Artwork

Inhalt bereitgestellt von Dirk Breuer, Sebastian Cohnen, Dirk Breuer, and Sebastian Cohnen. Alle Podcast-Inhalte, einschließlich Episoden, Grafiken und Podcast-Beschreibungen, werden direkt von Dirk Breuer, Sebastian Cohnen, Dirk Breuer, and Sebastian Cohnen oder seinem Podcast-Plattformpartner hochgeladen und bereitgestellt. Wenn Sie glauben, dass jemand Ihr urheberrechtlich geschütztes Werk ohne Ihre Erlaubnis nutzt, können Sie dem hier beschriebenen Verfahren folgen https://de.player.fm/legal.
Player FM - Podcast-App
Gehen Sie mit der App Player FM offline!

GST038 - Microservices aus dem Gewürzregal

2:11:44
 
Teilen
 

Manage episode 230257829 series 2497287
Inhalt bereitgestellt von Dirk Breuer, Sebastian Cohnen, Dirk Breuer, and Sebastian Cohnen. Alle Podcast-Inhalte, einschließlich Episoden, Grafiken und Podcast-Beschreibungen, werden direkt von Dirk Breuer, Sebastian Cohnen, Dirk Breuer, and Sebastian Cohnen oder seinem Podcast-Plattformpartner hochgeladen und bereitgestellt. Wenn Sie glauben, dass jemand Ihr urheberrechtlich geschütztes Werk ohne Ihre Erlaubnis nutzt, können Sie dem hier beschriebenen Verfahren folgen https://de.player.fm/legal.
Wir sprachen mit Uwe Friedrichsen über IT-Geschichte, SW Architektur und mehr

Uwe Friedrichsen (00:00:00)

  • Uwe Friedrichsen, CTO bei codecentric.de
  • Seit über 30 Jahren in der IT Szene unterwegs
  • Hat Kinder, Studieren bereits
  • Vor 33 Jahren erste kommerzielle Software verkauft
  • Hat Informatik studiert
  • Hat so ziemlich alles gemacht rund um Softwareentwicklung
  • Von Anforderungserhebung über Architekturdesign und Entwicklung bis Testmanagement
  • Aktuell für thematische Entwicklung und Aufstellung von codecentric.de zuständig
  • Interesse an skalierbare verteile Systeme

Trendgeschichte der IT (00:06:00)

  • Erste Züge von CORBA mitbekommen
  • Anschließend JAVA Komponenten (EJB)
  • SOA Welle mit SOAP
  • WS* Standards
  • RESTafarians
  • Funktionsorientierung vs Ressourcenorientierung
  • Objekte als Ressourcen?
  • Ressourcen auf Funktionen aufsetzen?

Designgrundlage: UseCase (00:14:00)

  • Viele versuchen Ressourcenmodell auf Entitätsmodell aufzubauen
  • Sinnvollerer Ansatz: UseCase Modell
    • Ressource soll Ende-zu-Ende Dienstleistung anbieten
    • System nach UseCases zuschneiden
    • UseCases sinnvoll kapseln
    • Services autonom gestalten

Problem etablierte Ansätze und Konzepte (00:21:20)

  • CORBA, ECB, SOA
    • Fingen alle mit fluffiger, leichter Idee an
    • Niedrige Lernkurve
    • Dann ging Fragerei los (was ist mit Naming? wie ist das mit verteilten Transaktionen?, usw.)
    • Einzelne Lösungen für immer mehr Probleme
    • Ansätze unter eigener Last zusammengebrochen
  • REST ist REST geblieben

Qualitativer unterschied zwischen Server und Mainframe (00:29:00)

  • Mainframe
    • Hat das Verfügbarkeitsproblem und das Verteilungsproblem für lange Zeit sehr gut gelöst
    • War von seiner Hardware so gestaltet, dass er extrem hoch verfügbar ist
    • Hat hervorragendes Ressourcenmanagement (Ressourcenallokation)
    • Für frühere Verhältnisse sehr vertikal skalierbar
    • Keine Notwendigkeit für Verteiltheit
    • Man konnte alles auf einer Maschine laufen lassen
    • EJB Container auf Steroiden
    • Auf einem 266er Pentium konnten simultan über 250 User bedient werden (Benchmark)
    • Extreme Verfügbarkeit durch Infrastruktur
    • Probleme
      • Schwierigkeit für international agierende Unternehmen
      • Monolitisches System für lokal verteilte Nutzer
      • Geschäftsmodelle haben sich geändert
      • Neukunden steigen nicht mehr mit Mainframe ein
      • Neugeschäft dümpelt auf sehr niedrigem Niveau
      • Vertikale Skalierung ist irgendwann zu ende
      • Preise für CPU, Storage und Netzzeit sind irgendwann nicht mehr konkurrenzfähig
      • Fehlendes Know-How und Preis töten Mainframes
      • Ära ist einfach vorbei
    • Anekdote von Uwe
      • Kunde mit Online Suchmaschine
      • 2 große Unix-Maschinen
      • Darauf liegt sehr namenhafte Suchmaschine
      • Lizenzkosten waren sehr hoch (jährlich im 7-stelligen Bereich)
      • (SLA) 300 Anfragen/s mit der Antwortzeit von 250ms
      • "Das können wir billiger."
      • 3 normale "Kisten" von Dell (o.ä.) mit 2 Xenon, 12 Kerne (24 virtuell)
      • ca. 5000€ pro Kiste
      • 20 Mio. Datensätze des Kunden
      • Proof of Concept System: MongoDB, Solr, UI
      • Lasttest wurde bei 3000 simultanen Clients wurde abgebrochen, weil das Testnetz nicht mehr Leistung hergegeben hat
      • Es konnte nicht mehr Durchsatz erzeugt werden
      • Normale Kiste lief im "Idle"; es wurde nur eine von drei benötigt

Ab wann ist Data Big? (00:41:50)

  • 20 Mio. Datensätze ist Micky Mouse Data
  • IBM Mitarbeiter erzählte das BigData bei 40MB anfängt
  • BigData ist dann, wenn du wirklich viele Daten bekommst!
  • BigData sind Datensätze im Milliardenbereich
    • 20 Mio. Datensätze kann man entspannt in relationaler Datenbank verwalten
    • BigData ist auch, wenn man Daten so schnell bekommt (Velocity-Thema), dass man nicht mehr in der Lage ist, diese zu speichern und dann zu bearbeiten, sondern im vorbeifliegen bearbeiten muss

