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Gerald Hüther erläutert den Potentialentfaltungsprozess | #InterviewSerie Ep. 085

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#InterviewSerie

Was treibt das Individuum an?

Wieso stehen wir täglich auf?

Was haben wir in der Kindheit verlernt?

Wie kann es einem Unternehmer gelingen die Potentiale seiner MitarbeiterInnen zur Entfaltung zu bringen?

Was ist Potentialentfaltung und wie gelingt diese?

Auf all diese Fragen findet Gerald Hüther im Gespräch mit Andreas erstaunlich einfache Antworten.

Ich freue mich auf deine Rückmeldung bzw. Feedback zu dem Gespräch unter andreas@schachenhuber.com

Du folgst meinem Podcast, gehe jetzt auf iTunes und hinterlasse mir ein 5 Sterne Rating.

Vielen Dank.

Gute Unterhaltung.


LINKS
Gerald Hüther
Würde
Wie Träume wahr werden
Kukturwandel.org
Anthroposophie – Rudolf Steiner
Demeter
Milgram Experiment
Akademie für Potentialentfaltung.org
Maria Montessori
Farm der Tiere – George Orwell
1984 – George Orwell
Der alte Mann und das Meer
Otto Scharmer – Theory U
Bibel


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SHOWNOTES
Finde hier die Shownotes, welche den Verlauf des Gesprächs widerspiegeln.

Neugier

Ich habe noch nie etwas gemacht was ich nicht wollte! Ich bin noch nie ruhig gesessen. Natürlich habe ich Russisch gelernt, aber ich wollte unbedingt Biologie studieren. Deshalb musste ich Russisch lernen. Man muss einfach wissen wofür! Wenn es kein Zwang ist, sondern es freiwillig macht, dann kann man alles. Das ist eine andere Perspektive. Dann bin ich der Gestalter meines Lebens.

Endlich Rente. Endlich dies endlich jenes. Warum gleiten Menschen in die Hilflosigkeit?

Wir kommen aus einer unangenehmen Tradition, nämlich der Lohnarbeit. Das Problem dran: Man arbeitet damit man Geld verdient. Seit 10.000 Jahren leben Menschen in Städten. Sie haben noch nie gearbeitet für Geld. Die Menschen waren tätig, das war wesentlich. Die waren Stolz auf ihre Berufe, ihre Urkunden, ihre Zünfte. Die Tätigkeit ist ein Wesensmerkmal des Menschseins!

Dann wurden Arbeiten eingeführt, für die man bezahlt wird. Dann ist es plötzlich Broterwerb. Man ist froh, wenn es vorbei ist. Plötzlich richtet sich alles danach, dass man sich etwas gönnen kann. Und das was man sich gönnt ist fraglich genug.

Mit unserer Entwicklung laufen wir darauf hinaus, dass all die Tätigkeiten, die wir aufschreiben können, zukünftig wegfallen. Solche Berufe, wird es in 20 Jahren nicht mehr geben. Das können Automaten und Roboter viel besser. Damit fallen all diese Jobs weg. Die Leute sind dann „übrig“ in dieser Welt. Da fallen dann auch viele Konsumenten aus. Die brauchen dann eine Bezahlung. Die bekommen dann Geld dafür, dass sie nicht arbeiten. Man muss keine Hellseher sein, dass die digitalen Konzerne für das bedingungslose Einkommen eintreten. Die Leute brauchen dann ein digitales Gehalt um sich ihre Wirklichkeit ins Wohnzimmer holen zu können. Das gelingt dann mit der VR Brille. Man versaut dann die Welt nicht mehr mit Fernreisen und Kreuzfahrten.

Der Gärtner, der seinen Job liebt, ist unersetzbar. Wie können wir also Menschen helfen, dass sie die Freude zurückgewinnen an dem was sie tun. Wie kann es passieren, dass jemand die Freude am tätig sein hindert?

Im Endeffekt geht es um Lernen. Wie gelingt es dieses Feuer in Menschen zu entfachen?

