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DK022 - Regionales Klima und Wettergeneratoren

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…und warum will die FDP die Wolken impfen?

DK022 - Regionales Klima und Wettergeneratoren

…und warum will die FDP die Wolken impfen?

"Das Klima”, der Podcast zur Wissenschaft hinter der Krise. Wir lesen den sechsten Bericht des Weltklimarats und erklären den aktuellen Stand der Klimaforschung.

Kapitel 10 des IPCC-Berichts ist ein ganz besonderes Kapitel. Es geht zwar immer noch um Klima und Wetter. Aber diesmal auch sehr viel um Kommunikation. Nämlich darum, wie man die Informationen über die Klimakrise auf eine Weise an die richtigen Leute bringt, die entsprechende Handlungen nach sich zieht. Zuerst müssen wir aber klären: Wie kriegt man Informationen über das Klima, die nicht nur global sondern auch regional relevant sind. Dabei stoßen wir auf Arktische Hitzerekorde, Wetterspionage, Satellitenkonstellationen und landen am Ende bei der Frage ob man mit Wettergeneratoren das Wetter manipulieren kann.

*Wie man Informationen destilliert

Um das globale mit dem regionalen Klima zu verknüpfen muss man zuerst wissen, was für Phänomen man inkludieren und betrachten muss. Jede Menge nämlich, wie man in Abbildung 10.3 sehen kann.

Abbildung 10.3

Diese Informationen muss man auf eine vernünftige Weise verarbeiten, was im IPCC-Bericht als “Destillieren” bezeichnet wird und wir als Anlass nehmen, kurz über einen “Klima-Gin” nachzudenken (immerhin hat Florians anderer Podcast seinen eigenen Gin.

Arktischer Hitzerekord

Das Destillieren von Informationen ist schwierig, wie ein Beispiel aus der Arktis zeigt. Dort ändert sich das Klima ja heftiger und schneller als anderswo. Und die Frage ist: Hat das, was dort passiert auch Auswirkungen auf die mittleren Breiten? Es gibt die These, dass eine Erwärmung der Arktis zu einer Abkühlung in mittleren Breiten führt. Das Phänomen heißt “Warme Arktis - Kalte Kontinente” und in der Arktis ist es kürzlich WIRKLICH warm geworden. 38 Grad Celsius hat man dort im Juni 2020 gemessen. Aber die These der warmen Arktis und der kalten Kontinente lässt sich nicht eindeutig belegen und ist ein Beispiel für die Schwierigkeiten die entstehen können, wenn man probiert eindeutige Kausalketten bei der Verknüpfung von globalen und regionalen Klimaphänomenen zu finden.

Wetterspionage

Messungen wie die des arktischen Hitzerekords müssen vernünftig gemacht und ausgewertet werden. Meteorologische Observatorien gibt es überall und sie messen jede Menge. 54 relevanten Parameter gibt es beim Klima und das muss alles vernünftig zusammengeführt werden.

Satellitenbeobachtung sind ein gutes Beispiel. Will man dauerhaft die gleiche Region der Erde beobachten braucht man eine ferne geostationäre Umlaufbahn. Da sieht man aber nicht so viel wie wenn man näher dran ist - dort kann man eine bestimmte Region aber immer nur lückenhaft beobachten (und Megakonstellationen von Satelliten findet Florian als Astronom eher doof.

Dem Datenmangel muss man irgendwie beikommen und dabei aufpassen, dass man nicht als Wetterspion verhaftet wird…

Statistische Anpassung des Datenregens

Wie man aus globalen Daten regionale Informationen kriegt, erklärt Claudia anhand von Abbildung 10.5:

Abbildung 10.5

Man kombiniert regionale Modelle, die genau sind mit den ungenaueren globalen Modellen - das ist “dynamical downscaling”. Außerdem kann man die Daten dann noch “statistisch anpassen”, was Florian ein wenig seltsam findet, aber eine valide Methode ist, wie Claudia versichert.

Am Berg kanns windig sein

Winde und Berge sind ein gutes Beispiel für die Probleme der regionalen Klimasimulation. Will man Fallwinde - wie zum Beispiel den Föhnwind - verstehen, braucht man Auflösungen von wenigen Kilometern. Und das kann ein globales Modell nicht leisten.

Kann China das Wetter manipulieren?

Florian war sehr begeistert über das Wort “Wettergenerator”. Leider geht es dabei nicht um eine Maschine, mit der sich das Wetter manipulieren lässt. Sondern um Computermodelle, die synthetische Wetterdaten erzeugen können. Das ist wichtig, wenn man fehlende Datenreihen ergänzen oder Datenreihen für statistische Vergleiche braucht.

