Raus aus dem Loch!
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Das Fest war in vollem Gange. Etliche Verkaufsstände hatten sich auf dem Platz eingerichtet: Waffeln, Würste, Tombola – und unser Bibelstand. Während sich an den anderen Ständen Schlangen bildeten, wurden wir eher vorsichtig umkreist. Fast so, als lägen Bomben statt Bibeln auf dem Tisch. Ich spürte erste Zweifel und Entmutigung. Waren wir - trotz Einladung - hier richtig?
Da kam ein junger Mann an den Stand. Strahlend sagte er: „Ich bin so dankbar für das, was Jesus in meinem Leben getan hat! Halleluja!“ Er war dankbar, dass Jesus Christus für ihn am Kreuz gestorben ist. Dass er ihm seine Schuld und Sünde vergeben hat. Und nun mit ihm durch dieses Leben geht. Er freute sich, dass er in der Ewigkeit bei Jesus weiterleben wird. Weil Jesus auferstanden ist und den Tod besiegt hat. Seine Dankbarkeit und Freude berührten mich – und halfen mir, die Blickrichtung zu ändern. Die schleichende Entmutigung verwandelte sich in Dankbarkeit – und neue Zuversicht.
Vielleicht ist es dem Beter von Psalm 111 Vers 1 ähnlich ergangen, als er schrieb:
Halleluja! Ich danke dem Herrn von ganzem Herzen im Rat der Frommen und in der Gemeinde.
Der Alltag wird auch zur Zeit eines Psalmbeters nicht einfach gewesen sein. Viele Psalmen berichten von Nöten, von Feindseligkeiten und Enttäuschungen. Pläne wurden durchkreuzt. Zweifel und Entmutigung belasteten die Beter. Aber der Beter von Psalm 111 fand offenbar einen Ausstieg aus dieser dunklen Gedankenspirale. „Halleluja“ ruft er “Lobt den Herrn!“ Das wirkt wie ein Stoppschild, das besagt: Halt! Weitergedacht wird in einer anderen Richtung! Und die heißt: Hin zu Gott!
Im nächsten Vers (Vers 2) begründet er seinen Richtungswechsel und sagt: „Wie gewaltig ist alles, was der Herr vollbracht hat! Wer sich über seine Taten freut, denkt immer wieder darüber nach.“ (HfA)
Statt zu grübeln, denkt der Beter nach: Wie oft hat Gott ihm geholfen! Aus Ängsten und schweren Situationen befreit! Gott ändert sich nicht. Darum kann der Beter ihm vertrauen. Ihm danken und ihn loben. Schon im Voraus! Sein Vertrauen ist so groß, dass er Dank und Lob sogar öffentlich ausruft. Im Rat der Frommen, in der Gemeinde. Vielleicht stimmen einige mit in das Lob ein. Und unterstützen ihn in seinem Vertrauen. Anderen kann das öffentliche Lob des Beters helfen, wieder auf Gott zu schauen. Auf seine wunderbaren Taten und Möglichkeiten. Halleluja!
Ich will von diesem Beter lernen. Wie schnell lasse ich mich in schwierigen Situationen „herunterziehen“. Fange an zu spekulieren. Halte mir vor Augen, was im schlimmsten Fall passieren könnte. Und rutsche immer tiefer in ein dunkles Loch.
Aber diese Rutschpartie kann ich bremsen. Indem auch ich das Stoppschild hochhalte: „Halleluja!“ Indem ich meine Blickrichtung ändere. Und auf den schaue, der zu mir sagt: „Ich bin der Herr über alle Menschen, mir ist nichts unmöglich“ (Jeremia 32, 27 HfA).
Über Gottes wunderbare Möglichkeiten nachzudenken, tut gut. Holt mich aus dem Loch heraus. Hilft mir, meine Last bei Jesus Christus abzuladen. Er sagt: „Kommt alle her zu mir, die ihr euch abmüht und unter eurer Last leidet! Ich werde euch Ruhe geben“ (Matth. 11, 28 HfA). Jesus nimmt meine Last gerne an. Weil er damit fertig wird. Und weil er mich liebhat. Halleluja!
Autor: Gudrun Weber
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