Das Wichtigste ist, dass Potential etwas ist das noch nicht da ist. Das ist nur angelegt. Das angelegte Potential ist immer größer als das was wir herausgeformt haben. Am größten war es in der befruchteten Eizelle. Dann wurde es schon eingegrenzt. Nach der Geburt wird es auf bestimmte Gleise gelegt und dann läuft es dahin: in seiner Familie, Land, etc. Das hätte auch anders werden können. Es hätte jedoch nirgends alles geben können. Soviel wie möglich wäre gut gewesen. Das Bild, das ich dafür gefunden habe, für jemanden der da stecken geblieben ist, ist einfach zu erklären. Jedes Kind kommt mit Potential auf die Welt und will es entfalten, es kommt in eine Familie und möchte dort mitgestalten. Es braucht diese Gemeinschaft. Dann kommt es nach und nach zu Verwicklungen, dann merken sie, dass sie gewisse Dinge unterdrücken müssen, um reinzupassen. Dann unterdrücken sie alles Mögliche, um zu gefallen. Das führt zu Verwicklungen. Wer sich besser einfügt, verwickelt sich am meisten. Die verwickeltsten werden die erfolgreichsten.

Wie kann man dann jemanden helfen?

Der müsste in der Lage sein, sich zu entwickeln? Das kann niemand für einen selbst machen, das muss man für sich selbst machen. Wie kann ich das für jemanden machen? Wenn der Geschäftsführer ist? Die Antwort heißt wahrscheinlich, keine Ratschläge, Training, Belohnung, Bestrafung – nein es geht nur dadurch dass man berührt wird. Man kommt in eine Situation, in der man feststellt, ich will auch nochmal leben. Manche bemerken ihren eigenen Körper. Andere ihre Bewegungsfreude. Andere ihre Freude an der Natur. Andere an der Kunst. Andere, dass es großartig ist Kinder zu begleiten.

So wird alles freigelegt.

Die Frage dreht sich also darum: Wo sind so Gelegenheiten. Mehr so Gelegenheiten schaffen. Und sich wirklich begegnen.

Wir können uns gegenseitig eine Welt eröffnen, in der es dazu kommt. Aktuell verwickeln wir uns jedoch viel zu oft.

Es nützt mir nichts, wenn ich nach der Berührung weitermache wie vorher. Die Berührung ist dann schnell wieder vorbei. Immer wieder neue Stimuli, reduzieren diese Berührung sehr schnell.

Die deutsche Sprache stellt dazu viele Wörter zur Verfügung. Die Romantik entwickelte diese Sprache. Die anderen Länder wie z.B. Engländer, Spanier, etc. hatten keine Zeit dazu, die waren am Welt erobern. Die haben Wörter wie „gelingen“ nicht in ihrem Sprachschatz. Wir verwenden „gelingen“ für hochkomplexe Zusammenhänge mit einem lebendigen Anteil. Oder Anliegen ist auch so ein Wort. Es muss doch etwas geben wofür Menschen unterwegs sind. Im Deutschen haben wir das Wort Ziel, dann haben wir noch Vision und Traum, aber Anliegen ist etwas anderes. Ich verfolge ein Anliegen. Ich kann es erklären, und es liegt mir dringend am Herzen. Es hat auch einen emotionalen Anteil. Ich kann es täglich verfolgen, aber ich werde es nie erreichen. Das meine Würde nie verletzt wird. „Purpose“ da ist wieder ein Zweck dahinter. Die Romantik hat uns damit reichlich beschenkt.

Cultural Model – Doing vs. Being Language – Deutsch vs. Englisch – Sein vs. Haben.

