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LEP#098 - Interview Thorben Rahlves

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Eine neue Interviewfolge, ein neuer Gast, der über seine spektakulären Erlebnisse berichtet. Dieses Mal zu Gast, Thorben Rahlves, Trailrunner – Skyracer – Canicrosser, aus dem Team Vegan.at

Das ist Thorben – Thorben läuft gerne – sei wie Thorben

Fängst du noch oder läufst du schon?

Früher war es eher die Kurzdistanz

Thorbens sportlicher Werdegang ist recht ungewöhnlich. Angefangen als Handballtormann, also schnelle Reaktion aber kurze Wege, über Rugby, schon längere Wege, landete er von knapp 2 1/2 Jahren beim Laufen. Schuld war sein Hund. Ein vierbeiner mit Bewegungsdrang ist eine gute Motivation, sich laufend fortzubewegen.

Falsche Freunde

Ein entspanntes Runderl mit dem Hunderl (Bei Thorben steht das V nicht nur für Vegan, sondern auch für Vollgas)

Nach einigen Läufen mit Hund, drehte er dann auch Runde ohne vierbeinige Begleitung. Als ob die Mama nicht davor warnen würde, traf er die falschen Freunde und schwupps wurden die Strecken länger. Wass will man aber auch anderes erwarten, wenn Sabrina Lederle der erste Laufbuddy ist.

Zufällige 100km

Knapp 6 Monate nach seinem Laufstart, sollte es ein 75km Lauf werden (Ultraläufer, die von null auf viel kommen – das haben wir doch schonmal irgendwo gehört: Franz Preihs). Wie es sich für einen ordentlichen Trailrunner gehört, hat er sich dann auch gleich verlaufen, es waren plötzlich 100km und nachdem er nicht die ganze Strecke wieder retour laufen wollte, auch gleich das erste DNF. Und danach mal 4 Monate verletzungsbedingt ausfallen.
Also das nennen wir mal einen würdigen Einstand.

Schmerzen? Kann er!

Ultraläufer und ihre guten Entscheidungen – verletzt beim Bergmarathon starten – gibt schöne Zielfotos

Der erste längere Traillauf war ein 30km Lauf am Glockner, der viele negative Höhenmeter hat und Thorben hat seine Einlagen vergessen. Gepaart mit wenig Technik hat er sich direkt die Knie lädiert. Das Wettkampfgen in sich, konnte er natürlich keine Ruhe geben und so musste ein paar Monate danach die Phyrn-Priel-Trophy gelaufen werden. Auch wenn es schon am Start weh tut…. (auch das haben wir schonmal irgendwo gehört – #Geordi). Die Endzeit von knapp 8 Stunden bei einer Distanz von 40km ist wohl mitunter dem steifgestellten Knie geschuldet.

Was hamma gelernt?

Immer druff….

Aus dem ersten, recht intensiven, Jahr hat Thorben natürlich auch etwas gelernt. Auf den Körper hören? Nö. Technik fürs Bergablaufen? Nope. Zurückstecken? sicher nicht.
Das Learning war: Bergab kann ich nicht ordentlich und da gewinn ich nix also „Bergläufe“!

Natürlich kam mit der Zeit die Erkenntnis, dass das bergab ja auch klappen muss und nach einigen Tutorials und Technikübungen können wir alle bestätigen: Jetzt kann er bergab. Und er kann es gut.

Asphalt läuft er sehr wenig und wenn dann nur 5-10km Läufe oder „Fun-Runs“. Aber auch hier ist nun der Vorfuß angesagt und sowohl die 5km in unter 18 min als auch Bergabzeiten (zB. beim Ötscherultramarathon die Bergabpassage bei den Kilometern 45-50)in einem 3:30min Schnitt sprechen hier eine eindeutige Sprache.

War die zweite Saison besser?

Wenn man mehr als 20 Bewerbe in einem Jahr unterbringen will, dann muss man leiden.
Und so kam es, dass im September, beim Wörthersee Ultratrail, wieder ein leidender Thorben am Weg war. Vielleicht war ein Ultra in der Woche davor nicht die beste Idee.

2020 wird aber sicher besser!
Also, vorausgesetzt man ist nicht motiviert wie Thorben und bekommt 10 Tage frei. Dann startet man natürlich eine intensive Trainingssession, die jeden 3000hm beinhaltet, bis einem nicht nur sprichwörtlich, sondern tatsächlich dem Hintern der Faden bzw. die Faser reisst. Und da war sie wieder, die Verletzungspause.