Angemessene Lösungen finden (00:44:40)

  • Ziel ist es immer, eine angemessene Lösung zu finden
  • Kunde will Hadoop Cluster für 20 Mio. Datensätze
  • Mit Hadoop hat man mehr Stress
  • Diese Menge an Daten kann man entspannt in transaktionaler Datenbank verwalten
  • Weniger komplexes Programmiermodell
  • Unterschied ob man im Moment kein echtes BigData hat aber Thema lernen will
  • ODER
  • Ob man in einem Produktionsszenario ist, Wartung, Betrieb, Weiterentwicklung etc. hat und BigData Technologien einsetzen will
  • Ergebnis ist dann oftmals:
    • Betrieb wird aufwendiger,
    • Überwachung wird aufwendiger,
    • Rausfinden was schief geht, wird aufwendiger
    • Tooling ist schlechter
    • Laufzeiten sind höher,
    • Mehr Ressourcen werden benötigt,
    • Weiterentwicklung ist lausiger
  • --> Dann wurde keine gute Designentscheidung/Architekturentscheidung getroffen

Spieltrieb (00:48:05)

  • Jeder, der in die IT Branche kommt, weil er gerne programmiert, hat ausgeprägten Spieltrieb
  • Problem ist, dass Unternehmen diesen kreativen Menschen jedoch kein Ventil für diesen Spieltrieb geben
  • Diese Menschen wollen neue Dinge irgendwo ausprobieren
  • Das nächste Projekt wird dann als Spielwiese missbraucht

Entscheider und Entscheidungen (00:49:40)

  • Sehr viele IT Entscheider haben keine Ahnung was sie da entscheiden
  • Zwei Möglichkeiten: entweder was von der Materie verstehen oder man braucht einen Vertrauten, der etwas davon versteht
  • Es gibt zu viele Entscheider die ihre Themen nur auf Basis von Computerwoche verstehen
  • Computerwoche ist Bildzeitung der Computerbranche
  • Artikel sind Informationshäppchen, die nicht in die Tiefe gehen
  • Keine Grundlage für Entscheidung, die sich auf Unternehmen auswirkt
  • Entscheider versuchen sich über diese Zeitung zu informieren
  • Letztendlich Entscheidung auf Basis von Buzzword-Bingo durch Zeitung, Marketing, Sales- und Consultants

Buzzword Standards (00:53:00)

  • Buzzwords wie Agil, Microservices, ... lassen Interpretationsspielraum
  • Problem der Verwässerung
  • Multimilliardenmarkt IT Branche ist von Entscheidern durchsetzt, die keine Ahnung haben
  • Bzw. keine Ahnung auf der Ebene, als dass sie sagen können: "Du erzählst mir gerade hier jede Menge Bullshit."
  • Anforderung: Auf einer Flughöhe von 3000m sollte ein Entscheider ein Verständnis dafür haben, was da unten passiert
  • Grundverständnis aufbauen, was das tut, warum das tut, usw...

Microservices aus dem Gewürzregal (00:56:00)

  • Kunde macht neues System und das soll auch mit Microservices
  • Will eigtl. klassischen Deploymentzyklus haben (1 Mal im Monat)
  • Skalierung reicht wenn man innerhalb von 1-3 Tagen skalieren kann
  • Gegenüberstellung von monolitischem System und Microservices
  • In 10 Minuten erzählt, was das ist und wo die Unterschiede sind, Vor- und Nachteile aufgezeigt
  • Spannungsfeld zwischen den beiden Entwürfen
  • Dann gefragt, was er haben will
  • --> für Monolit entschieden

Monolitische Microservices zur Laufzeit (00:59:13)

  • Abhängigkeiten von Services zur Build-Zeit auflösen
  • Services, im Java Umfeld, als Jar File im Repo reinnehmen
  • Einbinden von Bibliotheken in Anwendung, die an sich unabhängig sind
  • Zur Laufzeit von aussen wie ein Monolit, der zur Build-Zeit aus einzelnen Services zusammengesetzt wird
  • Nachteil: man hat immer Full Deployment
  • Wenn System logisch diese Komponenten rausgeformt hat, dann sollte der Schritt, dass man zur Laufzeit das System in unabhängige Komponten bringt, nicht mehr so weit hin sein
  • Services, die man hat, als externe Schnittstelle zur Verfügung stellen
  • Zur Laufzeit zugreifbar machen
  • Problem: man hat verteiltes System
    • Bislang hatte man nur einen großen Brocken
    • Plötzlich hat man statt 2-3 deployment Einheiten, 20-30 Deployment-Einheiten
    • Jetzt schlagen die ganzen Verfügbarkeits-Wahrscheinlichkeiten zu

Verteilte Systeme (01:03:18)

  • Uwe ist absoluter Liebhaber verteilter Systeme
  • Es gibt 2 Harte Themen in der IT: Security und verteilte Systeme
    • Oder Naming und Cache-Invalidation?
  • Naming ist Teilaspekt von verteilten Systemen
  • Projekt mit guten Anwendungsentwicklern, die aber keine Cracks in verteilter Systementwicklung sind
    • Wenn ich die auf ein verteiltes System los lasse
    • Und gleichzeitig Sicherstellen, dass man das System zur Laufzeit überwachen kann
    • Dem System Selbstheilungsfähigkeiten beibringen
    • Da kein Admin ein System dieser Größe unter Kontrolle halten kann
    • Bevor ich mir diesen Schmerz nehme, brauch ich auch einen Treiber für diesen Schmerz

Einfluss von SOA und Microservices auf Organisationen (01:07:55)