Der Mensch kann nie alleine frei werden. Niemand kann seine Potentiale alleine entfalten. Wir selbst können es nicht. Wir haben 99,9% von anderen übernommen. Wir übernehmen alles. Es ist absurd, seine Potentiale alleine entfalten zu wollen. Wenn ich egozentrisch auf meine Ziele schaue, dann geht es mir in diesem Team nicht gut, dann will ich weiter der Egozentriker bleiben. Dieses Dilemma ist dann die Berührung. Der eine Teil ist der erfolgreiche Unternehmer und der andere der gemeinsam mit anderen etwas macht und daran Freude empfindet. Sehr oft schließt man sich der Gemeinschaft an. Dann ist der Sprung vom Egozentriker zum Lebenden gelungen. Einer der die anderen mag. Der etwas zu verschenken hat, der offen ist. Der gerne etwas abgibt. Eben als Liebender in der Welt umhergehen. Bei Unternehmern würde ich das so nicht formulieren. Das nennt sich dann supportive Leadership.

Das ist eine schöne Metapher aber am Ende des Tages geht es um Profite. Was würden Sie so einer Person antworten?

Wer so redet hat nie richtig nachgedacht und plappert einfach nach. DM vs. Schlecker ist das beste Beispiel.

Bei Schlecker ging es um Geld verdienen, kontrollieren und die Mitarbeiter wurden bis aufs Klo mit Kameras verfolgt.

DM hingegen gibt Mitarbeitern viel Freiheit. Jede Filiale hat Freiheit und kann ständig reagieren und gibt Entwicklungsraum. Es wirkt sich auf das Kundenumfeld und Zulieferer aus.

Früher wurde getreten und gestoßen. Heute geht es darum Zitronenbäume zu pflanzen.

Somit stellt sich die Kernfrage: Wie helfe ich jemanden in das Wachstum?

Götz Werner ist Anthroposoph. Es wurde der Kulturwandel von Organisationen genau untersucht. (kulturwandel.org) Dazu wurden Interviews geführt und geschaut ob es ein allgemeines Gesetz gibt. Es stellte sich heraus, dass jede Firma anders ist. Jedoch es scheint als würde es bei DAX Unternehmen nicht klappen und bei inhabergeführten mittelständischen Unternehmen schon. Wenn der Inhaber den Wandel will dann klappt er auch. Von diesen 15 gelungenen Veränderungen waren 5 Unternehmer Anthroposophen. Somit sind diese überrepräsentiert in der Gruppe. Dann gibt es ein Menschenbild, dass andere Menschen in dieser Firma auch ihren Platz finden.

Dann begreift man plötzlich, dass Weltbilder und Menschenbilder sehr wichtig sind. Wie siehst du dich und deine Rolle in der Welt? Was will ich für einer werden? Was man glaubt wofür menschliches Dasein, einen Sinn verleihen kann? Dann hat man so eine Art interner Führung. Dann ist man nicht mehr verführbar. Unsere westliche Welt ist so aufgebaut, um Menschen zu verführen. Ein Bewusstsein für die eigene Würde zu bekommen, wird am Rande liegengelassen. Und plötzlich ist der Begriff Würde nicht mehr zu definieren von vielen Menschen.

Mit solchen Menschen kann man machen was man will. Früher war es Unterdrückung. Heute ist das viel einfacher über Verführung und dann sind sie abhängig. Denn wenn keine innere Orientierung vorhanden ist, ist man dadurch verführbar. Das trifft zu für die Politik, digitale Konzerne oder Computerspiel.

Es gibt 2 Grundbedürfnisse des Menschen. Ich möchte einerseits mit anderen verbunden sein. Das wird man nie wieder los. Und das zweite Grundbedürfnis ist Autonomie und Freiheit, eigene Gestaltungsmöglichkeit. Dazu gehört, dass eines der 2 Bedürfnisse nicht befriedigt wird. Dann entsteht eine dumme Situation. Dann muss man etwas tun, dass es im Gehirn wieder kohärent wird. Dadurch wird die gleiche Region angesprochen wie bei körperlichem Schmerz. Das Belohnungszentrum geht an wenn ich eine Lösung finde. Das ist kurzfristig ok, aber langfristig funktioniert es nicht. Denn dadurch wird das eigentliche Problem wird nicht gelöst.

Je mehr Menschen so herumlaufen umso besser geht es der Wirtschaft. Je mehr unglückliche Schüler, um so besser für die Wirtschaft.