Aber seit Jänner 2020 ist er verletzungsfrei!

Das liegt vielleicht auch daran, dass bei einem derartigen Alles oder Mehr – Athleten, der ursprüngliche Trainingsansatz „Immer wenn ich Zeit hab und dann viel“ einem strukturierten Training gewichen ist.
Trotzdem war das Jahresziel, mangels Wettbewerben, 100.000 HM im Jahr. Dieses Ziel hat er nicht nur jetzt schon erreicht, sondern eher geshreddert. Wir vermuten, er wird eher Richtung 200.000 HM gehen.

Viel hilft viel – Höhenmeter müssen sein

Wettkämpfe!

Der geneigte Leser hat vielleicht schon den leicht kompetitiven Charakter mitbekommen und so ist es nicht verwunderlich, dass Thorben dieses Jahr bereits beim Ötscher Ultratrail als 4ter eine Wahnsinnsleistung gezeigt hat, sondern auch mit seinen 4-beinigen Kanonenkugeln beim Strongdog Ultra gewonnen hat. Die 75 Kilometern haben sich 2 Hunde zeitweise geteilt, während er durchgelaufen ist und weil er ja 4 Stunden Vorsprung hatte und danach gut regenerieren konnte, musste gleich danach auch noch die 25 Kilometer Distanz (mit dem dann 3ten Hund) gelaufen werden. Auch hier auf dem Stockerl, also Ziel erreicht.

Entspannt und zufrieden im Ziel – und Erster bzw. Dritter hinter seinen beiden Pacern 🙂

Keine Wettkämpfe – dann gibts halt FKT

Einfach nur trainieren ist nett, aber ein bisschen Herausforderung muss schon sein. Und was bietet sich hier besser an, als ein Rundwanderweg. Am Ende des Jahres 2020 hält Thorben 2 Fastest Know Times (FKT). Eine dieser Zeiten wollen wir noch ein wenig genauer beleuchten.

655 – The Number of the Traisen

Bereits seit längerer Zeit spukte Thorben der Traisentaler Rundwanderweg 655.

Der Wanderweg 655 – Lädt zu einem langen Nachmittagsspaziergang ein.
Wie heisst es so schön? Es wellt dahin. In dem Fall 160km und 9000hm lang.

Im Frühjahr hat er sich bereits die Strecke immer wieder angesehen, sich einen Wanderführer besorgt und das Material studiert. Das GPX-File musste selber erstellt werden, aber so lernt man ja die Strecke gleich gut. Als er dann die Strecke in Teilabschnitten abgelaufen ist, konnte er die verschiedenen Möglichkeiten der Verpflegung und Einkehr ausgeloten.
Da es sich bei diesem Abenteuer in erster Linie um ein „schaffe ich es überhaupt“ gehandelt hat, war die Zeit nebensächlich. Bei einigen Vorbereitungsläufen hat er seine Fitness mit z.b 120km in 2 Tagen getestet und festgestellt „das geht!“.

Auf gehts – 100 Meilen Glückseligkeit

Mitte Juni, zum wettertechnisch schlechtest möglichen Zeitpunkt, hat er sich ein paar Freunde geschnappt und los ging die lustige Reise. Dadurch, dass es ja rund um die Uhr geht, dass nicht alle Hütten zu jeder Zeit offen haben. Da hier ein wenig Unsicherheit mitspielt, war Thorbens Plan, dass er bei jeder Talquerung, die bei diesem Rundwanderweg alle ca. 40 km erreicht wird, steht ein Auto, dass als Verpflegungsstelle dient. Das bedeutet aber natürlich, dass ausreichend Flüssigkeit getragen werden muss. Bei gesamt 9000hm kein leichtes Unterfangen. Glücklicherweise ist er ein Läufer, der grundsätzlich relativ wenig Flüssigkeit benötigt.
Ein Manko ist, dass Thorben auf das Essen gerne mal vergisst. So war es auch gut, dass unter anderem Vadym bei ihm war und alle naselang „Iss was“ gesagt hat.

Over and Out

Das Glück war aber kein Begleiter und so musste der Versuch nach 115 verregneten und stürmischen Kilometern abgebrochen werden. Im Tal waren nur noch die Sirenen der Einsatzkräfte zu hören, der Sturm versetzte Thorben mitunter um 1-2 Meter und die Unterkühlung tat den Rest. Letztendlich hat die Vernunft obsiegt. Schade war es insofern, da die Beine, die Muskeln und der Kopf gut dabei waren und es auch ins Ziel gebracht hätten. Es war aber zu gefährlich. Das war es also.