  • Märkte haben sich verändert
  • Wir waren lange Zeit im industriellen Zeitalter, geprägt von Taylorismus
    • Sehr flexibel, sehr spezifisch, handgefertigt
    • Sehr individuell auf Kundenbedürfnisse eingegangen
    • Problem: Man konnte nicht skalieren
  • Heute hat man große, weite, nahezu unlimitierte Märkte
    • Wie will man diesen Markt bedienen?
    • --> Standardisieren
    • Vereinfachung und Zerlegung der einzelnen Schritte der Prozesskette
    • Dadurch relativ langsam sich veränderten Markt skaliert
  • (seit 70er/80er) Marktsättigung, stärkere Globalisierung
    • Märkte immer enger, die Kunden wurden wählerischer, mehr Wettbewerber
    • Plötzlich musste man wankelmütigen Kunden schneller angehen
    • Dynamisch robustes Unternehmen für dynamischen, sehr aktiven Markt
    • Nicht mehr skalierung das Hauptthema, sondern die Reaktionsgeschwindigkeit
    • "Time To Market"
  • Markt hat sich massiv gewandelt
    • Wirtschafts-Darwinismus
    • IT ist das Nervensystem eines jeden Unternehmens
      • IT hatte Skalierungsproblem
      • Problem war: es konnte nicht so schnell geliefert werden, wie es gefordert wurde
      • Ideen des Software Engineering (Ende 60er)
        • Prinzipien aus Taylorismus
      • 80er Siegeszug der PCs
      • Vernetzung
      • Immer komplexere Sachen durch IT gelöst
      • Bis auf Geschäftsprozessebene
      • Irgendwann kam Internet dazu
      • Internet Handel
      • Noch mehr Vernetzung
    • Gesamte IT Landschaft war soweit, dass es das komplette Nervensystem eines Unternehmens geworden ist
      • Jetzt haben wir das Problem:
        • Wenn IT 2 Stunden ausfällt, haben wir ein massives Problem.
      • Entscheider haben das wiederwillig akzeptiert
      • --> Sicherungsmaßnahmen wurden eingerichtet
      • Mit dem Ziel: Stabilen und zuverlässigen Betrieb
      • Problem Heute: Wenn IT Nervensystem des Unternehmens ist, dann sind sämtliche Geschäftsprozesse wie DNA in IT reincodiert
      • Man kann kein neues Produkt launchen, kein Feature, kein neuen Prozess auf der Businessebene ändern, ohne die IT anzufassen
      • IT ist integraler Bestandteil eines Unternehmens
  • IT als Nervensystem
    • Mittlerweile keine komplizierten Projekte mehr, sondern komplexe Projekte
    • Weil man nicht mehr einzelne Geschäftsfunktionen unterstützt, sondern kompletter Dynamik des Marktes ausgeliefert ist
    • Nicht mehr Anforderung, dass man skalieren muss, sondern dass die Reaktionsgeschwindigkeit das neue A und O wird
    • "Mehrwert ist erst in Produktion"
    • Anforderung von Geschäftsseite: *Man möchte in der Lage sein, etwas in Tages- oder Wochenzeitraum rausbringen
    • Teilfeature raus hauen, um die Kundenreaktion einzuholen

PDCA vs OODA (01:20:25)

  • Plan Do Check Act vs. Observe Orient Decide Act
  • Bei beiden macht man einen Schritt, guckt wie die Leute reagieren und macht den nächsten Schritt
  • Example A
    • Unternehmen stellt Hypothese auf:
      • "Kunden werden auf dieses Produkt fliegen."
    • Baut Produkt und ist nach 9-15 Monaten live
  • Example B
    • Lean Start Up
    • Hypothese
    • Man macht Minimal Viable Product
    • Bringt das raus, misst
    • Passt Produkt an
  • Frage: Wer wird nach einem Jahr näher an den Kundenbedürfnissen dran sein?

Organisationsstrukturen im Wandel (01:23:15)

  • Aufstellung nicht mehr nach Skalierung und Fehlervermeidung, sondern nach Reaktiongeschwindigkeit
  • Reaktionsgeschwindigkeit benötigt autonome Teams, dezentrale Steuerung, usw...
  • Ende zu Ende Verantwortung für meine Themen
  • Man landet bei DevOps,
  • Wertschöpfungskette wird nicht mehr nach Spezialistenteams aufgebaut, mit dem Ziel der maximalen Fehlervermeidung
  • Sondern jetzt mit dem Ziel der Reaktionsgeschwindigkeit
  • Daher crossfunktionale Teams, die Ende zu Ende alles machen können
  • Die ganzen Leute sind beieinander und interagieren direkt miteinander
  • Notwendige Komplexität auf der Lösungsseite aufgebaut, die auf der Anforderungsseite entsteht
  • "Die Architektur meines Systems wird normalerweise immer der Kommunikationsstrukturen in meinem Unternehmen entsprechen." - Conway's Law
  • Organisation kann nur effektiv und effizient werden, wenn Architektur, die ich auf der technischen Seite anbiete, zur Unternehmensstruktur passt
  • Problem: Man kann keine autonomen Teams, die reaktionsschnell sein sollen, auf einem großen Monoliten zusammen arbeiten lassen
  • Microservices liefern das Architekturparadigma, um diese Autonomie auf der IT-Organisationsebene zu liefern
  • Wird über DevOps Teams abgebildet

Von Visionen und Agilität (01:27:30)

  • Man Benötigt eine gemeinsame Vision
  • Aufgabe eines Architekten ist es die Vision darzustellen, das Zielbild
  • Agile Teams: Selbstorganisation als indirekte Steuerung
  • "Ich will, dass ihr da ankommt, unter diesen Rahmenbedingungen."
  • Man muss Lücken zwischen Teams füllen
  • Team muss mit Services von anderen Teams reden
  • Damit Kommunikation zwischen Teams und Services funktioniert, muss es Satz an Constraints geben
  • Spielregeln zur effizienten Zusammenarbeit definieren
  • Auf Prozessebene hat man Agilität der Lean- und DevOps Prinzipien
  • Auf Organisationsebene fängt man mit autonome Teams an, End-to-End Verantwortung
  • Auf menschlicher Seite hat man Craftmanship
    • bzw. die Gedankenwelt hinter Craftmanship: Professionalisierung der Arbeitsweise und Kollaboration miteinander
  • Auf technischer Ebene wird Diversität zugelassen:
    • Microservices
    • Cloudinfrastruktur
    • Self-Service-Prinzip

Der Homo-Ja-Aber (01:35:40)

