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22 - Unbewusste Motive

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Über unbewusste Wahrnehmungsfilter und warum wir erkennen, was wir erkennen

Was ist das „Unbewusste“? In vielen Büchern und vor allem Filmen wird aus dem Unbewussten es mystisches, großes oder zumindest geheimnisvolles gemacht. Dabei ist die Sache eigentlich viel simpler: Viele haben das Fahrradfahren oder das Autofahren irgendwann im Laufe ihres Lebens erlernt. Anfangs muss man sich auf die Handlungen bewusst konzentrieren, doch irgendwann erfolgen bestimmte Handgriffe, Bewegungen usw. automatisch. Man denkt dann gar nicht mehr darüber nach, was man wie genau macht – man macht es einfach. Gleiches ist bei der Ausübung einer Sportart zu beobachten, die man intensiver trainiert. Hintergrund ist, dass diese Abläufe, Bewegungen usw. aufgrund der vielen Einübung in tiefere Gehirnschichten sozusagen „runtergeht“. Hier verankert, wird es wie ein automatisiert abrufbares Programm bei Bedarf wieder hervorgeholt.

Auch unsere Wahrnehmung wird stark vom Unbewussten geprägt: Wir nehmen letztlich nur das wahr, also sehen, hören usw., was das Unbewusste zulässt – alles andere wird herausgefiltert und kommt in unserem Bewusstsein, in unserem aktiven Denken gar nicht an. Dieser Filter hat viele Vorteile aber auch den Nachteil, dass so die berühmten „blinden Flecken“ entstehen: So kommt es, dass manche Personen Sachverhalte, Umstände u.ä. schlichtweg nicht verstehen oder nicht „sehen“, was Außenstehende wiederum nicht nachvollziehen können, denen das Gleiche vollkommen klar und deutlich erscheint.

Unbewusste Wahrnehmungsfilter

Die Filterung der Wahrnehmung erfolgt in der Regel innerhalb der ersten 300 Millisekunden – erst danach geht die Information in unser bewusstes Denken über und kann entsprechend verarbeitet werden. Dieser Umstand ist für unsere Körpersprache wichtig: Innerhalb dieser sehr kurzen Zeit sind wir sozusagen unbewusst ehrlich, da die Information eine unbewusste, sozusagen durch bewusste Entscheidungen und Überlegungen „abgewandelte“ Reaktion auslöst. Diese körperlichen Reaktionen sind damit direkte Antworten auf das Wahrgenommene, schließlich können wir – wohlgemerkt ausschließlich in diesen kurzen 300 Millisekunden – uns nicht Gedanken zu einer adäquaten Reaktion/Antwort machen oder überhaupt Einfluss darauf nehmen. Man könnte als sagen: In diesen Reaktionen sind wir unvermeidlich ehrlich.

Allerdings muss man bei der Interpretation der Reaktion eines Menschen in diesem kurzen Zeitraum vorsichtig sein. Denn die Art und Weise, wie jemand auf einen bestimmten Impuls reagiert, ist hochgradig individuell und kann daher extrem unterschiedlich ausfallen. Ein simpler, küchenpsychologischer Ansatz ist da definitiv nicht empfehlenswert. Der allseits bekannte schnelle Blick zur Seite bedeutet keinesfalls, dass die Person jetzt im Begriff ist zu lügen o.ä.

Natürlich können bestimmte (körperliche) Signale und Reaktionen etwas über die Person ausdrücken, etwas „verraten“. Doch bedarf dies einer extrem guten Kenntnis der Person und sollte grundsätzlich nicht als absolute Wahrheit, sondern als Interpretation verstanden werden, die nie frei von Fehlern ist.