Wie ein Boomboomboomerang

Mit einem der besten Gründe, die man sich vorstellen kann, ging Thorben die Reise ende Oktober nochmal an. „ich hab schon ein T-Shirt bekommen…da steht FKT-Attempt 2020 drauf“.

Wenn es das T-Shirt befiehlt, hast du zu folgen.

Nundenn! Die Webcam der Strecke immer im Blick, wartete er nur auf den richtigen Tag um den zweiten Versuch zu wagen. Kurz vorm Nationalfeiertag war das Wetter gut und von Donnerstag auf Samstag wurde entschieden zu laufen. Samstag also los!

Bin mal laufen….

Mit ein wenig Begleitung, aber dafür mit umso treueren Begleitern wurde er ab KM44 supportet. Bis Kilometer 90 ging es einfach super, aber mit Schnee und im Oktober ist man halt ein bisschen langsamer als geplant. Also den nächsten Berababschnitt mit einer 5er Pace runterknallen (klingt nach einer Topidee – was kann da schon schiefgehen). Dabei hat er auf das Essen vergessen und bei Kilometer 115 war er unterzuckert, ist 2x am Weg eingeschlafen und eigentlich fertig. Zweimal aufgeben? Ist nicht drin. Einen Freund angerufen und der hat ihn die nächsten 20 Kilometer begleitet (bis er sich selbst den Rücken lediert hat). Danach waren es aber ja nur noch 25-30 Kilometer, die alleine gelaufen werden müssen. Doch er hat es geschafft! Mit einer Topzeit und der Fastest known Time!

Finally finished

Da Thorben mit 26 noch mindestens 40 aktive Jahre vor sich hat, sind wir ja schon gespannt, wann wir ihn nach seiner ersten Alpen-Ost-West-Querung-Solo-Nonstop oder Ähnlichem interviewen dürfen. Vielleicht sehen wir ihn ja auch davor, bei zum Beispiel einem Everesting-Versuch.
An dieser Stelle wünschen wir ihm nicht Hals- und Beinbruch (das kann er ja schon) sondern Gesundheit.

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Eine neue Interviewfolge, ein neuer Gast, der über seine spektakulären Erlebnisse berichtet. Dieses Mal zu Gast, Thorben Rahlves, Trailrunner – Skyracer – Canicrosser, aus dem Team Vegan.at

Das ist Thorben – Thorben läuft gerne – sei wie Thorben

Fängst du noch oder läufst du schon?

Früher war es eher die Kurzdistanz

Thorbens sportlicher Werdegang ist recht ungewöhnlich. Angefangen als Handballtormann, also schnelle Reaktion aber kurze Wege, über Rugby, schon längere Wege, landete er von knapp 2 1/2 Jahren beim Laufen. Schuld war sein Hund. Ein vierbeiner mit Bewegungsdrang ist eine gute Motivation, sich laufend fortzubewegen.

Falsche Freunde

Ein entspanntes Runderl mit dem Hunderl (Bei Thorben steht das V nicht nur für Vegan, sondern auch für Vollgas)

Nach einigen Läufen mit Hund, drehte er dann auch Runde ohne vierbeinige Begleitung. Als ob die Mama nicht davor warnen würde, traf er die falschen Freunde und schwupps wurden die Strecken länger. Wass will man aber auch anderes erwarten, wenn Sabrina Lederle der erste Laufbuddy ist.

Zufällige 100km

Knapp 6 Monate nach seinem Laufstart, sollte es ein 75km Lauf werden (Ultraläufer, die von null auf viel kommen – das haben wir doch schonmal irgendwo gehört: Franz Preihs). Wie es sich für einen ordentlichen Trailrunner gehört, hat er sich dann auch gleich verlaufen, es waren plötzlich 100km und nachdem er nicht die ganze Strecke wieder retour laufen wollte, auch gleich das erste DNF. Und danach mal 4 Monate verletzungsbedingt ausfallen.
Also das nennen wir mal einen würdigen Einstand.

Schmerzen? Kann er!