  • Unternemerischer und Organisatorischer Wandel ist die Hölle, besonders in Deutschland
  • Hindernisse in der deutschen IT Szene:
    • Der Deutsche ist die Weiterentwicklung des Homosapians in den Homo-Ja-Aber
    • Der Deutsche neigt dazu, Gründe gegen eine Veränderung zu finden
    • SWAT Analyse (aus Marketing), Deutsche guckt nur auf Weaknesses und Threats
      • Beharrungsvermögen der Deutschen (Ja, aber...)
    • Unternehmen haben Kultur, die seit 20 Jahren oder länger entwickelt wurde
      • Deutsche Unternehmen sind träger
    • Viele Unternehmen stellen fest, dass sie ein Problem haben, dass es so nicht weiter gehen kann
    • Erkennen, dass sie sich ändern müssen, haben jedoch keine Idee wohin und wie
  • Viele Unternehmen bauen Piloten nebenan, StartUps im Unternehmen
    • Wird so weit wie möglich entkoppelt
    • Ist notwendig, da man bis hin zu Governance Modellen (Führung, Steuerung) die IT neu gedacht werden muss
    • Man will hohe Reaktionsgeschwindigkeit erschaffen in den Teams
    • Entkopplung von dynamischen, agilen Teams aus trägem System
    • Um zu lernen, wie anderer Ansatz funktioniert, muss sich so weit wie möglich entkoppelt werden
  • Zu verstehen wie neue Struktur funktioniert ist Lernzyklus
    • Man muss Zyklus auf Metaebene durchlaufen
      • Bis man kapiert hat wie neue Organisation auf allen Ebenen wie Technologie, Prozessorganisation und Governance Modell funktioniert

Unternehmen bei denen der Wandel funktioniert hat? (01:45:40)

  • Bei Otto wurde Shop neu aufgestellt, mit neuen Prinzipien, sowohl technisch als auch organisatorisch
  • Bei der Post ist man mit einigen internen StartUps unterwegs
  • Telekom hat auch Ansätze in dieser Richtung
  • Einige weitere versuchen es
  • Bei Organisationen, die einen hohen Wettbewerbsdruck haben, sieht man Änderungen massiv

Ausnahmen (01:51:00)

  • Wann kann ich mich dem Wettbewerbsdruck entziehen?
    1. Wenn ich einen nicht-effizienten Markt habe
      • Markt wird künstlich träge gehalten (Lobbyismus)
    2. Auf technischer Ebene
      • Wenn technische Ebene komplett intern ist und keinem Marktdruck ausgesetzt ist
    3. Produkt-Lebenszyklus:
      • Neues Produkt, dass ich durch die IT unterstütze, bzw. IT ist selber das Produkt
      • Boston Consulting Group Hype Cycle
      • Versuche rauszufinden, was die Kunden haben wollen
      • Kosten überschaubar halten
      • Ding hebt ab
      • Mich interessiert keine Kosteneffizient
      • Versuchen jeden potentiellen Kunden auf mein Produkt drauf kriegen
      • Solange dran drehen (IT Systeme nacharbeiten) bis ich maximalen Marktanteil rausgeholt habe
      • Dann wechsel ich den Zyklus in Cash Cow rüber
      • Markt ist klar, Anteile sind vergeben
      • Reaktionsgeschwindigkeit runter fahren, Kosteneffizienz hoch fahren
      • Kann in anderes Paradigma wechseln, rein auf Kosteneffizient trimmen
      • Quality of Service wird aufrecht erhalten, um keine Kunde zu verlieren

Von Null auf Legacy in unter 3 Monaten (01:56:00)

  • Agile Projekte die nur Code gekloppt haben
  • Velocity ist runter gegangen
  • Der normale ITler ist ein Messi, löscht keinen Code
  • Man hat auf der Fachseite Leute die gar nicht wissen warum Sachen gemacht werden, sondern nur wie sie gemacht werden
  • Haben den Sinn nicht verstanden
  • Auf der IT Seite hat man sehr viele Entwickler, die sich wehren Fachlogik zu verstehen
  • können daher kein gutes Design machen und wissen nicht, ob Code noch irgendwo gebraucht wird

Beim neu Bauen wird alles besser (02:00:30)

  • Wenn ein System komplett neu gebaut wird, begeht man zwar die alten Fehler nicht mehr, dafür aber sehr viele neue
  • Man hat keine Chance wenn man keine guten Leute im Design hat
  • Wenn man ein gutes, wartbares System haben möchte, ist Design das wichtigste
  • Unternehme erkennen nur schwer: Wenn ich so etwas hoch ziehe, muss ich gute Leute reinsetzen, die Dinge gut beurteilen und abwägen und entscheiden können
  • Das sind dann die Leute, auf die man dann in einem kosteneffizienten Unternehmen niemals in dem Fachbereichen verzichten kann, weil sie unersetzlich sind
  • Hybridlösung: 30% der Zeit, Tauchen 2 Stunden die Woche mal auf
  • Entwickler sind wo anders untergebracht als der Fachbereich: verteilte Entwicklung
  • Das macht es schwierig
  • Idealzustand:
    • Crossfunktionales Team
    • Alle Kompetenzen vorhanden
    • Alle vor Ort
    • Idealerweise in einem Büro
    • Wenn das richtig gemacht ist, kann das gut funktionieren.

Schlusswort (02:08:20)

  • Markt hat sich geändert
  • IT muss sich darauf anpassen und sich neu erfinden
  • Amazon, Google, Netflix usw. haben vorgemacht wie es funktionieren kann
  • haben Lernkurven hinter sich. Da kann man wunderbar drauf gucken
  • man muss aufhören Ja-Aber zu sagen und gucken, was man da raus ziehen kann
  continue reading