Der „blinde Fleck“

Kur eine Definition: Motive sind als unbewusst und Ziele als klar bewusst zu verstehen. Wenn nun einer Person das eigene Motiv bewusst wird, dann kann es durchaus zum Ziel werden. Allerdings passiert das in der Realität eher selten. Der Grund ist simpel: Das Unbewusste, also auch unbewusste Handlungen und somit auch unbewusste Motive, wird selten bewusst. Prof. Dr. Dr. Gerhard Roth, einer der führenden Wissenschaftler in diesem Bereich prägte hierzu eine sehr treffende Analogie: „Das Unbewusstsein ist eine Insel, die man nie betreten kann“. Man kann sich diese Insel, also das Unbewusste manchmal, in bestimmten Momenten von außen anschauen, kann sich ihr nähern und so ein vages Bild gewinnen.

Weil wir nun nur bewusst wahrnehmen können, was der unbewusste Filter zulässt und weil wir diese Hintergründe dieses Filters sowie bestimmte Motive dahinter nur sehr bedingt erkennen können, entstehen bei uns die bekannten „blinden Flecken“. So gibt es Situationen, bei denen man überhaupt nicht nachvollziehen kann, warum z.B. die Führungskraft diesen Umstand gar nicht erkannt hat, warum sie so abseitig auf etwas für einen selbst so Glasklares reagiert hat.

Coaching und Feedback zur Bewältigung

Man kann diesem Umstand allerdings begegnen, seine blinden Flecken und die hinter Reaktionen und Wahrnehmungsfiltern verborgenen unbewussten Motive (bedingt) aufdecken, indem man sich Feedback holt. Rückmeldungen zum eigenen Verhalten sowie Gespräche über die jeweiligen Erkenntniswelten, d.h., was man wie wahrnimmt bzw. erkennt, können hier sehr gut unterstützen. Coaching ist in solchen Fällen zwar sehr gut einsetzbar aufgrund von Tools wie Perspektivwechseln und der genauen Beobachtung des Person durch den Coach (und natürlich durch professionelles Feedback). Doch sind Freunde oder Lebensgefährten oftmals mindestens ebenso gut. Der Schlüssel ist nämlich, das offen kommunizieren zu können und sich darauf auch einzulassen.

Dauer: 37:22 Min.

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Über unbewusste Wahrnehmungsfilter und warum wir erkennen, was wir erkennen

Was ist das „Unbewusste“? In vielen Büchern und vor allem Filmen wird aus dem Unbewussten es mystisches, großes oder zumindest geheimnisvolles gemacht. Dabei ist die Sache eigentlich viel simpler: Viele haben das Fahrradfahren oder das Autofahren irgendwann im Laufe ihres Lebens erlernt. Anfangs muss man sich auf die Handlungen bewusst konzentrieren, doch irgendwann erfolgen bestimmte Handgriffe, Bewegungen usw. automatisch. Man denkt dann gar nicht mehr darüber nach, was man wie genau macht – man macht es einfach. Gleiches ist bei der Ausübung einer Sportart zu beobachten, die man intensiver trainiert. Hintergrund ist, dass diese Abläufe, Bewegungen usw. aufgrund der vielen Einübung in tiefere Gehirnschichten sozusagen „runtergeht“. Hier verankert, wird es wie ein automatisiert abrufbares Programm bei Bedarf wieder hervorgeholt.

Auch unsere Wahrnehmung wird stark vom Unbewussten geprägt: Wir nehmen letztlich nur das wahr, also sehen, hören usw., was das Unbewusste zulässt – alles andere wird herausgefiltert und kommt in unserem Bewusstsein, in unserem aktiven Denken gar nicht an. Dieser Filter hat viele Vorteile aber auch den Nachteil, dass so die berühmten „blinden Flecken“ entstehen: So kommt es, dass manche Personen Sachverhalte, Umstände u.ä. schlichtweg nicht verstehen oder nicht „sehen“, was Außenstehende wiederum nicht nachvollziehen können, denen das Gleiche vollkommen klar und deutlich erscheint.

