Gehen Sie mit der App Player FM offline!
Triage in einer bisher nicht gekannten Notlage
Manage episode 308057077 series 2398735
Triage kommt aus dem Französischen und bedeutet so viel wie auslesen, auswählen oder sortieren. Der Begriff stammt aus der Militärmedizin, wo es um die Versorgung der Verletzten auf dem Schlachtfeld geht. Historisch gab es erste Ansätze der Triage im 16. Jahrhundert, als im österreichischen Kaiserreich eine Sanitätseinheit zur Versorgung verwundeter, aber überlebensfähiger Soldaten geschaffen wurde. Während des Massensterbens der napoleonischen Kriege im 18. Jahrhunderts gewann er eine neue, erschreckende Bedeutung.
Und jetzt passiert genau das hier bei uns, in der Jetzt-Zeit. Angesichts immer neuer, trauriger Rekordwerte in Deutschland stößt auch das Gesundheitssystem hier an seine Grenzen. Plötzlich sprechen wir auch wieder über die Triage - oder die “Priorisierung”. Und Werner Bartens, Arzt und Redakteur im SZ-Wissenressort, fragt: “Leute, was muss denn noch passieren, damit Ihr Euch impfen lasst?” Die Situation sei wirklich dramatisch: “Das ist eine bisher nicht gekannte Notlage”. Und er fügt hinzu: “Früher war Kinderteller, jetzt geht es um Leben und Tod.” Und längst gehe es in der Debatte "um alle, die eine Notfallversorgung brauchen” und nicht mehr nur um Covid-Patienten. Doch auch Bartens ist klar, dass jeder und jede behandelt werden müsse. Selbst Impfgegner und Impfverweigerer. Und auch die Vereinigung der Intensivmediziner sagt: "Wir sind Retter, keine Richter.“
Weitere Nachrichten: Neue Virusvariante B.1.1.529, grüne MinisterInnen, Grubenunglück in Sibirien.
Moderation, Redaktion: Lars Langenau
Redaktion: Anna-Lena Limpert, Vinzent-Vitus Leitgeb
Produktion: Benjamin Markthaler
Zusätzliches Audiomaterial über Bundespressekonferenz und Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e.V.
1522 Episoden
Manage episode 308057077 series 2398735
Triage kommt aus dem Französischen und bedeutet so viel wie auslesen, auswählen oder sortieren. Der Begriff stammt aus der Militärmedizin, wo es um die Versorgung der Verletzten auf dem Schlachtfeld geht. Historisch gab es erste Ansätze der Triage im 16. Jahrhundert, als im österreichischen Kaiserreich eine Sanitätseinheit zur Versorgung verwundeter, aber überlebensfähiger Soldaten geschaffen wurde. Während des Massensterbens der napoleonischen Kriege im 18. Jahrhunderts gewann er eine neue, erschreckende Bedeutung.
Und jetzt passiert genau das hier bei uns, in der Jetzt-Zeit. Angesichts immer neuer, trauriger Rekordwerte in Deutschland stößt auch das Gesundheitssystem hier an seine Grenzen. Plötzlich sprechen wir auch wieder über die Triage - oder die “Priorisierung”. Und Werner Bartens, Arzt und Redakteur im SZ-Wissenressort, fragt: “Leute, was muss denn noch passieren, damit Ihr Euch impfen lasst?” Die Situation sei wirklich dramatisch: “Das ist eine bisher nicht gekannte Notlage”. Und er fügt hinzu: “Früher war Kinderteller, jetzt geht es um Leben und Tod.” Und längst gehe es in der Debatte "um alle, die eine Notfallversorgung brauchen” und nicht mehr nur um Covid-Patienten. Doch auch Bartens ist klar, dass jeder und jede behandelt werden müsse. Selbst Impfgegner und Impfverweigerer. Und auch die Vereinigung der Intensivmediziner sagt: "Wir sind Retter, keine Richter.“
Weitere Nachrichten: Neue Virusvariante B.1.1.529, grüne MinisterInnen, Grubenunglück in Sibirien.
Moderation, Redaktion: Lars Langenau
Redaktion: Anna-Lena Limpert, Vinzent-Vitus Leitgeb
Produktion: Benjamin Markthaler
Zusätzliches Audiomaterial über Bundespressekonferenz und Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e.V.
1522 Episoden
Alle Folgen
×Willkommen auf Player FM!
Player FM scannt gerade das Web nach Podcasts mit hoher Qualität, die du genießen kannst. Es ist die beste Podcast-App und funktioniert auf Android, iPhone und im Web. Melde dich an, um Abos geräteübergreifend zu synchronisieren.