Kapitel

1. Uwe Friedrichsen (00:00:00)

2. Trendgeschichte der IT (00:06:00)

3. Designgrundlage: UseCase (00:14:00)

4. Problem etablierte Ansätze und Konzepte (00:21:20)

5. Qualitativer unterschied zwischen Server und Mainframe (00:29:00)

6. Ab wann ist Data Big? (00:41:50)

7. Angemessene Lösungen finden (00:44:40)

8. Spieltrieb (00:48:05)

9. Entscheider und Entscheidungen (00:49:40)

10. Buzzword Standards (00:53:00)

11. Microservices aus dem Gewürzregal (00:56:00)

12. Monolitische Microservices zur Laufzeit (00:59:13)

13. Verteilte Systeme (01:03:18)

14. Einfluss von SOA und Microservices auf Organisationen (01:07:55)

15. PDCA vs OODA (01:20:25)

16. Organisationsstrukturen im Wandel (01:23:15)

17. Von Visionen und Agilität (01:27:30)

18. Der Homo-Ja-Aber (01:35:40)

19. Unternehmen bei denen der Wandel funktioniert hat? (01:45:40)

20. Ausnahmen (01:51:00)

21. Von Null auf Legacy in unter 3 Monaten (01:56:00)

22. Beim neu Bauen wird alles besser (02:00:30)

23. Schlusswort (02:08:20)

42 Episoden

Artwork
iconTeilen
 
Manage episode 230257829 series 2497287
Inhalt bereitgestellt von Dirk Breuer, Sebastian Cohnen, Dirk Breuer, and Sebastian Cohnen. Alle Podcast-Inhalte, einschließlich Episoden, Grafiken und Podcast-Beschreibungen, werden direkt von Dirk Breuer, Sebastian Cohnen, Dirk Breuer, and Sebastian Cohnen oder seinem Podcast-Plattformpartner hochgeladen und bereitgestellt. Wenn Sie glauben, dass jemand Ihr urheberrechtlich geschütztes Werk ohne Ihre Erlaubnis nutzt, können Sie dem hier beschriebenen Verfahren folgen https://de.player.fm/legal.
Wir sprachen mit Uwe Friedrichsen über IT-Geschichte, SW Architektur und mehr

Uwe Friedrichsen (00:00:00)

  • Uwe Friedrichsen, CTO bei codecentric.de
  • Seit über 30 Jahren in der IT Szene unterwegs
  • Hat Kinder, Studieren bereits
  • Vor 33 Jahren erste kommerzielle Software verkauft
  • Hat Informatik studiert
  • Hat so ziemlich alles gemacht rund um Softwareentwicklung
  • Von Anforderungserhebung über Architekturdesign und Entwicklung bis Testmanagement
  • Aktuell für thematische Entwicklung und Aufstellung von codecentric.de zuständig
  • Interesse an skalierbare verteile Systeme

Trendgeschichte der IT (00:06:00)

  • Erste Züge von CORBA mitbekommen
  • Anschließend JAVA Komponenten (EJB)
  • SOA Welle mit SOAP
  • WS* Standards
  • RESTafarians
  • Funktionsorientierung vs Ressourcenorientierung
  • Objekte als Ressourcen?
  • Ressourcen auf Funktionen aufsetzen?

Designgrundlage: UseCase (00:14:00)

  • Viele versuchen Ressourcenmodell auf Entitätsmodell aufzubauen
  • Sinnvollerer Ansatz: UseCase Modell
    • Ressource soll Ende-zu-Ende Dienstleistung anbieten
    • System nach UseCases zuschneiden
    • UseCases sinnvoll kapseln
    • Services autonom gestalten

Problem etablierte Ansätze und Konzepte (00:21:20)

  • CORBA, ECB, SOA
    • Fingen alle mit fluffiger, leichter Idee an
    • Niedrige Lernkurve
    • Dann ging Fragerei los (was ist mit Naming? wie ist das mit verteilten Transaktionen?, usw.)
    • Einzelne Lösungen für immer mehr Probleme
    • Ansätze unter eigener Last zusammengebrochen
  • REST ist REST geblieben

Qualitativer unterschied zwischen Server und Mainframe (00:29:00)

  • Mainframe
    • Hat das Verfügbarkeitsproblem und das Verteilungsproblem für lange Zeit sehr gut gelöst
    • War von seiner Hardware so gestaltet, dass er extrem hoch verfügbar ist
    • Hat hervorragendes Ressourcenmanagement (Ressourcenallokation)
    • Für frühere Verhältnisse sehr vertikal skalierbar
    • Keine Notwendigkeit für Verteiltheit
    • Man konnte alles auf einer Maschine laufen lassen
    • EJB Container auf Steroiden
    • Auf einem 266er Pentium konnten simultan über 250 User bedient werden (Benchmark)
    • Extreme Verfügbarkeit durch Infrastruktur
    • Probleme
      • Schwierigkeit für international agierende Unternehmen
      • Monolitisches System für lokal verteilte Nutzer
      • Geschäftsmodelle haben sich geändert
      • Neukunden steigen nicht mehr mit Mainframe ein
      • Neugeschäft dümpelt auf sehr niedrigem Niveau
      • Vertikale Skalierung ist irgendwann zu ende
      • Preise für CPU, Storage und Netzzeit sind irgendwann nicht mehr konkurrenzfähig
      • Fehlendes Know-How und Preis töten Mainframes
      • Ära ist einfach vorbei
    • Anekdote von Uwe
      • Kunde mit Online Suchmaschine
      • 2 große Unix-Maschinen
      • Darauf liegt sehr namenhafte Suchmaschine
      • Lizenzkosten waren sehr hoch (jährlich im 7-stelligen Bereich)
      • (SLA) 300 Anfragen/s mit der Antwortzeit von 250ms
      • "Das können wir billiger."
      • 3 normale "Kisten" von Dell (o.ä.) mit 2 Xenon, 12 Kerne (24 virtuell)
      • ca. 5000€ pro Kiste
      • 20 Mio. Datensätze des Kunden
      • Proof of Concept System: MongoDB, Solr, UI
      • Lasttest wurde bei 3000 simultanen Clients wurde abgebrochen, weil das Testnetz nicht mehr Leistung hergegeben hat
      • Es konnte nicht mehr Durchsatz erzeugt werden
      • Normale Kiste lief im "Idle"; es wurde nur eine von drei benötigt

Ab wann ist Data Big? (00:41:50)

  • 20 Mio. Datensätze ist Micky Mouse Data
  • IBM Mitarbeiter erzählte das BigData bei 40MB anfängt
  • BigData ist dann, wenn du wirklich viele Daten bekommst!
  • BigData sind Datensätze im Milliardenbereich
    • 20 Mio. Datensätze kann man entspannt in relationaler Datenbank verwalten
    • BigData ist auch, wenn man Daten so schnell bekommt (Velocity-Thema), dass man nicht mehr in der Lage ist, diese zu speichern und dann zu bearbeiten, sondern im vorbeifliegen bearbeiten muss

Angemessene Lösungen finden (00:44:40)