Was uns nicht so klar ist, dass bei den 2 Grundbedürfnissen: Wenn ich jemanden zu einem Objekt mache, dann ist der fertig als Subjekt. Er fühlt sich nicht mehr verbunden. Das Bedürfnis nach Autonomie ist zerbrochen. Das ist das aktuell größte Problem. Wir belehren andere. Wir bewerten andere. Wir versuchen, dass wir besonders gut rauskommen. Wir benutzen andere als Objekte für unsere eigne Befriedigung.

Die denen das gut gelingt, werden am erfolgreichsten.

Wir wissen ganz genau ob etwas richtig oder falsch ist. Es braucht viel Energie dieses Wissen zu unterdrücken.

Wenn man ein Anliegen verfolgt. Ich möchte mein Anliegen verfolgen und andere nicht mehr als Objekte behandeln. Es sich bewusst machen, dass man andere als Subjekt zu behandeln ist der erste Schritt.

Akademie für Potentialentfaltung.org

Was muss passieren, dass ich mein Potential entfalten kann? Ich habe mich noch nie so lebendig gefühlt. Wenn das alle Mitglieder der Gemeinschaft sehen, dann geht viel voran. Man hat das manchmal in Startups, aber dann werden sie beraten und dann werden sie für andere Unternehmen interessant und dann gehorchen sie der Denkweise dieser Unternehmen und dann geht die Kultur kaputt. Und dann geht nichts mehr von alleine. Dann ist auch die Kreativität kaputt.

Meine größten Lehrer sind hier gerade meine Kinder. „Hilf mir es selbst zu tun.“ Maria Montessori.

Mein Kind ist ein Subjekt und kein Objekt und will sich entwickeln. Natürlich wäre es schön wenn alle Kinder sich als Gestalter ihrer eigenen Lernprozesse sehen. Unsere Gesellschaft wäre heute überfordert wenn plötzlich selbstbewusste junge Menschen aus den Schulen kommen, die wissen was sie wollen und sich dann gemeinsam auf den Weg machen. Das wäre aus Sicht der Wirtschaft nichts wert. Dann ändert sich die Bedeutung. Es geht sehr schnell, dass etwas unbedeutend wird.

Wir sind mittendrin in so einer Zeit. Statussymbole haben keine Kraft mehr. Neues kommt nicht durch die alten in die Welt. Irgendwelche alten sind noch nicht so verwickelt und diese unterstützen dann die jungen.

Albert Einstein: „Zwei Dinge sind, soweit wir wissen, unendlich – das Weltall und die menschliche Dummheit. Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“

Will man zu denen gehören die liebend durch die Welt gehen? Mit „loving kindness“ der Welt begegnen. Das macht das ganze Leben viel leichter.

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Was ist Potentialentfaltung und wie gelingt diese?

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Vielen Dank.

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Wie Träume wahr werden
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Neugier

Ich habe noch nie etwas gemacht was ich nicht wollte! Ich bin noch nie ruhig gesessen. Natürlich habe ich Russisch gelernt, aber ich wollte unbedingt Biologie studieren. Deshalb musste ich Russisch lernen. Man muss einfach wissen wofür! Wenn es kein Zwang ist, sondern es freiwillig macht, dann kann man alles. Das ist eine andere Perspektive. Dann bin ich der Gestalter meines Lebens.

Endlich Rente. Endlich dies endlich jenes. Warum gleiten Menschen in die Hilflosigkeit?

Wir kommen aus einer unangenehmen Tradition, nämlich der Lohnarbeit. Das Problem dran: Man arbeitet damit man Geld verdient. Seit 10.000 Jahren leben Menschen in Städten. Sie haben noch nie gearbeitet für Geld. Die Menschen waren tätig, das war wesentlich. Die waren Stolz auf ihre Berufe, ihre Urkunden, ihre Zünfte. Die Tätigkeit ist ein Wesensmerkmal des Menschseins!

