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DK039 - Das Klima und die globale Bürde der Krankheit

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…und was haben wir von Corona über die Klimakrise gelernt?

DK039 - Das Klima und die globale Bürde der Krankheit

…und was haben wir von Corona über die Klimakrise gelernt?

"Das Klima”, der Podcast zur Wissenschaft hinter der Krise. Wir lesen den sechsten Bericht des Weltklimarats und erklären den aktuellen Stand der Klimaforschung.

In Folge 39 wird die Klimakrise persönlich. Wir reden über Kapitel 7 und darüber, wie sich die Klimakrise auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden auswirkt. Wenig überraschend nicht sonderlich positiv. Krankheiten und Krankheitserreger können sich stärker ausbreiten. Hitzestress macht uns krank und schränkt unser Wohlbefinden ein. Und wenn wir nicht krank werden, dann müssen wir uns über Migration und Konflikte Gedanken machen. Kapitel 7 ist definitiv nicht lustig, aber auf jeden Fall relevant. Vor allem wenn man bedenkt, dass wir gerade in Europa nicht sehr gut vorbereitet sind auf das, was da kommen kann.

AG II Kapitel 7

Rückblick auf Kapitel 6

Wir schauen noch mal kurz auf das letzte Kapitel und die Klimakrise in den Städten.

Was will Kapitel 7

In Kapitel 7 geht es um Gesundheit und Wohlbefinden. Das ist ein relevantes Thema, aber Medizin sagt Florian nicht sonderlich zu. Nicht aus Desinteresse, sondern weil es ihn ein wenig davor gruselt zu erfahren, auf wie viele Arten man krank werden kann. Neben den Auswirkungen der Krise auf die Gesundheit geht es in Kapitel 7 aber auch um Migration und Konflikte.

Was heißt eigentlich gesund?

Zuerst muss mal geklärt werden, was “gesund” eigentlich heißt. Nämlich “a state of complete physical, mental and social wellbeing and not merely the absence of disease or infirmity”, laut Definition der WHO.

“Wohlbefinden” ist nicht ganz so leicht zu definieren. Ganz allgemein geht es dabei darum, dass die positiven Emotionen vor den negativen Emotionen vorherrschen. Darum, dass man mit dem Leben zufrieden ist; das man darin Bedeutung findet; das man Ziele hat und sie auch verfolgen kann und sinnvolle Beiträge zur Gesellschaft leisten kann. Das alles exakt zu definieren ist schwierig, aber zumindest weiß man, dass das Wohlbefinden vom Einkommen und vom Zugang zu Nahrungsmitteln abhängt. Und vom Zugang zur Natur.

Vulnerable Gruppen

So wie immer gibt es auch hier Gruppen, die stärker betroffen sind als andere. Und es sind leider die selben Gruppen, die sonst auch stärker betroffen sind. Frauen und Mädchen zum Beispiel, die von der Klimakrise gesundheitlich stärker betroffen sind, physisch wie psychisch. Genau so wie Kinder und alte Menschen. Und generall alle gesellschaftlichen Randgruppen.

Die globale Bürde der Krankheit

Wenn man sich mit Krankheiten beschäftigt, braucht es Maßzahlen und eine davon ist DALY, die Zahl der “disability-adjusted life years”, der “verlorenenen gesunden Lebensjahre”. Also die Jahre, die man durch vorzeitigen Tod und Leben mit Krankheit verliert. Je weniger das sind, desto besser und desto geringer die “globale Krankheitsbürde” um die man sich kümmern muss.

2019 gab es 39,5 Millionen Todesfälle an klimasensitive Krankheiten (70% aller Todesfälle) was 1,5 Milliarden DALYs entspricht aber nicht heißt, dass alle diese Todesfälle der Klimakrise zuzuschreiben sind. Aber all diese Krankheiten können prinzipiell vom Klima beeinflusst werden.