  • Ziel ist es immer, eine angemessene Lösung zu finden
  • Kunde will Hadoop Cluster für 20 Mio. Datensätze
  • Mit Hadoop hat man mehr Stress
  • Diese Menge an Daten kann man entspannt in transaktionaler Datenbank verwalten
  • Weniger komplexes Programmiermodell
  • Unterschied ob man im Moment kein echtes BigData hat aber Thema lernen will
  • ODER
  • Ob man in einem Produktionsszenario ist, Wartung, Betrieb, Weiterentwicklung etc. hat und BigData Technologien einsetzen will
  • Ergebnis ist dann oftmals:
    • Betrieb wird aufwendiger,
    • Überwachung wird aufwendiger,
    • Rausfinden was schief geht, wird aufwendiger
    • Tooling ist schlechter
    • Laufzeiten sind höher,
    • Mehr Ressourcen werden benötigt,
    • Weiterentwicklung ist lausiger
  • --> Dann wurde keine gute Designentscheidung/Architekturentscheidung getroffen

Spieltrieb (00:48:05)

  • Jeder, der in die IT Branche kommt, weil er gerne programmiert, hat ausgeprägten Spieltrieb
  • Problem ist, dass Unternehmen diesen kreativen Menschen jedoch kein Ventil für diesen Spieltrieb geben
  • Diese Menschen wollen neue Dinge irgendwo ausprobieren
  • Das nächste Projekt wird dann als Spielwiese missbraucht

Entscheider und Entscheidungen (00:49:40)

  • Sehr viele IT Entscheider haben keine Ahnung was sie da entscheiden
  • Zwei Möglichkeiten: entweder was von der Materie verstehen oder man braucht einen Vertrauten, der etwas davon versteht
  • Es gibt zu viele Entscheider die ihre Themen nur auf Basis von Computerwoche verstehen
  • Computerwoche ist Bildzeitung der Computerbranche
  • Artikel sind Informationshäppchen, die nicht in die Tiefe gehen
  • Keine Grundlage für Entscheidung, die sich auf Unternehmen auswirkt
  • Entscheider versuchen sich über diese Zeitung zu informieren
  • Letztendlich Entscheidung auf Basis von Buzzword-Bingo durch Zeitung, Marketing, Sales- und Consultants

Buzzword Standards (00:53:00)

  • Buzzwords wie Agil, Microservices, ... lassen Interpretationsspielraum
  • Problem der Verwässerung
  • Multimilliardenmarkt IT Branche ist von Entscheidern durchsetzt, die keine Ahnung haben
  • Bzw. keine Ahnung auf der Ebene, als dass sie sagen können: "Du erzählst mir gerade hier jede Menge Bullshit."
  • Anforderung: Auf einer Flughöhe von 3000m sollte ein Entscheider ein Verständnis dafür haben, was da unten passiert
  • Grundverständnis aufbauen, was das tut, warum das tut, usw...

Microservices aus dem Gewürzregal (00:56:00)

  • Kunde macht neues System und das soll auch mit Microservices
  • Will eigtl. klassischen Deploymentzyklus haben (1 Mal im Monat)
  • Skalierung reicht wenn man innerhalb von 1-3 Tagen skalieren kann
  • Gegenüberstellung von monolitischem System und Microservices
  • In 10 Minuten erzählt, was das ist und wo die Unterschiede sind, Vor- und Nachteile aufgezeigt
  • Spannungsfeld zwischen den beiden Entwürfen
  • Dann gefragt, was er haben will
  • --> für Monolit entschieden

Monolitische Microservices zur Laufzeit (00:59:13)

  • Abhängigkeiten von Services zur Build-Zeit auflösen
  • Services, im Java Umfeld, als Jar File im Repo reinnehmen
  • Einbinden von Bibliotheken in Anwendung, die an sich unabhängig sind
  • Zur Laufzeit von aussen wie ein Monolit, der zur Build-Zeit aus einzelnen Services zusammengesetzt wird
  • Nachteil: man hat immer Full Deployment
  • Wenn System logisch diese Komponenten rausgeformt hat, dann sollte der Schritt, dass man zur Laufzeit das System in unabhängige Komponten bringt, nicht mehr so weit hin sein
  • Services, die man hat, als externe Schnittstelle zur Verfügung stellen
  • Zur Laufzeit zugreifbar machen
  • Problem: man hat verteiltes System
    • Bislang hatte man nur einen großen Brocken
    • Plötzlich hat man statt 2-3 deployment Einheiten, 20-30 Deployment-Einheiten
    • Jetzt schlagen die ganzen Verfügbarkeits-Wahrscheinlichkeiten zu

Verteilte Systeme (01:03:18)

  • Uwe ist absoluter Liebhaber verteilter Systeme
  • Es gibt 2 Harte Themen in der IT: Security und verteilte Systeme
    • Oder Naming und Cache-Invalidation?
  • Naming ist Teilaspekt von verteilten Systemen
  • Projekt mit guten Anwendungsentwicklern, die aber keine Cracks in verteilter Systementwicklung sind
    • Wenn ich die auf ein verteiltes System los lasse
    • Und gleichzeitig Sicherstellen, dass man das System zur Laufzeit überwachen kann
    • Dem System Selbstheilungsfähigkeiten beibringen
    • Da kein Admin ein System dieser Größe unter Kontrolle halten kann
    • Bevor ich mir diesen Schmerz nehme, brauch ich auch einen Treiber für diesen Schmerz

Einfluss von SOA und Microservices auf Organisationen (01:07:55)