Trotzdem bleibt die Frage nach der “echten” Wettermanipulation faszinierend. China zum Beispiel behauptet immer wieder, das Wetter steuern zu können. Und die FDP will sogar die Wolken impfen. Die Wettermanipulation hat eine lange Geschichte, mal wissenschaftlich und mal weniger, die man im Buch Fixing the Sky: The Checkered History of Weather and Climate Control von James Fleming nachlesen kann. Und auch wenn die “Hagelflieger” heute immer noch ständig im Einsatz sind: Wissenschaftliche Belege für ihr Funktionieren gibt es nicht. Im Detail kann man das hier nachlesen.

Ausblick auf den Rest Kapitel 10

Der Rest von Kapitel 10 wird spannend. Wir werden es mit “Storylines” zu tun kriegen, mit Kommunikationsproblemen und “verständlichen Beispielen”. Mal schauen!

Hinweis zur Werbung und zu Spenden

Ein kleiner Hinweis: In “Das Klima” gibt es keine Werbung. Wenn ihr Werbung hört, dann liegt das nicht an uns; dann hat jemand unerlaubt und ohne unser Wissen den Podcast-Feed kopiert und Werbung eingefügt. Wir machen keine Werbung - aber man kann uns gerne was spenden.

Weiterführende Informationen

Kapitel 10 des Klimaberichts ist hier als pdf downloadbar.

Kontakt und weitere Projekte

Wenn ihr Fragen oder Feedback habt, dann schickt uns einfach eine Email an podcast@dasklima.fm. Alle Folgen und alle Shownotes findet ihr unter https://dasklima.fm.

Florian könnt ihr in seinem Podcast “Sternengeschichten” zuhören, zum Beispiel hier: https://sternengeschichten.podigee.io/ oder bei Spotify - und überall sonst wo es Podcasts gibt. Außerdem ist er auch noch regelmäßig im Science Busters Podcast und bei WRINT Wissenschaft”-Podcast zu hören (den es ebenfalls bei Spotify gibt). Mit der Astronomin Ruth Grützbauch veröffentlicht er den Podcast “Das Universum”.

Claudia forscht und lehrt an der TH Köln rund um Wissenschaftskommunikation und Bibliotheken und plaudert im Twitch-Stream “Forschungstrom” regelmäßig über Wissenschaft.

Ansonsten findet ihr uns in den üblichen sozialen Medien:

Instagram Florian| Facebook Florian

Twitch Claudia | TikTok Claudia

Twitter Florian| Twitter Claudia

Blog Florian| Homepage Florian| Veranstaltungen Florian

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…und warum will die FDP die Wolken impfen?

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…und warum will die FDP die Wolken impfen?

"Das Klima”, der Podcast zur Wissenschaft hinter der Krise. Wir lesen den sechsten Bericht des Weltklimarats und erklären den aktuellen Stand der Klimaforschung.

Kapitel 10 des IPCC-Berichts ist ein ganz besonderes Kapitel. Es geht zwar immer noch um Klima und Wetter. Aber diesmal auch sehr viel um Kommunikation. Nämlich darum, wie man die Informationen über die Klimakrise auf eine Weise an die richtigen Leute bringt, die entsprechende Handlungen nach sich zieht. Zuerst müssen wir aber klären: Wie kriegt man Informationen über das Klima, die nicht nur global sondern auch regional relevant sind. Dabei stoßen wir auf Arktische Hitzerekorde, Wetterspionage, Satellitenkonstellationen und landen am Ende bei der Frage ob man mit Wettergeneratoren das Wetter manipulieren kann.

*Wie man Informationen destilliert

Um das globale mit dem regionalen Klima zu verknüpfen muss man zuerst wissen, was für Phänomen man inkludieren und betrachten muss. Jede Menge nämlich, wie man in Abbildung 10.3 sehen kann.

Abbildung 10.3

Diese Informationen muss man auf eine vernünftige Weise verarbeiten, was im IPCC-Bericht als “Destillieren” bezeichnet wird und wir als Anlass nehmen, kurz über einen “Klima-Gin” nachzudenken (immerhin hat Florians anderer Podcast seinen eigenen Gin.

Arktischer Hitzerekord

Das Destillieren von Informationen ist schwierig, wie ein Beispiel aus der Arktis zeigt. Dort ändert sich das Klima ja heftiger und schneller als anderswo. Und die Frage ist: Hat das, was dort passiert auch Auswirkungen auf die mittleren Breiten? Es gibt die These, dass eine Erwärmung der Arktis zu einer Abkühlung in mittleren Breiten führt. Das Phänomen heißt “Warme Arktis - Kalte Kontinente” und in der Arktis ist es kürzlich WIRKLICH warm geworden. 38 Grad Celsius hat man dort im Juni 2020 gemessen. Aber die These der warmen Arktis und der kalten Kontinente lässt sich nicht eindeutig belegen und ist ein Beispiel für die Schwierigkeiten die entstehen können, wenn man probiert eindeutige Kausalketten bei der Verknüpfung von globalen und regionalen Klimaphänomenen zu finden.