Dann wurden Arbeiten eingeführt, für die man bezahlt wird. Dann ist es plötzlich Broterwerb. Man ist froh, wenn es vorbei ist. Plötzlich richtet sich alles danach, dass man sich etwas gönnen kann. Und das was man sich gönnt ist fraglich genug.

Mit unserer Entwicklung laufen wir darauf hinaus, dass all die Tätigkeiten, die wir aufschreiben können, zukünftig wegfallen. Solche Berufe, wird es in 20 Jahren nicht mehr geben. Das können Automaten und Roboter viel besser. Damit fallen all diese Jobs weg. Die Leute sind dann „übrig“ in dieser Welt. Da fallen dann auch viele Konsumenten aus. Die brauchen dann eine Bezahlung. Die bekommen dann Geld dafür, dass sie nicht arbeiten. Man muss keine Hellseher sein, dass die digitalen Konzerne für das bedingungslose Einkommen eintreten. Die Leute brauchen dann ein digitales Gehalt um sich ihre Wirklichkeit ins Wohnzimmer holen zu können. Das gelingt dann mit der VR Brille. Man versaut dann die Welt nicht mehr mit Fernreisen und Kreuzfahrten.

Der Gärtner, der seinen Job liebt, ist unersetzbar. Wie können wir also Menschen helfen, dass sie die Freude zurückgewinnen an dem was sie tun. Wie kann es passieren, dass jemand die Freude am tätig sein hindert?

Im Endeffekt geht es um Lernen. Wie gelingt es dieses Feuer in Menschen zu entfachen?

Das Wichtigste ist, dass Potential etwas ist das noch nicht da ist. Das ist nur angelegt. Das angelegte Potential ist immer größer als das was wir herausgeformt haben. Am größten war es in der befruchteten Eizelle. Dann wurde es schon eingegrenzt. Nach der Geburt wird es auf bestimmte Gleise gelegt und dann läuft es dahin: in seiner Familie, Land, etc. Das hätte auch anders werden können. Es hätte jedoch nirgends alles geben können. Soviel wie möglich wäre gut gewesen. Das Bild, das ich dafür gefunden habe, für jemanden der da stecken geblieben ist, ist einfach zu erklären. Jedes Kind kommt mit Potential auf die Welt und will es entfalten, es kommt in eine Familie und möchte dort mitgestalten. Es braucht diese Gemeinschaft. Dann kommt es nach und nach zu Verwicklungen, dann merken sie, dass sie gewisse Dinge unterdrücken müssen, um reinzupassen. Dann unterdrücken sie alles Mögliche, um zu gefallen. Das führt zu Verwicklungen. Wer sich besser einfügt, verwickelt sich am meisten. Die verwickeltsten werden die erfolgreichsten.

Wie kann man dann jemanden helfen?

Der müsste in der Lage sein, sich zu entwickeln? Das kann niemand für einen selbst machen, das muss man für sich selbst machen. Wie kann ich das für jemanden machen? Wenn der Geschäftsführer ist? Die Antwort heißt wahrscheinlich, keine Ratschläge, Training, Belohnung, Bestrafung – nein es geht nur dadurch dass man berührt wird. Man kommt in eine Situation, in der man feststellt, ich will auch nochmal leben. Manche bemerken ihren eigenen Körper. Andere ihre Bewegungsfreude. Andere ihre Freude an der Natur. Andere an der Kunst. Andere, dass es großartig ist Kinder zu begleiten.

So wird alles freigelegt.

Die Frage dreht sich also darum: Wo sind so Gelegenheiten. Mehr so Gelegenheiten schaffen. Und sich wirklich begegnen.

Wir können uns gegenseitig eine Welt eröffnen, in der es dazu kommt. Aktuell verwickeln wir uns jedoch viel zu oft.

Es nützt mir nichts, wenn ich nach der Berührung weitermache wie vorher. Die Berührung ist dann schnell wieder vorbei. Immer wieder neue Stimuli, reduzieren diese Berührung sehr schnell.