  • Märkte haben sich verändert
  • Wir waren lange Zeit im industriellen Zeitalter, geprägt von Taylorismus
    • Sehr flexibel, sehr spezifisch, handgefertigt
    • Sehr individuell auf Kundenbedürfnisse eingegangen
    • Problem: Man konnte nicht skalieren
  • Heute hat man große, weite, nahezu unlimitierte Märkte
    • Wie will man diesen Markt bedienen?
    • --> Standardisieren
    • Vereinfachung und Zerlegung der einzelnen Schritte der Prozesskette
    • Dadurch relativ langsam sich veränderten Markt skaliert
  • (seit 70er/80er) Marktsättigung, stärkere Globalisierung
    • Märkte immer enger, die Kunden wurden wählerischer, mehr Wettbewerber
    • Plötzlich musste man wankelmütigen Kunden schneller angehen
    • Dynamisch robustes Unternehmen für dynamischen, sehr aktiven Markt
    • Nicht mehr skalierung das Hauptthema, sondern die Reaktionsgeschwindigkeit
    • "Time To Market"
  • Markt hat sich massiv gewandelt
    • Wirtschafts-Darwinismus
    • IT ist das Nervensystem eines jeden Unternehmens
      • IT hatte Skalierungsproblem
      • Problem war: es konnte nicht so schnell geliefert werden, wie es gefordert wurde
      • Ideen des Software Engineering (Ende 60er)
        • Prinzipien aus Taylorismus
      • 80er Siegeszug der PCs
      • Vernetzung
      • Immer komplexere Sachen durch IT gelöst
      • Bis auf Geschäftsprozessebene
      • Irgendwann kam Internet dazu
      • Internet Handel
      • Noch mehr Vernetzung
    • Gesamte IT Landschaft war soweit, dass es das komplette Nervensystem eines Unternehmens geworden ist
      • Jetzt haben wir das Problem:
        • Wenn IT 2 Stunden ausfällt, haben wir ein massives Problem.
      • Entscheider haben das wiederwillig akzeptiert
      • --> Sicherungsmaßnahmen wurden eingerichtet
      • Mit dem Ziel: Stabilen und zuverlässigen Betrieb
      • Problem Heute: Wenn IT Nervensystem des Unternehmens ist, dann sind sämtliche Geschäftsprozesse wie DNA in IT reincodiert
      • Man kann kein neues Produkt launchen, kein Feature, kein neuen Prozess auf der Businessebene ändern, ohne die IT anzufassen
      • IT ist integraler Bestandteil eines Unternehmens
  • IT als Nervensystem
    • Mittlerweile keine komplizierten Projekte mehr, sondern komplexe Projekte
    • Weil man nicht mehr einzelne Geschäftsfunktionen unterstützt, sondern kompletter Dynamik des Marktes ausgeliefert ist
    • Nicht mehr Anforderung, dass man skalieren muss, sondern dass die Reaktionsgeschwindigkeit das neue A und O wird
    • "Mehrwert ist erst in Produktion"
    • Anforderung von Geschäftsseite: *Man möchte in der Lage sein, etwas in Tages- oder Wochenzeitraum rausbringen
    • Teilfeature raus hauen, um die Kundenreaktion einzuholen

PDCA vs OODA (01:20:25)

  • Plan Do Check Act vs. Observe Orient Decide Act
  • Bei beiden macht man einen Schritt, guckt wie die Leute reagieren und macht den nächsten Schritt
  • Example A
    • Unternehmen stellt Hypothese auf:
      • "Kunden werden auf dieses Produkt fliegen."
    • Baut Produkt und ist nach 9-15 Monaten live
  • Example B
    • Lean Start Up
    • Hypothese
    • Man macht Minimal Viable Product
    • Bringt das raus, misst
    • Passt Produkt an
  • Frage: Wer wird nach einem Jahr näher an den Kundenbedürfnissen dran sein?

Organisationsstrukturen im Wandel (01:23:15)

  • Aufstellung nicht mehr nach Skalierung und Fehlervermeidung, sondern nach Reaktiongeschwindigkeit
  • Reaktionsgeschwindigkeit benötigt autonome Teams, dezentrale Steuerung, usw...
  • Ende zu Ende Verantwortung für meine Themen
  • Man landet bei DevOps,
  • Wertschöpfungskette wird nicht mehr nach Spezialistenteams aufgebaut, mit dem Ziel der maximalen Fehlervermeidung
  • Sondern jetzt mit dem Ziel der Reaktionsgeschwindigkeit
  • Daher crossfunktionale Teams, die Ende zu Ende alles machen können
  • Die ganzen Leute sind beieinander und interagieren direkt miteinander
  • Notwendige Komplexität auf der Lösungsseite aufgebaut, die auf der Anforderungsseite entsteht
  • "Die Architektur meines Systems wird normalerweise immer der Kommunikationsstrukturen in meinem Unternehmen entsprechen." - Conway's Law
  • Organisation kann nur effektiv und effizient werden, wenn Architektur, die ich auf der technischen Seite anbiete, zur Unternehmensstruktur passt
  • Problem: Man kann keine autonomen Teams, die reaktionsschnell sein sollen, auf einem großen Monoliten zusammen arbeiten lassen
  • Microservices liefern das Architekturparadigma, um diese Autonomie auf der IT-Organisationsebene zu liefern
  • Wird über DevOps Teams abgebildet

Von Visionen und Agilität (01:27:30)

  • Man Benötigt eine gemeinsame Vision
  • Aufgabe eines Architekten ist es die Vision darzustellen, das Zielbild
  • Agile Teams: Selbstorganisation als indirekte Steuerung
  • "Ich will, dass ihr da ankommt, unter diesen Rahmenbedingungen."
  • Man muss Lücken zwischen Teams füllen
  • Team muss mit Services von anderen Teams reden
  • Damit Kommunikation zwischen Teams und Services funktioniert, muss es Satz an Constraints geben
  • Spielregeln zur effizienten Zusammenarbeit definieren
  • Auf Prozessebene hat man Agilität der Lean- und DevOps Prinzipien
  • Auf Organisationsebene fängt man mit autonome Teams an, End-to-End Verantwortung
  • Auf menschlicher Seite hat man Craftmanship
    • bzw. die Gedankenwelt hinter Craftmanship: Professionalisierung der Arbeitsweise und Kollaboration miteinander
  • Auf technischer Ebene wird Diversität zugelassen:
    • Microservices
    • Cloudinfrastruktur
    • Self-Service-Prinzip

Der Homo-Ja-Aber (01:35:40)

  • Unternemerischer und Organisatorischer Wandel ist die Hölle, besonders in Deutschland
  • Hindernisse in der deutschen IT Szene:
    • Der Deutsche ist die Weiterentwicklung des Homosapians in den Homo-Ja-Aber
    • Der Deutsche neigt dazu, Gründe gegen eine Veränderung zu finden
    • SWAT Analyse (aus Marketing), Deutsche guckt nur auf Weaknesses und Threats
      • Beharrungsvermögen der Deutschen (Ja, aber...)
    • Unternehmen haben Kultur, die seit 20 Jahren oder länger entwickelt wurde
      • Deutsche Unternehmen sind träger
    • Viele Unternehmen stellen fest, dass sie ein Problem haben, dass es so nicht weiter gehen kann
    • Erkennen, dass sie sich ändern müssen, haben jedoch keine Idee wohin und wie
  • Viele Unternehmen bauen Piloten nebenan, StartUps im Unternehmen
    • Wird so weit wie möglich entkoppelt
    • Ist notwendig, da man bis hin zu Governance Modellen (Führung, Steuerung) die IT neu gedacht werden muss
    • Man will hohe Reaktionsgeschwindigkeit erschaffen in den Teams
    • Entkopplung von dynamischen, agilen Teams aus trägem System
    • Um zu lernen, wie anderer Ansatz funktioniert, muss sich so weit wie möglich entkoppelt werden
  • Zu verstehen wie neue Struktur funktioniert ist Lernzyklus
    • Man muss Zyklus auf Metaebene durchlaufen
      • Bis man kapiert hat wie neue Organisation auf allen Ebenen wie Technologie, Prozessorganisation und Governance Modell funktioniert

