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Pornoplattformen und ihre Regulierung
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Manage episode 296996703 series 176881
Der Regulierungsdiskurs hat beim Thema Pornoplattformen großen Nachholbedarf, sagen die Jurist*innen Valerie Rhein und Martin Fertmann.
Unter den meistgeklickten Websites weltweit finden sich zahlreiche Pornoseiten. Soweit, so wenig überraschend. Umso überraschender aber, dass diese so viel besuchten Seiten bei den heute oft hitzig geführten Debatten über Netzregulierung außen vor bleiben. Und das, obwohl die Gefährdungspotenziale auf diesen Plattformen groß sind: Sie reichen von digitaler Gewalt über nicht-einvernehmlich hochgeladenes Material bis hin zu dokumentiertem Kindesmissbrauch.
Nicht-Debatte
Die Gründe für diese Nicht-Debatte seien vielschichtig, sagen Valerie Rhein und Martin Fertmann. Seit mehreren Monaten tauschen sie sich mit Forscher*innen, Journalist*innen, Aktivist*innen und Betroffenen aus, um einen besseren Überblick über diesen noch nicht gut ausgeleuchtete Themenkomplex zu gewinnen
Einerseits liege es am „Schmuddel-Stigma“, das den Plattformen nach wie vor anhafte, weshalb sich Politiker*innen womöglich lieber anderen, besser vermarktbaren Themen widmen, sagt Valerie Rhein. Andererseits habe die Strukturierung von Pornographie-Webseiten so viele Dimensionen und trage so viel politischen Zündstoff in sich, dass es schwierig sei, überhaupt Ankerpunkte zu finden, an denen man mit Regulierungsmaßnahmen ansetzten könne.
Fehlende Transparenz
Eine generelle Entwicklung, die wir auf sozialen Netzwerken beobachten, ist, dass private Unternehmen wie Facebook, Google etc. private Regeln aufstellen (z. B. Facebooks Community-Standards), die festlegen, wann gegen Inhalte vorgegangen wird und wann nicht. Langsam bewegt sich diese Entwicklung in Richtung einer institutionellen Kontrolle.
Pornographie-Plattformen haben sich diesen Dynamiken bislang entzogen und sind immer noch vergleichsweise intransparent, was Unternehmensstruktur und Nachvollziehbarkeit ihrer Regeln und Praktiken angeht. Erste Anzeichen der Änderung hin zu mehr Transparenz gibt es. Für Valerie Rhein und Martin Fertmann gilt es, diese Entwicklungen weiter zu verfolgen.
Links
- Link-Sammlung zum Themenkomplex. Kuratiert vorm Journalisten Sebastian Meineck
- netzpolitik.org-Artikel: Pornhub vor kanadischem Parlament
- Techcrunch-Artikel: Pornhub removes unverified content
- Petition: #NotYourPorn
- Annanackt.com
Valerie Rhein
- Zur Person
- Auf Twitter – @v_rhein
Martin Fertmann
- Zur Person
- Auf Twitter – @MFertmann
Johanna Sebauer
- Zur Person
- Auf Twitter – @JohannaSebauer
Kontakt
- Auf Twitter – @BredowInstitut
- E-Mail an das Podcast-Team
Kapitel
1. Vorstellung Valerie Rhein und Martin Fertmann (00:01:21)
2. Das Problem Pornoplattformen und Regulierung (00:02:34)
3. Juristitsche Definition von Pornoplattformen (00:04:32)
4. Gefahrenpotenziale (00:07:46)
5. Wo bleibt die Regulierungsdebatte? (00:08:53)
6. Das System Pornhub (00:12:20)
7. Was tun, wenn privates Material ungewollt auf Pornhub landet? (00:16:15)
8. Warum wird NetzDG nicht auf Pornoplattformen angewandt? (00:19:48)
9. Das System Pornhub Teil 2 (00:21:06)
10. Einvernehmlichkeit erkennen (00:24:03)
11. Maßgeschneiderter Regulierungsansatz für Pornoplattformen? (00:27:14)
81 Episoden
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Unter den meistgeklickten Websites weltweit finden sich zahlreiche Pornoseiten. Soweit, so wenig überraschend. Umso überraschender aber, dass diese so viel besuchten Seiten bei den heute oft hitzig geführten Debatten über Netzregulierung außen vor bleiben. Und das, obwohl die Gefährdungspotenziale auf diesen Plattformen groß sind: Sie reichen von digitaler Gewalt über nicht-einvernehmlich hochgeladenes Material bis hin zu dokumentiertem Kindesmissbrauch.
Nicht-Debatte
Die Gründe für diese Nicht-Debatte seien vielschichtig, sagen Valerie Rhein und Martin Fertmann. Seit mehreren Monaten tauschen sie sich mit Forscher*innen, Journalist*innen, Aktivist*innen und Betroffenen aus, um einen besseren Überblick über diesen noch nicht gut ausgeleuchtete Themenkomplex zu gewinnen
Einerseits liege es am „Schmuddel-Stigma“, das den Plattformen nach wie vor anhafte, weshalb sich Politiker*innen womöglich lieber anderen, besser vermarktbaren Themen widmen, sagt Valerie Rhein. Andererseits habe die Strukturierung von Pornographie-Webseiten so viele Dimensionen und trage so viel politischen Zündstoff in sich, dass es schwierig sei, überhaupt Ankerpunkte zu finden, an denen man mit Regulierungsmaßnahmen ansetzten könne.
Fehlende Transparenz
Eine generelle Entwicklung, die wir auf sozialen Netzwerken beobachten, ist, dass private Unternehmen wie Facebook, Google etc. private Regeln aufstellen (z. B. Facebooks Community-Standards), die festlegen, wann gegen Inhalte vorgegangen wird und wann nicht. Langsam bewegt sich diese Entwicklung in Richtung einer institutionellen Kontrolle.
Pornographie-Plattformen haben sich diesen Dynamiken bislang entzogen und sind immer noch vergleichsweise intransparent, was Unternehmensstruktur und Nachvollziehbarkeit ihrer Regeln und Praktiken angeht. Erste Anzeichen der Änderung hin zu mehr Transparenz gibt es. Für Valerie Rhein und Martin Fertmann gilt es, diese Entwicklungen weiter zu verfolgen.
Links
- Link-Sammlung zum Themenkomplex. Kuratiert vorm Journalisten Sebastian Meineck
- netzpolitik.org-Artikel: Pornhub vor kanadischem Parlament
- Techcrunch-Artikel: Pornhub removes unverified content
- Petition: #NotYourPorn
- Annanackt.com
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1. Vorstellung Valerie Rhein und Martin Fertmann (00:01:21)
2. Das Problem Pornoplattformen und Regulierung (00:02:34)
3. Juristitsche Definition von Pornoplattformen (00:04:32)
4. Gefahrenpotenziale (00:07:46)
5. Wo bleibt die Regulierungsdebatte? (00:08:53)
6. Das System Pornhub (00:12:20)
7. Was tun, wenn privates Material ungewollt auf Pornhub landet? (00:16:15)
8. Warum wird NetzDG nicht auf Pornoplattformen angewandt? (00:19:48)
9. Das System Pornhub Teil 2 (00:21:06)
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