Die deutsche Sprache stellt dazu viele Wörter zur Verfügung. Die Romantik entwickelte diese Sprache. Die anderen Länder wie z.B. Engländer, Spanier, etc. hatten keine Zeit dazu, die waren am Welt erobern. Die haben Wörter wie „gelingen“ nicht in ihrem Sprachschatz. Wir verwenden „gelingen“ für hochkomplexe Zusammenhänge mit einem lebendigen Anteil. Oder Anliegen ist auch so ein Wort. Es muss doch etwas geben wofür Menschen unterwegs sind. Im Deutschen haben wir das Wort Ziel, dann haben wir noch Vision und Traum, aber Anliegen ist etwas anderes. Ich verfolge ein Anliegen. Ich kann es erklären, und es liegt mir dringend am Herzen. Es hat auch einen emotionalen Anteil. Ich kann es täglich verfolgen, aber ich werde es nie erreichen. Das meine Würde nie verletzt wird. „Purpose“ da ist wieder ein Zweck dahinter. Die Romantik hat uns damit reichlich beschenkt.

Cultural Model – Doing vs. Being Language – Deutsch vs. Englisch – Sein vs. Haben.

Der Mensch kann nie alleine frei werden. Niemand kann seine Potentiale alleine entfalten. Wir selbst können es nicht. Wir haben 99,9% von anderen übernommen. Wir übernehmen alles. Es ist absurd, seine Potentiale alleine entfalten zu wollen. Wenn ich egozentrisch auf meine Ziele schaue, dann geht es mir in diesem Team nicht gut, dann will ich weiter der Egozentriker bleiben. Dieses Dilemma ist dann die Berührung. Der eine Teil ist der erfolgreiche Unternehmer und der andere der gemeinsam mit anderen etwas macht und daran Freude empfindet. Sehr oft schließt man sich der Gemeinschaft an. Dann ist der Sprung vom Egozentriker zum Lebenden gelungen. Einer der die anderen mag. Der etwas zu verschenken hat, der offen ist. Der gerne etwas abgibt. Eben als Liebender in der Welt umhergehen. Bei Unternehmern würde ich das so nicht formulieren. Das nennt sich dann supportive Leadership.

Das ist eine schöne Metapher aber am Ende des Tages geht es um Profite. Was würden Sie so einer Person antworten?

Wer so redet hat nie richtig nachgedacht und plappert einfach nach. DM vs. Schlecker ist das beste Beispiel.

Bei Schlecker ging es um Geld verdienen, kontrollieren und die Mitarbeiter wurden bis aufs Klo mit Kameras verfolgt.

DM hingegen gibt Mitarbeitern viel Freiheit. Jede Filiale hat Freiheit und kann ständig reagieren und gibt Entwicklungsraum. Es wirkt sich auf das Kundenumfeld und Zulieferer aus.

Früher wurde getreten und gestoßen. Heute geht es darum Zitronenbäume zu pflanzen.

Somit stellt sich die Kernfrage: Wie helfe ich jemanden in das Wachstum?

Götz Werner ist Anthroposoph. Es wurde der Kulturwandel von Organisationen genau untersucht. (kulturwandel.org) Dazu wurden Interviews geführt und geschaut ob es ein allgemeines Gesetz gibt. Es stellte sich heraus, dass jede Firma anders ist. Jedoch es scheint als würde es bei DAX Unternehmen nicht klappen und bei inhabergeführten mittelständischen Unternehmen schon. Wenn der Inhaber den Wandel will dann klappt er auch. Von diesen 15 gelungenen Veränderungen waren 5 Unternehmer Anthroposophen. Somit sind diese überrepräsentiert in der Gruppe. Dann gibt es ein Menschenbild, dass andere Menschen in dieser Firma auch ihren Platz finden.

Dann begreift man plötzlich, dass Weltbilder und Menschenbilder sehr wichtig sind. Wie siehst du dich und deine Rolle in der Welt? Was will ich für einer werden? Was man glaubt wofür menschliches Dasein, einen Sinn verleihen kann? Dann hat man so eine Art interner Führung. Dann ist man nicht mehr verführbar. Unsere westliche Welt ist so aufgebaut, um Menschen zu verführen. Ein Bewusstsein für die eigene Würde zu bekommen, wird am Rande liegengelassen. Und plötzlich ist der Begriff Würde nicht mehr zu definieren von vielen Menschen.

