhunderts gar keine mehr geben.

Wir werden mehr Überflutungen sehen, vor allem in Zentral- und Westeuropa. Europa ist eine der Regionen der Welt wo der größte Zuwachs bei Flutrisiko zu erwarten ist (mit Ausnahme von Polen und Weißrussland). Schwere Dürren, die bis jetzt nur alle 100 Jahre auftreten werden in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts alle 2 bis 5 Jahre stattfinden. Und in Südeuropa werden sie 14 mal schlimmer werden als jetzt.

Wintertourismus, Wintersport und Skifahren? Wird schwer in Zukunft! Gerade da wo jetzt die Skiregionen sind, wird der Schnee immer weniger. Kunstschnee hilft auch nicht, denn da wo es jetzt noch kühl genug dafür ist, wird es das in Zukunft nicht mehr sein. Die Regionen in denen man noch Kunstschnee machen kann, werden bis zu 300 Meter höher liegen. In den französischen Alpen wird es in Zukunft gar keine natürlichen Schneebedingungen für Wintersport mehr geben, in Österreich nur noch auf Gletschern. Die Schneesaison wird 2100 um 4 Wochen später losgehen und bis zu 10 Wochen früher aufhören.

Schnee/Eis: Tourismus, Wintersport. Schneemenge, Höhe wird weniger. Da wo jetzt Skiregionen sind, da weniger. Kunstschnee? Geht nicht immer. Temperaturen dafür in Alpen: 200-300 m höher als jetzt. Da wo man jetzt noch Kuntsschnee einsetzen kann, in Zukungft nicht mehr.

An den Küsten steigt der Meeresspiegel und die Küstenlinien der Strände weichen zurück.

Eine Zusammenfassung der Situation findet man in Tabelle 12.7:

Tabelle 12.7

Was passiert mit den kleinen Inseln?

Das Meer ist voll mit Inseln und mit “kleinen Inseln” meint das IPCC Hochseeinseln, inmitten von viel Wasser. Zum Beispiel Kuba, Hawaii, Jamaica, Mikronesien, Guam oder Fidschi. Wir blicken auf die Karibik, auf den westindischen Ozean und den Pazifik.

Einen Überblick gibt Tabelle 12.9:

Tabelle 12.9

Der Meeresspiegelanstieg ist natürlich wichtig für die Inseln, hat aber noch andere Auswirkungen. Wenn das Meer steigt, kann das auch die Wasserressourcen beeinflussen. Selbst die Inseln, die nicht überflutet werden sind betroffen, wenn kein Trinkwasser mehr da ist. Die Küstenerosion wird hart, die Sandküsten in Karibik werde bis 2050 um 80 Meter zurückgehen, bis 2100 um 100 Meter und das im Mittel, es kann auch mehr sein. In der Karibik etwa bis zu 200 Meter.

Steigt die globale Temperatur um 1,5 Grad wird es mehr viel mehr Hitzestresstage geben. Bis zu 50% des Jahres wird es in der Karibik lebensfeindliche Bedingungen geben; steigt die Temperatur um 2 Grad, kommen noch 70 Tage drauf.

Was passiert mit den Polarregionen?

Arktis, Antarktis, Nordeuropa, Nordamerika und Grönland gehören laut IPCC zu den Polarregionen und was dort passieren wird, zeigt Tabelle 12.11:

Tabelle 12.11

Es wird dort sehr viel wärmer und sehr viel weniger kalt. Die Erwärmung beträgt dort mehr als doppelte des globalen Mittelwerts. Niederschlag, Überflutungen und Starkregen steigen an, der Niederschlag wird vor allem als Regen fallen, was die Eisschmelze verstärkt. Ende des Jahrhunderts werden die ganzen Polarregionen (bis auf Grönland und die Antarktis) von Regen dominiert werden, der öfter fallen wird als Schnee. Die Waldbrände in den nördlichen Wäldern werden mehr werden, die Eisberge weniger und die, die es gibt, werden in die Seefahrtswege driften. Das erste Mal eine eisfreie Arktis werden wir noch vor 2050 sehen und die Ökosysteme dort werden leiden, zum Beispiel die Rentiere, die keine Nahrung mehr finden.

Wo sind die Hotspots und was passiert dort?