Ultraläufer und ihre guten Entscheidungen – verletzt beim Bergmarathon starten – gibt schöne Zielfotos

Der erste längere Traillauf war ein 30km Lauf am Glockner, der viele negative Höhenmeter hat und Thorben hat seine Einlagen vergessen. Gepaart mit wenig Technik hat er sich direkt die Knie lädiert. Das Wettkampfgen in sich, konnte er natürlich keine Ruhe geben und so musste ein paar Monate danach die Phyrn-Priel-Trophy gelaufen werden. Auch wenn es schon am Start weh tut…. (auch das haben wir schonmal irgendwo gehört – #Geordi). Die Endzeit von knapp 8 Stunden bei einer Distanz von 40km ist wohl mitunter dem steifgestellten Knie geschuldet.

Was hamma gelernt?

Immer druff….

Aus dem ersten, recht intensiven, Jahr hat Thorben natürlich auch etwas gelernt. Auf den Körper hören? Nö. Technik fürs Bergablaufen? Nope. Zurückstecken? sicher nicht.
Das Learning war: Bergab kann ich nicht ordentlich und da gewinn ich nix also „Bergläufe“!

Natürlich kam mit der Zeit die Erkenntnis, dass das bergab ja auch klappen muss und nach einigen Tutorials und Technikübungen können wir alle bestätigen: Jetzt kann er bergab. Und er kann es gut.

Asphalt läuft er sehr wenig und wenn dann nur 5-10km Läufe oder „Fun-Runs“. Aber auch hier ist nun der Vorfuß angesagt und sowohl die 5km in unter 18 min als auch Bergabzeiten (zB. beim Ötscherultramarathon die Bergabpassage bei den Kilometern 45-50)in einem 3:30min Schnitt sprechen hier eine eindeutige Sprache.

War die zweite Saison besser?

Wenn man mehr als 20 Bewerbe in einem Jahr unterbringen will, dann muss man leiden.
Und so kam es, dass im September, beim Wörthersee Ultratrail, wieder ein leidender Thorben am Weg war. Vielleicht war ein Ultra in der Woche davor nicht die beste Idee.

2020 wird aber sicher besser!
Also, vorausgesetzt man ist nicht motiviert wie Thorben und bekommt 10 Tage frei. Dann startet man natürlich eine intensive Trainingssession, die jeden 3000hm beinhaltet, bis einem nicht nur sprichwörtlich, sondern tatsächlich dem Hintern der Faden bzw. die Faser reisst. Und da war sie wieder, die Verletzungspause.

Aber seit Jänner 2020 ist er verletzungsfrei!

Das liegt vielleicht auch daran, dass bei einem derartigen Alles oder Mehr – Athleten, der ursprüngliche Trainingsansatz „Immer wenn ich Zeit hab und dann viel“ einem strukturierten Training gewichen ist.
Trotzdem war das Jahresziel, mangels Wettbewerben, 100.000 HM im Jahr. Dieses Ziel hat er nicht nur jetzt schon erreicht, sondern eher geshreddert. Wir vermuten, er wird eher Richtung 200.000 HM gehen.

Viel hilft viel – Höhenmeter müssen sein

Wettkämpfe!

Der geneigte Leser hat vielleicht schon den leicht kompetitiven Charakter mitbekommen und so ist es nicht verwunderlich, dass Thorben dieses Jahr bereits beim Ötscher Ultratrail als 4ter eine Wahnsinnsleistung gezeigt hat, sondern auch mit seinen 4-beinigen Kanonenkugeln beim Strongdog Ultra gewonnen hat. Die 75 Kilometern haben sich 2 Hunde zeitweise geteilt, während er durchgelaufen ist und weil er ja 4 Stunden Vorsprung hatte und danach gut regenerieren konnte, musste gleich danach auch noch die 25 Kilometer Distanz (mit dem dann 3ten Hund) gelaufen werden. Auch hier auf dem Stockerl, also Ziel erreicht.

Entspannt und zufrieden im Ziel – und Erster bzw. Dritter hinter seinen beiden Pacern 🙂

Keine Wettkämpfe – dann gibts halt FKT

Einfach nur trainieren ist nett, aber ein bisschen Herausforderung muss schon sein. Und was bietet sich hier besser an, als ein Rundwanderweg. Am Ende des Jahres 2020 hält Thorben 2 Fastest Know Times (FKT). Eine dieser Zeiten wollen wir noch ein wenig genauer beleuchten.

655 – The Number of the Traisen

Bereits seit längerer Zeit spukte Thorben der Traisentaler Rundwanderweg 655.

