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Gibt es Bäume ohne Jahresringe?

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Jahresring: Wechsel zwischen hellem Frühholz und dunklem Spätholz

Das dachte man früher – und zwar von Tropenbäumen. Jahresringe entstehen ja durch den Wechsel der Jahreszeiten, vor allem Winter und Sommer. Dahinter steckt folgender Vorgang: Nach der Wachstumspause im Winter folgt eine Phase, in der sich von der Rinde her zunächst eine Schicht von sogenanntem Frühholz bildet. Dieses Frühholz wächst schnell. Schnell heißt, es bilden sich große Zellen mit vergleichsweise dünnen Wänden. Diese Zellen sind hell. Und daran wiederum schließt sich eine zweite langsamere Wachstumsphase an; dabei entstehen kleine Zellen mit dickeren Wänden. Diese dichtere Zellsubstanz erscheint dunkel. Eine solche Abfolge aus hellem Frühholz und dunklem Spätholz definiert einen Jahresring.

Auch tropische Bäume haben Jahresringe

In den Tropen sind die Wachstumsbedingungen aber ganz anders. Da gibt es keinen Winter in dem Sinn, keine echte Wachstumspause. Deshalb galt es früher als gängige Lehrmeinung, dass tropische Bäume keine oder höchstens schwach ausgeprägte Jahresringe haben. Inzwischen weiß man, dass das nicht stimmt. Manchmal sind die Jahresringe zwar mit dem Auge kaum erkennbar, sie sind aber trotzdem da.

Wechsel von Regenzeiten und Trockenzeiten

Auch in den Tropen herrschen ja nicht immer gleiche Bedingungen. Es gibt zwar keinen Winter und Sommer, aber es gibt oft einen Unterschied zwischen Regenzeiten und Trockenzeiten. In manchen tropischen Regionen gibt es auch zwei Regenzeiten im Jahr, sodass man keine Jahres- sondern "Halbjahres-Ringe" findet. Selbst in Gegenden wie dem Amazonasbecken, wo es praktisch jeden Tag regnet, gibt es unterschiedliche Wachstumsbedingungen zum Beispiel dadurch, dass das Wasser des Amazonas unterschiedlich hoch steht, weil er ja Wasser aus den weit entfernten Anden mit sich bringt. Wenn der Amazonas richtig Hochwasser führt und die Bäume unter Wasser sind, wachsen sie zum Teil schlechter, als wenn der Pegel niedrig ist. Und so entstehen auch dort Jahresringe.

Jahresringe bei Tropenbäumen oft nur chemisch nachweisbar

Warum nun glaubte man früher, dass es keine Jahresringe gibt – wenn man doch anscheinend nur genau hinschauen muss? Die Antwort: Weil man sie eben nicht immer sieht. Rein optisch sind die Ringe bei vielen tropischen Bäumen mit dem Auge nicht zu erkennen, weil die Ringe nicht farblich hervortreten, sondern sich nur bei chemischen Untersuchen zeigen. Man kann also chemisch nachweisen, dass das Holz in bestimmten Phasen schnell, in anderen langsam gewachsen ist. Beispielsweise lagern manche Bäume in der Hauptwachstumsphase besonders viel Kalzium ein. Das sieht man zwar nicht mit dem Auge, man kann es aber im Labor nachweisen.
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Das dachte man früher – und zwar von Tropenbäumen. Jahresringe entstehen ja durch den Wechsel der Jahreszeiten, vor allem Winter und Sommer. Dahinter steckt folgender Vorgang: Nach der Wachstumspause im Winter folgt eine Phase, in der sich von der Rinde her zunächst eine Schicht von sogenanntem Frühholz bildet. Dieses Frühholz wächst schnell. Schnell heißt, es bilden sich große Zellen mit vergleichsweise dünnen Wänden. Diese Zellen sind hell. Und daran wiederum schließt sich eine zweite langsamere Wachstumsphase an; dabei entstehen kleine Zellen mit dickeren Wänden. Diese dichtere Zellsubstanz erscheint dunkel. Eine solche Abfolge aus hellem Frühholz und dunklem Spätholz definiert einen Jahresring.

Auch tropische Bäume haben Jahresringe

In den Tropen sind die Wachstumsbedingungen aber ganz anders. Da gibt es keinen Winter in dem Sinn, keine echte Wachstumspause. Deshalb galt es früher als gängige Lehrmeinung, dass tropische Bäume keine oder höchstens schwach ausgeprägte Jahresringe haben. Inzwischen weiß man, dass das nicht stimmt. Manchmal sind die Jahresringe zwar mit dem Auge kaum erkennbar, sie sind aber trotzdem da.

Wechsel von Regenzeiten und Trockenzeiten

Auch in den Tropen herrschen ja nicht immer gleiche Bedingungen. Es gibt zwar keinen Winter und Sommer, aber es gibt oft einen Unterschied zwischen Regenzeiten und Trockenzeiten. In manchen tropischen Regionen gibt es auch zwei Regenzeiten im Jahr, sodass man keine Jahres- sondern "Halbjahres-Ringe" findet. Selbst in Gegenden wie dem Amazonasbecken, wo es praktisch jeden Tag regnet, gibt es unterschiedliche Wachstumsbedingungen zum Beispiel dadurch, dass das Wasser des Amazonas unterschiedlich hoch steht, weil er ja Wasser aus den weit entfernten Anden mit sich bringt. Wenn der Amazonas richtig Hochwasser führt und die Bäume unter Wasser sind, wachsen sie zum Teil schlechter, als wenn der Pegel niedrig ist. Und so entstehen auch dort Jahresringe.

Jahresringe bei Tropenbäumen oft nur chemisch nachweisbar

Warum nun glaubte man früher, dass es keine Jahresringe gibt – wenn man doch anscheinend nur genau hinschauen muss? Die Antwort: Weil man sie eben nicht immer sieht. Rein optisch sind die Ringe bei vielen tropischen Bäumen mit dem Auge nicht zu erkennen, weil die Ringe nicht farblich hervortreten, sondern sich nur bei chemischen Untersuchen zeigen. Man kann also chemisch nachweisen, dass das Holz in bestimmten Phasen schnell, in anderen langsam gewachsen ist. Beispielsweise lagern manche Bäume in der Hauptwachstumsphase besonders viel Kalzium ein. Das sieht man zwar nicht mit dem Auge, man kann es aber im Labor nachweisen.
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