Mit solchen Menschen kann man machen was man will. Früher war es Unterdrückung. Heute ist das viel einfacher über Verführung und dann sind sie abhängig. Denn wenn keine innere Orientierung vorhanden ist, ist man dadurch verführbar. Das trifft zu für die Politik, digitale Konzerne oder Computerspiel.

Es gibt 2 Grundbedürfnisse des Menschen. Ich möchte einerseits mit anderen verbunden sein. Das wird man nie wieder los. Und das zweite Grundbedürfnis ist Autonomie und Freiheit, eigene Gestaltungsmöglichkeit. Dazu gehört, dass eines der 2 Bedürfnisse nicht befriedigt wird. Dann entsteht eine dumme Situation. Dann muss man etwas tun, dass es im Gehirn wieder kohärent wird. Dadurch wird die gleiche Region angesprochen wie bei körperlichem Schmerz. Das Belohnungszentrum geht an wenn ich eine Lösung finde. Das ist kurzfristig ok, aber langfristig funktioniert es nicht. Denn dadurch wird das eigentliche Problem wird nicht gelöst.

Je mehr Menschen so herumlaufen umso besser geht es der Wirtschaft. Je mehr unglückliche Schüler, um so besser für die Wirtschaft.

Was uns nicht so klar ist, dass bei den 2 Grundbedürfnissen: Wenn ich jemanden zu einem Objekt mache, dann ist der fertig als Subjekt. Er fühlt sich nicht mehr verbunden. Das Bedürfnis nach Autonomie ist zerbrochen. Das ist das aktuell größte Problem. Wir belehren andere. Wir bewerten andere. Wir versuchen, dass wir besonders gut rauskommen. Wir benutzen andere als Objekte für unsere eigne Befriedigung.

Die denen das gut gelingt, werden am erfolgreichsten.

Wir wissen ganz genau ob etwas richtig oder falsch ist. Es braucht viel Energie dieses Wissen zu unterdrücken.

Wenn man ein Anliegen verfolgt. Ich möchte mein Anliegen verfolgen und andere nicht mehr als Objekte behandeln. Es sich bewusst machen, dass man andere als Subjekt zu behandeln ist der erste Schritt.

Akademie für Potentialentfaltung.org

Was muss passieren, dass ich mein Potential entfalten kann? Ich habe mich noch nie so lebendig gefühlt. Wenn das alle Mitglieder der Gemeinschaft sehen, dann geht viel voran. Man hat das manchmal in Startups, aber dann werden sie beraten und dann werden sie für andere Unternehmen interessant und dann gehorchen sie der Denkweise dieser Unternehmen und dann geht die Kultur kaputt. Und dann geht nichts mehr von alleine. Dann ist auch die Kreativität kaputt.

Meine größten Lehrer sind hier gerade meine Kinder. „Hilf mir es selbst zu tun.“ Maria Montessori.

Mein Kind ist ein Subjekt und kein Objekt und will sich entwickeln. Natürlich wäre es schön wenn alle Kinder sich als Gestalter ihrer eigenen Lernprozesse sehen. Unsere Gesellschaft wäre heute überfordert wenn plötzlich selbstbewusste junge Menschen aus den Schulen kommen, die wissen was sie wollen und sich dann gemeinsam auf den Weg machen. Das wäre aus Sicht der Wirtschaft nichts wert. Dann ändert sich die Bedeutung. Es geht sehr schnell, dass etwas unbedeutend wird.

Wir sind mittendrin in so einer Zeit. Statussymbole haben keine Kraft mehr. Neues kommt nicht durch die alten in die Welt. Irgendwelche alten sind noch nicht so verwickelt und diese unterstützen dann die jungen.

Albert Einstein: „Zwei Dinge sind, soweit wir wissen, unendlich – das Weltall und die menschliche Dummheit. Aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“

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