Der Wanderweg 655 – Lädt zu einem langen Nachmittagsspaziergang ein.
Wie heisst es so schön? Es wellt dahin. In dem Fall 160km und 9000hm lang.

Im Frühjahr hat er sich bereits die Strecke immer wieder angesehen, sich einen Wanderführer besorgt und das Material studiert. Das GPX-File musste selber erstellt werden, aber so lernt man ja die Strecke gleich gut. Als er dann die Strecke in Teilabschnitten abgelaufen ist, konnte er die verschiedenen Möglichkeiten der Verpflegung und Einkehr ausgeloten.
Da es sich bei diesem Abenteuer in erster Linie um ein „schaffe ich es überhaupt“ gehandelt hat, war die Zeit nebensächlich. Bei einigen Vorbereitungsläufen hat er seine Fitness mit z.b 120km in 2 Tagen getestet und festgestellt „das geht!“.

Auf gehts – 100 Meilen Glückseligkeit

Mitte Juni, zum wettertechnisch schlechtest möglichen Zeitpunkt, hat er sich ein paar Freunde geschnappt und los ging die lustige Reise. Dadurch, dass es ja rund um die Uhr geht, dass nicht alle Hütten zu jeder Zeit offen haben. Da hier ein wenig Unsicherheit mitspielt, war Thorbens Plan, dass er bei jeder Talquerung, die bei diesem Rundwanderweg alle ca. 40 km erreicht wird, steht ein Auto, dass als Verpflegungsstelle dient. Das bedeutet aber natürlich, dass ausreichend Flüssigkeit getragen werden muss. Bei gesamt 9000hm kein leichtes Unterfangen. Glücklicherweise ist er ein Läufer, der grundsätzlich relativ wenig Flüssigkeit benötigt.
Ein Manko ist, dass Thorben auf das Essen gerne mal vergisst. So war es auch gut, dass unter anderem Vadym bei ihm war und alle naselang „Iss was“ gesagt hat.

Over and Out

Das Glück war aber kein Begleiter und so musste der Versuch nach 115 verregneten und stürmischen Kilometern abgebrochen werden. Im Tal waren nur noch die Sirenen der Einsatzkräfte zu hören, der Sturm versetzte Thorben mitunter um 1-2 Meter und die Unterkühlung tat den Rest. Letztendlich hat die Vernunft obsiegt. Schade war es insofern, da die Beine, die Muskeln und der Kopf gut dabei waren und es auch ins Ziel gebracht hätten. Es war aber zu gefährlich. Das war es also.

Wie ein Boomboomboomerang

Mit einem der besten Gründe, die man sich vorstellen kann, ging Thorben die Reise ende Oktober nochmal an. „ich hab schon ein T-Shirt bekommen…da steht FKT-Attempt 2020 drauf“.

Wenn es das T-Shirt befiehlt, hast du zu folgen.

Nundenn! Die Webcam der Strecke immer im Blick, wartete er nur auf den richtigen Tag um den zweiten Versuch zu wagen. Kurz vorm Nationalfeiertag war das Wetter gut und von Donnerstag auf Samstag wurde entschieden zu laufen. Samstag also los!

Bin mal laufen….

Mit ein wenig Begleitung, aber dafür mit umso treueren Begleitern wurde er ab KM44 supportet. Bis Kilometer 90 ging es einfach super, aber mit Schnee und im Oktober ist man halt ein bisschen langsamer als geplant. Also den nächsten Berababschnitt mit einer 5er Pace runterknallen (klingt nach einer Topidee – was kann da schon schiefgehen). Dabei hat er auf das Essen vergessen und bei Kilometer 115 war er unterzuckert, ist 2x am Weg eingeschlafen und eigentlich fertig. Zweimal aufgeben? Ist nicht drin. Einen Freund angerufen und der hat ihn die nächsten 20 Kilometer begleitet (bis er sich selbst den Rücken lediert hat). Danach waren es aber ja nur noch 25-30 Kilometer, die alleine gelaufen werden müssen. Doch er hat es geschafft! Mit einer Topzeit und der Fastest known Time!

Finally finished

Da Thorben mit 26 noch mindestens 40 aktive Jahre vor sich hat, sind wir ja schon gespannt, wann wir ihn nach seiner ersten Alpen-Ost-West-Querung-Solo-Nonstop oder Ähnlichem interviewen dürfen. Vielleicht sehen wir ihn ja auch davor, bei zum Beispiel einem Everesting-Versuch.
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