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Wie klimaschädlich ist Wein?

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Wenn man sich die CO2-Bilanz von Getränken anschaut, bewegt sich Wein im oberen Mittelfeld. Für eine normale Flasche Wein fällt ungefähr so viel CO2 an wie bei einer 5 Kilometer langen Autofahrt. Das ist aber nur die Flasche; wenn der Wein abgefüllt ist, kommt noch der Transport hinzu. Je nachdem, wohin die Reise der Flasche geht, fällt die CO2-Bilanz deutlich höher aus. Bei der Traubenproduktion im Weinberg kommen 20 Prozent der Treibhausgas-Emissionen zustande – für Dünger, Diesel und Pflanzenschutzmittel. Letztere machen in der Gesamtbilanz aber nur ein Prozent aus. Wer also Bio-Wein kauft, tut zwar etwas Gutes für die Umwelt, nicht aber zwingend fürs Klima. Weitere 25 Prozent der Emissionen fallen im Weinkeller an. Hier spielen vor allem der Stromverbrauch und die Wärmeenergie bei der Weinproduktion eine Rolle.

Energieintensive Produktion: Klimakiller Einweg-Weinflasche

Über die Hälfte der Emissionen von Wein entsteht durch die Verpackung – der versteckte Klimakiller ist hier die Glasflasche. Deren Herstellung ist nämlich echt energieintensiv. Die Bilanz ist vor allem deswegen mies, weil wir die Flasche nur einmal benutzen und dann ins Altglas werfen. Alternativen zur Glasflasche gibt es schon – zum Beispiel ein Pappkarton mit Schlauchbeutel, wie man ihn kennt, wenn man frischen Apfelsaft vom Hofladen kauft. Bag-in-Box nennt sich das. Bei der Herstellung so eines Kartons fällt nur ein Achtel der Emissionen von einer normalen Glasflasche an. In den skandinavischen Ländern ist so eine Papp-Verpackung für Wein schon so was wie Standard, in Deutschland setzt sie sich bisher aber nicht durch. Und zwar weil Weinliebhaber gelernt haben, dass Qualitätswein vor allem in schweren Glasflaschen daherkommt – und man aus dem Tetrapack im Supermarkt eben eher Fusel erwartet. So richtig effektiv fürs Klima wäre nach Meinung von Weinexpertin Helena Ponstein ein Mehrwegsystem für Weinflaschen, wie es in Deutschland auch für andere Flaschen üblich ist.

Mehrwegsystem ist bei Weinflaschen schwer umzusetzen

Das umzusetzen ist aber aus mehreren Gründen schwierig, denn zum einen kommt ein großer Teil unseres Weins aus dem Ausland, und zum anderen müssten sich die Winzer dann auf eine einheitliche Flasche einigen – bisher haben sie da recht freie Hand: Es gibt 0,75- und 1-Liter-Flaschen in den Farben rot, grün, braun und weiß – und häufig ist so eine Flasche mit viel Tradition und Marketingstrategie verbunden. Auch sind die Verschlüsse der meisten Weinflaschen nicht darauf ausgelegt, häufig recycelt zu werden. Allerdings bieten einige Winzerinnen und Winzer bereits regionale Mehrwegsysteme an.

Nachhaltig: Wein regional kaufen und möglichst nicht in der Einweg-Flasche

Laut Weinexpertin Helena Ponstein wäre es möglich, durch ein Mehrweg-System, Ökostrom und kurze Transportwege bis zu 50 Prozent der CO2-Emissionen von Wein einzusparen. Nachhaltiger Weintrinken heißt also: Wein beim regionalen Winzer kaufen und möglichst nicht aus der Einweg-Glasflasche.
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Energieintensive Produktion: Klimakiller Einweg-Weinflasche

Über die Hälfte der Emissionen von Wein entsteht durch die Verpackung – der versteckte Klimakiller ist hier die Glasflasche. Deren Herstellung ist nämlich echt energieintensiv. Die Bilanz ist vor allem deswegen mies, weil wir die Flasche nur einmal benutzen und dann ins Altglas werfen. Alternativen zur Glasflasche gibt es schon – zum Beispiel ein Pappkarton mit Schlauchbeutel, wie man ihn kennt, wenn man frischen Apfelsaft vom Hofladen kauft. Bag-in-Box nennt sich das. Bei der Herstellung so eines Kartons fällt nur ein Achtel der Emissionen von einer normalen Glasflasche an. In den skandinavischen Ländern ist so eine Papp-Verpackung für Wein schon so was wie Standard, in Deutschland setzt sie sich bisher aber nicht durch. Und zwar weil Weinliebhaber gelernt haben, dass Qualitätswein vor allem in schweren Glasflaschen daherkommt – und man aus dem Tetrapack im Supermarkt eben eher Fusel erwartet. So richtig effektiv fürs Klima wäre nach Meinung von Weinexpertin Helena Ponstein ein Mehrwegsystem für Weinflaschen, wie es in Deutschland auch für andere Flaschen üblich ist.

Mehrwegsystem ist bei Weinflaschen schwer umzusetzen

Das umzusetzen ist aber aus mehreren Gründen schwierig, denn zum einen kommt ein großer Teil unseres Weins aus dem Ausland, und zum anderen müssten sich die Winzer dann auf eine einheitliche Flasche einigen – bisher haben sie da recht freie Hand: Es gibt 0,75- und 1-Liter-Flaschen in den Farben rot, grün, braun und weiß – und häufig ist so eine Flasche mit viel Tradition und Marketingstrategie verbunden. Auch sind die Verschlüsse der meisten Weinflaschen nicht darauf ausgelegt, häufig recycelt zu werden. Allerdings bieten einige Winzerinnen und Winzer bereits regionale Mehrwegsysteme an.

Nachhaltig: Wein regional kaufen und möglichst nicht in der Einweg-Flasche

Laut Weinexpertin Helena Ponstein wäre es möglich, durch ein Mehrweg-System, Ökostrom und kurze Transportwege bis zu 50 Prozent der CO2-Emissionen von Wein einzusparen. Nachhaltiger Weintrinken heißt also: Wein beim regionalen Winzer kaufen und möglichst nicht aus der Einweg-Glasflasche.
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