“Hotspots” sind Gebiete die aus verschiedenen Gründen besonders wichtig sind. Zum Beispiel Hotspots für Biodiversität, an denen besonderer Artenreichtum herrscht. 200 solcher Regionen hat man definiert. Und für die Biodiversität ist der kommende Temperaturanstieg am wichtigsten. Aber natürlich auch Trockenheit und Waldbrände.

Ebenfalls besondere Regionen sind Städte und Siedlungen am Meer. Die Auswirkungen der Hitze in den Städten wird durch die Nähe zum Meer gemildert. Dafür gibt es dort aber Überschwemmungen, Probleme mit der Kanalisation und mehr Hitzestress durch die höhere Luftfeuchtigkeit.

Die globale Synthese

Wir haben bei unserer Reise um die Welt notgedrungen viel ausgelassen. Aber im Report gibt es zumindest einen kurzen Abschnitt mit einer globalen Perspektive. Alle Regionen der Welt werden bis Ende des Jahrhunderts folgendes erleben: Erwärmung, Extremwetter, Anstieg des Meeresspiegel und weniger Kältephasen. Und zwar egal was wir tun oder nicht tun - das ist fix.

Die Tage mit gefährlichen Hitzeindex werden überall mehr. In den tropische Regionen wird es 2100 mehr als 100 solcher Tage geben, wenn wir uns ein wenig anstrengen, dann sind es vielleicht ein paar weniger. Bis 2050 wird es auf 60 Prozent der globalen Landfläche einen Anstieg des Feuerwetters geben. Und auch die Sandstrände werden global weniger.

Bis 2050 werden sich 36.000 km Küste um mehr als 100 Meter zurückgezogen werden, wenn es schlecht läuft, dann bis zu 40.000km. Im Jahr 2100 wird das auf 95.000 km (130.000 km) gestiegen sein.

Risiken und Gründe zur Sorgen

Wir kriegen einen kleinen Ausblick auf Teil 2 des Klimaberichts. Und beschäftigen uns mit Risiken. Die werden vom IPCC ordentlich klassifiziert und zwar in 8 “Relevant Key Risks” und 5 “Reasons for Concern”.

Klimawandelinformation und die Kommunikation

Am Ende beschäftigen wir uns mit Klimadienstleistungen. Also die Bereitstellung von Information die Menschen befähigt Klimarisikoabschätzungen zu machen. Und es stellt sich die Frage: Wie bringt man all die Information unter und an die Menschen? Und in welcher Form bereitet man das alles auf? Für sowas gibt es sogar ein Global Framework for Climate Services.

FAQs lassen wir aus

Die FAQs lassen wir diesmal aus. Sie sagen uns nichts neues und die Abbildungen sind eher doof.

Kapitel 12 ist zu Ende? Und jetzt?

Das Kapitel 12 ist zu Ende. Aber es bleiben noch ein paar kleine Teile übrig. Der Atlas, die Anhänge, die offizielle Zusammenfassung und all das schauen wir uns in den nächsten Folgen an, bevor wir dann mit Teil 2 des Berichts anfangen. Außerdem wird es noch ein bisschen “Behind the scenes” und “Making of” geben.

Hinweis zur Werbung und zu Spenden

Ein kleiner Hinweis: In “Das Klima” gibt es keine Werbung. Wenn ihr Werbung hört, dann liegt das nicht an uns; dann hat jemand unerlaubt und ohne unser Wissen den Podcast-Feed kopiert und Werbung eingefügt. Wir machen keine Werbung - aber man kann uns gerne was spenden.

Weiterführende Informationen

Kapitel 12 des Klimaberichts ist hier als pdf downloadbar.

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Florian könnt ihr in seinem Podcast “Sternengeschichten” zuhören, zum Beispiel hier: https://sternengeschichten.podigee.io/ oder bei Spotify - und überall sonst wo es Podcasts gibt. Außerdem ist er auch noch regelmäßig im Science Busters Podcast und bei WRINT Wissenschaft”-Podcast zu hören (den es ebenfalls bei Spotify gibt). Mit der Astronomin Ruth Grützbauch veröffentlicht er den Podcast “Das Universum”.

Claudia forscht und lehrt an der TH Köln rund um Wissenschaftskommunikation und Bibliotheken und plaudert im Twitch-Stream “Forschungstrom” regelmäßig über Wissenschaft.

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