Tabelle Box 7.2

Wie das Klima uns jetzt schon krank macht

Wenn Temperatur, Niederschlag und Luftfeuchtigkeit sich verändern, dann ändert sich auch die Art und Weise wo und wie sich Krankheitserreger sich verbreiten können. Malaria zum Beispiel oder das West-Nil-Fieber, das 2018 zum ersten Mal in Deutschland aufgetreten ist und 2019 auch das erste Mal dort einen Menschen betroffen hat. Auch die Zecken breiten sich aus, weiter nach Norden und weiter nach oben.

Es ist allerdings schwer zu sagen, wie sich das Klima exakt auf Krankheiten auswirkt, weil auch so viele andere (wirtschaftliche, gesellschaftliche, etc) Faktoren einen Einfluss darauf haben.

Corona und das Klima

Die COVID-19 Pandemie hat uns einerseits vor Augen geführt, dass Zoonosen wie die durch das Coronavirus übertragene Krankheit in Zukunft vermehrt auftreten können, weil das Klima und die menschliche Aktivität die Lebensräume von Tieren verändern. Und wir haben gemerkt, wie wichtig wissenschaftliche Information ist. Was wir auch gelernt haben: Die Politik neigt dazu, Warnungen zu ignorieren.

Klima, Kreislauf und Allergien

Die Hitze sorgt dafür, dass Herz- und Kreislauferkrankungen heftigere Folgen haben. Genau so übrigens wie Waldbrände. Und mangelnder Sport, der wegen der Hitze nicht gemacht werden kann.

Veränderte Staubströmungen in der Luft, Ozon und andere Faktoren beeinflussen die Lungenkrankheiten. Und Allergien werden sich auch verändern und öfter auftreten. Krebs wird ebenfalls von der Klimakrise beeinflusst. Alles nicht so toll…

Wenn das Wetter uns krank macht

Zwischen 1980 und 2017 hat man in den 150 bevölkerungsreichsten Städten der Welt einen Anstieg von 500% bei den extremen Hitzeereignissen gesehen. Der Hitzestress schränkt den Sport frei, aber auch die Arbeit (im Freien). China hat 2019 durch die Hitze 0,5% seiner kompletten Arbeitskraft eingebüßt. Das Risiko durch hitzebedingte Krankheiten zu sterben stieg während der Hitzewelle von 2003 in London um 70% und in Paris um 20%.

Mehr als ein Drittel aller hitzebedingten Todesfälle können dem Klimawandel zugerechnet werden, was einer Sterblichkeit von 2.2 pro 100.000 Menschen entspricht.

Mehr Vergiftung dank Klima

Wenn der Permafrost-Boden auftaut, können Giftstoffe frei werden, die sich dort angesammelt haben. Und über die Nahrungskette auch zu uns gelangen. Hurra.

Klima und psychische Krankheiten

Wenn die Durchschnittstemperatur 30 Grad übersteigt dann gibt es auch um 0,5% mehr psychische Krankheitsfälle (im Vergleich zu Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad). Wenn die Temperatur um 1 Grad steigt (über 5 Jahre), dann steigen die psychischen Krankheiten um 2 Prozent. Und die Suizidfälle um 0,7 bis 2 Prozent.

A US study found mental health problems increased by 0.5% when average temperatures exceeded 30°C, compared to averages between 25–30°C; a 1°C warming over 5 years was associated with a 2% increase in mental health problems.

Migration und Konflikt

Die Klimakrise verändert die Migration, das ist klar. Unklar ist, in welchem Ausmaß das stattfinden wird. Aber je mehr Menschen freiwillig migrieren (können) und je freier die Migration stattfinden kann, desto besser sind die Benefits für alle. Dazu braucht es aber politische Unterstützung.

Ursachen für Migration gibt es leider jede Menge:

Abbildung 7.7

Was die Konflikte angeht können die auch durch die Klimakrise verstärkt werden. Aber: Mit ausreichend viel politischer Vernunft und Diplomatie kann man das alles in den Griff kriegen. Muss man halt auch machen.

Was bringt die Klimazukunft für die Krankheiten?