Unbewusste Wahrnehmungsfilter

Die Filterung der Wahrnehmung erfolgt in der Regel innerhalb der ersten 300 Millisekunden – erst danach geht die Information in unser bewusstes Denken über und kann entsprechend verarbeitet werden. Dieser Umstand ist für unsere Körpersprache wichtig: Innerhalb dieser sehr kurzen Zeit sind wir sozusagen unbewusst ehrlich, da die Information eine unbewusste, sozusagen durch bewusste Entscheidungen und Überlegungen „abgewandelte“ Reaktion auslöst. Diese körperlichen Reaktionen sind damit direkte Antworten auf das Wahrgenommene, schließlich können wir – wohlgemerkt ausschließlich in diesen kurzen 300 Millisekunden – uns nicht Gedanken zu einer adäquaten Reaktion/Antwort machen oder überhaupt Einfluss darauf nehmen. Man könnte als sagen: In diesen Reaktionen sind wir unvermeidlich ehrlich.

Allerdings muss man bei der Interpretation der Reaktion eines Menschen in diesem kurzen Zeitraum vorsichtig sein. Denn die Art und Weise, wie jemand auf einen bestimmten Impuls reagiert, ist hochgradig individuell und kann daher extrem unterschiedlich ausfallen. Ein simpler, küchenpsychologischer Ansatz ist da definitiv nicht empfehlenswert. Der allseits bekannte schnelle Blick zur Seite bedeutet keinesfalls, dass die Person jetzt im Begriff ist zu lügen o.ä.

Natürlich können bestimmte (körperliche) Signale und Reaktionen etwas über die Person ausdrücken, etwas „verraten“. Doch bedarf dies einer extrem guten Kenntnis der Person und sollte grundsätzlich nicht als absolute Wahrheit, sondern als Interpretation verstanden werden, die nie frei von Fehlern ist.

Der „blinde Fleck“

Kur eine Definition: Motive sind als unbewusst und Ziele als klar bewusst zu verstehen. Wenn nun einer Person das eigene Motiv bewusst wird, dann kann es durchaus zum Ziel werden. Allerdings passiert das in der Realität eher selten. Der Grund ist simpel: Das Unbewusste, also auch unbewusste Handlungen und somit auch unbewusste Motive, wird selten bewusst. Prof. Dr. Dr. Gerhard Roth, einer der führenden Wissenschaftler in diesem Bereich prägte hierzu eine sehr treffende Analogie: „Das Unbewusstsein ist eine Insel, die man nie betreten kann“. Man kann sich diese Insel, also das Unbewusste manchmal, in bestimmten Momenten von außen anschauen, kann sich ihr nähern und so ein vages Bild gewinnen.

Weil wir nun nur bewusst wahrnehmen können, was der unbewusste Filter zulässt und weil wir diese Hintergründe dieses Filters sowie bestimmte Motive dahinter nur sehr bedingt erkennen können, entstehen bei uns die bekannten „blinden Flecken“. So gibt es Situationen, bei denen man überhaupt nicht nachvollziehen kann, warum z.B. die Führungskraft diesen Umstand gar nicht erkannt hat, warum sie so abseitig auf etwas für einen selbst so Glasklares reagiert hat.

Coaching und Feedback zur Bewältigung

Man kann diesem Umstand allerdings begegnen, seine blinden Flecken und die hinter Reaktionen und Wahrnehmungsfiltern verborgenen unbewussten Motive (bedingt) aufdecken, indem man sich Feedback holt. Rückmeldungen zum eigenen Verhalten sowie Gespräche über die jeweiligen Erkenntniswelten, d.h., was man wie wahrnimmt bzw. erkennt, können hier sehr gut unterstützen. Coaching ist in solchen Fällen zwar sehr gut einsetzbar aufgrund von Tools wie Perspektivwechseln und der genauen Beobachtung des Person durch den Coach (und natürlich durch professionelles Feedback). Doch sind Freunde oder Lebensgefährten oftmals mindestens ebenso gut. Der Schlüssel ist nämlich, das offen kommunizieren zu können und sich darauf auch einzulassen.

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