Wetterspionage

Messungen wie die des arktischen Hitzerekords müssen vernünftig gemacht und ausgewertet werden. Meteorologische Observatorien gibt es überall und sie messen jede Menge. 54 relevanten Parameter gibt es beim Klima und das muss alles vernünftig zusammengeführt werden.

Satellitenbeobachtung sind ein gutes Beispiel. Will man dauerhaft die gleiche Region der Erde beobachten braucht man eine ferne geostationäre Umlaufbahn. Da sieht man aber nicht so viel wie wenn man näher dran ist - dort kann man eine bestimmte Region aber immer nur lückenhaft beobachten (und Megakonstellationen von Satelliten findet Florian als Astronom eher doof.

Dem Datenmangel muss man irgendwie beikommen und dabei aufpassen, dass man nicht als Wetterspion verhaftet wird…

Statistische Anpassung des Datenregens

Wie man aus globalen Daten regionale Informationen kriegt, erklärt Claudia anhand von Abbildung 10.5:

Abbildung 10.5

Man kombiniert regionale Modelle, die genau sind mit den ungenaueren globalen Modellen - das ist “dynamical downscaling”. Außerdem kann man die Daten dann noch “statistisch anpassen”, was Florian ein wenig seltsam findet, aber eine valide Methode ist, wie Claudia versichert.

Am Berg kanns windig sein

Winde und Berge sind ein gutes Beispiel für die Probleme der regionalen Klimasimulation. Will man Fallwinde - wie zum Beispiel den Föhnwind - verstehen, braucht man Auflösungen von wenigen Kilometern. Und das kann ein globales Modell nicht leisten.

Kann China das Wetter manipulieren?

Florian war sehr begeistert über das Wort “Wettergenerator”. Leider geht es dabei nicht um eine Maschine, mit der sich das Wetter manipulieren lässt. Sondern um Computermodelle, die synthetische Wetterdaten erzeugen können. Das ist wichtig, wenn man fehlende Datenreihen ergänzen oder Datenreihen für statistische Vergleiche braucht.

Trotzdem bleibt die Frage nach der “echten” Wettermanipulation faszinierend. China zum Beispiel behauptet immer wieder, das Wetter steuern zu können. Und die FDP will sogar die Wolken impfen. Die Wettermanipulation hat eine lange Geschichte, mal wissenschaftlich und mal weniger, die man im Buch Fixing the Sky: The Checkered History of Weather and Climate Control von James Fleming nachlesen kann. Und auch wenn die “Hagelflieger” heute immer noch ständig im Einsatz sind: Wissenschaftliche Belege für ihr Funktionieren gibt es nicht. Im Detail kann man das hier nachlesen.

Ausblick auf den Rest Kapitel 10

Der Rest von Kapitel 10 wird spannend. Wir werden es mit “Storylines” zu tun kriegen, mit Kommunikationsproblemen und “verständlichen Beispielen”. Mal schauen!

Hinweis zur Werbung und zu Spenden

Ein kleiner Hinweis: In “Das Klima” gibt es keine Werbung. Wenn ihr Werbung hört, dann liegt das nicht an uns; dann hat jemand unerlaubt und ohne unser Wissen den Podcast-Feed kopiert und Werbung eingefügt. Wir machen keine Werbung - aber man kann uns gerne was spenden.

Weiterführende Informationen

Kapitel 10 des Klimaberichts ist hier als pdf downloadbar.

Kontakt und weitere Projekte

Wenn ihr Fragen oder Feedback habt, dann schickt uns einfach eine Email an podcast@dasklima.fm. Alle Folgen und alle Shownotes findet ihr unter https://dasklima.fm.

Florian könnt ihr in seinem Podcast “Sternengeschichten” zuhören, zum Beispiel hier: https://sternengeschichten.podigee.io/ oder bei Spotify - und überall sonst wo es Podcasts gibt. Außerdem ist er auch noch regelmäßig im Science Busters Podcast und bei WRINT Wissenschaft”-Podcast zu hören (den es ebenfalls bei Spotify gibt). Mit der Astronomin Ruth Grützbauch veröffentlicht er den Podcast “Das Universum”.

Claudia forscht und lehrt an der TH Köln rund um Wissenschaftskommunikation und Bibliotheken und plaudert im Twitch-Stream “Forschungstrom” regelmäßig über Wissenschaft.

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