Unternehmen bei denen der Wandel funktioniert hat? (01:45:40)

  • Bei Otto wurde Shop neu aufgestellt, mit neuen Prinzipien, sowohl technisch als auch organisatorisch
  • Bei der Post ist man mit einigen internen StartUps unterwegs
  • Telekom hat auch Ansätze in dieser Richtung
  • Einige weitere versuchen es
  • Bei Organisationen, die einen hohen Wettbewerbsdruck haben, sieht man Änderungen massiv

Ausnahmen (01:51:00)

  • Wann kann ich mich dem Wettbewerbsdruck entziehen?
    1. Wenn ich einen nicht-effizienten Markt habe
      • Markt wird künstlich träge gehalten (Lobbyismus)
    2. Auf technischer Ebene
      • Wenn technische Ebene komplett intern ist und keinem Marktdruck ausgesetzt ist
    3. Produkt-Lebenszyklus:
      • Neues Produkt, dass ich durch die IT unterstütze, bzw. IT ist selber das Produkt
      • Boston Consulting Group Hype Cycle
      • Versuche rauszufinden, was die Kunden haben wollen
      • Kosten überschaubar halten
      • Ding hebt ab
      • Mich interessiert keine Kosteneffizient
      • Versuchen jeden potentiellen Kunden auf mein Produkt drauf kriegen
      • Solange dran drehen (IT Systeme nacharbeiten) bis ich maximalen Marktanteil rausgeholt habe
      • Dann wechsel ich den Zyklus in Cash Cow rüber
      • Markt ist klar, Anteile sind vergeben
      • Reaktionsgeschwindigkeit runter fahren, Kosteneffizienz hoch fahren
      • Kann in anderes Paradigma wechseln, rein auf Kosteneffizient trimmen
      • Quality of Service wird aufrecht erhalten, um keine Kunde zu verlieren

Von Null auf Legacy in unter 3 Monaten (01:56:00)

  • Agile Projekte die nur Code gekloppt haben
  • Velocity ist runter gegangen
  • Der normale ITler ist ein Messi, löscht keinen Code
  • Man hat auf der Fachseite Leute die gar nicht wissen warum Sachen gemacht werden, sondern nur wie sie gemacht werden
  • Haben den Sinn nicht verstanden
  • Auf der IT Seite hat man sehr viele Entwickler, die sich wehren Fachlogik zu verstehen
  • können daher kein gutes Design machen und wissen nicht, ob Code noch irgendwo gebraucht wird

Beim neu Bauen wird alles besser (02:00:30)

  • Wenn ein System komplett neu gebaut wird, begeht man zwar die alten Fehler nicht mehr, dafür aber sehr viele neue
  • Man hat keine Chance wenn man keine guten Leute im Design hat
  • Wenn man ein gutes, wartbares System haben möchte, ist Design das wichtigste
  • Unternehme erkennen nur schwer: Wenn ich so etwas hoch ziehe, muss ich gute Leute reinsetzen, die Dinge gut beurteilen und abwägen und entscheiden können
  • Das sind dann die Leute, auf die man dann in einem kosteneffizienten Unternehmen niemals in dem Fachbereichen verzichten kann, weil sie unersetzlich sind
  • Hybridlösung: 30% der Zeit, Tauchen 2 Stunden die Woche mal auf
  • Entwickler sind wo anders untergebracht als der Fachbereich: verteilte Entwicklung
  • Das macht es schwierig
  • Idealzustand:
    • Crossfunktionales Team
    • Alle Kompetenzen vorhanden
    • Alle vor Ort
    • Idealerweise in einem Büro
    • Wenn das richtig gemacht ist, kann das gut funktionieren.

Schlusswort (02:08:20)

  • Markt hat sich geändert
  • IT muss sich darauf anpassen und sich neu erfinden
  • Amazon, Google, Netflix usw. haben vorgemacht wie es funktionieren kann
  • haben Lernkurven hinter sich. Da kann man wunderbar drauf gucken
  • man muss aufhören Ja-Aber zu sagen und gucken, was man da raus ziehen kann
  continue reading

Kapitel

1. Uwe Friedrichsen (00:00:00)

2. Trendgeschichte der IT (00:06:00)

3. Designgrundlage: UseCase (00:14:00)

4. Problem etablierte Ansätze und Konzepte (00:21:20)

5. Qualitativer unterschied zwischen Server und Mainframe (00:29:00)

6. Ab wann ist Data Big? (00:41:50)

7. Angemessene Lösungen finden (00:44:40)

8. Spieltrieb (00:48:05)

9. Entscheider und Entscheidungen (00:49:40)

10. Buzzword Standards (00:53:00)

11. Microservices aus dem Gewürzregal (00:56:00)

12. Monolitische Microservices zur Laufzeit (00:59:13)

13. Verteilte Systeme (01:03:18)

14. Einfluss von SOA und Microservices auf Organisationen (01:07:55)

15. PDCA vs OODA (01:20:25)

16. Organisationsstrukturen im Wandel (01:23:15)

17. Von Visionen und Agilität (01:27:30)

18. Der Homo-Ja-Aber (01:35:40)

19. Unternehmen bei denen der Wandel funktioniert hat? (01:45:40)

20. Ausnahmen (01:51:00)

21. Von Null auf Legacy in unter 3 Monaten (01:56:00)

22. Beim neu Bauen wird alles besser (02:00:30)

23. Schlusswort (02:08:20)

42 Episoden

Alle Folgen

×
 
Loading …

Willkommen auf Player FM!

Player FM scannt gerade das Web nach Podcasts mit hoher Qualität, die du genießen kannst. Es ist die beste Podcast-App und funktioniert auf Android, iPhone und im Web. Melde dich an, um Abos geräteübergreifend zu synchronisieren.

 

Kurzanleitung