Wir stellen die Grossen des Jazz und verwandter Musiksparten in exemplarischen Aufnahmen vor – im Gespräch mit Gästen, die sich bestens auskennen im weiten Feld von Blues bis World. Analysen haben hier ebenso Platz wie Anekdoten. Leitung: Theresa Beyer Redaktion: Jodok Hess (Fachführung), Annina Salis Kontakt: info@srf2kultur.ch
Netflix und Nobelpreis: Gute Bücher, guter Filmstoff
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Nicola Steiner, Milo Rau, Raoul Schrott und – als Gast – die Kulturwissenschaftlerin Elisabeth Bronfen diskutieren über «Arsène Lupin» von Maurice Leblanc, «Das verlorene Paradies» von Abdulrazak Gurnah, «Die Gewalt der Hunde» von Thomas Savage sowie «Seitenwechsel» von Nella Larsen. «Arsène Lupin» ist einer der unsterblichen Helden der Kriminalliteratur. In Frankreich ist der Gentleman-Gauner mit der überragenden Intelligenz und den seherischen Fähigkeiten eine Kultfigur. Durch die aktuelle Netflix-Serie «Lupin» wird er nun in die Gegenwart geholt. Der von Maurice Leblanc geschaffene Verkleidungskünstler bestiehlt nur Leute, die auf zweifelhaften Wegen zu viel Geld gekommen sind. Nebenbei löst er verzwickte Kriminalfälle, obwohl er auf der anderen Seite des Gesetzes steht. Kürzlich hat Abdulrazak Gurnah den Nobelpreis für Literatur erhalten. Der heute in England lebende Schriftsteller kam in den 60er-Jahren aus dem heutigen Tansania nach Europa. Seine Romane und Essays beschreiben die Auswirkungen des Kolonialismus und Migration und sind nun auch im deutschsprachigen Raum zu entdecken. «Das verlorene Paradies» schildert das Leben eines Jungen im kolonialen Ostafrika, der von seinen Eltern an einen reichen Kaufmann verpfändet wird. Der Roman «Die Gewalt der Hunde» über zwei ungleiche Brüder gilt als Hauptwerk des Schriftstellers Thomas Savage. Savage thematisiert darin bereits 1967 toxische Männlichkeit und unterdrückte Homosexualität. Nun ist der Roman wiederzuentdecken, als Vorlage des Films «The Power of the Dog». Die Netflix-Produktion mit Benedict Cumberbatch und Kirsten Dunst in den Hauptrollen brachte Regisseurin Jane Campion in diesem Jahr den Silbernen Löwen in Venedig für die beste Regie ein und ist für sieben Golden Globes nominiert. Auch der Roman «Seitenwechsel» von Nella Larsen wurde von Netflix verfilmt. Es ist ein Roman über zwei Frauen, die ein gefährliches Geheimnis teilen. Larsen beschreibt das Leben zweier hellhäutiger Afroamerikanerinnen. Die eine engagiert sich in Harlem für die Rechte ihrer Schwarzen Community, während die andere sich als Weisse ausgibt und mit einem reichen Rassisten verheiratet ist, der nichts von ihrer Herkunft ahnt. Die Bücher der Sendung sind: – Maurice Leblanc: «Arsène Lupin, der Gentleman-Einbrecher» (Matthes &Seitz) – Abdulrazak Gurnah: «Das verlorene Paradies» (Penguin) – Thomas Savage: «Die Gewalt der Hunde» (btb) – Nella Larsen: «Seitenwechsel» (Dörlemann) Gast der Sendung ist die amerikanisch-schweizerische Kulturwissenschaftlerin Elisabeth Bronfen.
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