Selbst wenn es gut läuft mit dem Klimaschutz werden wir bis 2050 circa 250.000 zusätzliche Todesfälle pro Jahr haben und bis zu 9 Millionen pro Jahr, wenn wir den Klimaschutz schleifen lassen. Je niedriger die globale Erwärmung, desto geringer das Risiko:

Abbildung 7.9

Was tun wir jetzt?

Im Pariser Klimaabkommen haben die Länder der Welt auch Maßnahmen für die Gesundheitssysteme vorgestellt. Dabei fällt auf: Reiche Ländern sind tendenziell schlecht vorbereitet:

Abbildung 7.13

Ein paar sinnvolle Maßnahmen kann man in Tabelle 7.4 sehen:

Tabelle 7.4

Klimaanlagen helfen zwar, sind aber langfristig eine schlechte Entscheidung. Vor allem, weil es nachhaltigere Wege kriegt.

Am wichtigsten aber ist: Effektive politische Entscheidungen können die Risiken auch effektiv senken. Dafür fehlt es aber an Geld.

Dabei wäre es so einfach: Alles was gut für den Klimaschutz ist, ist auch gut für unsere Gesundheit.

Vorschau auf Kapitel 8: Klimagerechtigkeit

In Kapitel 8 wird es um Armut und die Lebensgrundlage der Menschen gehen. Oder einfacher gesagt: Um Klimagerechtigkeit.

Abstimmen und Zusehen

Wer für “Das Klima” beim Deutschen Podcastpreis stimmen will, kann das hier tun. Und Claudias Vortrag bei der “One Planet Left”-Konferenz am 5. Mai kann man sich hier ansehen.

Weiterführende Informationen

Kapitel 7 des zweiten Teils vom Klimabericht ist hier als pdf downloadbar.

Kontakt und weitere Projekte

Wenn ihr Fragen oder Feedback habt, dann schickt uns einfach eine Email an podcast@dasklima.fm. Alle Folgen und alle Shownotes findet ihr unter https://dasklima.fm.

Florian könnt ihr in seinem Podcast “Sternengeschichten” zuhören, zum Beispiel hier: https://sternengeschichten.podigee.io/ oder bei Spotify - und überall sonst wo es Podcasts gibt. Außerdem ist er auch noch regelmäßig im Science Busters Podcast und bei WRINT Wissenschaft”-Podcast zu hören (den es ebenfalls bei Spotify gibt). Mit der Astronomin Ruth Grützbauch veröffentlicht er den Podcast “Das Universum”.

Claudia forscht und lehrt an der TH Köln rund um Wissenschaftskommunikation und Bibliotheken und plaudert im Twitch-Stream “Forschungstrom” regelmäßig über Wissenschaft.

Ansonsten findet ihr uns in den üblichen sozialen Medien:

Instagram Florian| Facebook Florian

Twitch Claudia | TikTok Claudia

Twitter Florian| Twitter Claudia

Blog Florian| Homepage Florian| Veranstaltungen Florian

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…und was haben wir von Corona über die Klimakrise gelernt?

DK039 - Das Klima und die globale Bürde der Krankheit

…und was haben wir von Corona über die Klimakrise gelernt?

"Das Klima”, der Podcast zur Wissenschaft hinter der Krise. Wir lesen den sechsten Bericht des Weltklimarats und erklären den aktuellen Stand der Klimaforschung.

In Folge 39 wird die Klimakrise persönlich. Wir reden über Kapitel 7 und darüber, wie sich die Klimakrise auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden auswirkt. Wenig überraschend nicht sonderlich positiv. Krankheiten und Krankheitserreger können sich stärker ausbreiten. Hitzestress macht uns krank und schränkt unser Wohlbefinden ein. Und wenn wir nicht krank werden, dann müssen wir uns über Migration und Konflikte Gedanken machen. Kapitel 7 ist definitiv nicht lustig, aber auf jeden Fall relevant. Vor allem wenn man bedenkt, dass wir gerade in Europa nicht sehr gut vorbereitet sind auf das, was da kommen kann.

AG II Kapitel 7

Rückblick auf Kapitel 6

Wir schauen noch mal kurz auf das letzte Kapitel und die Klimakrise in den Städten.

Was will Kapitel 7

In Kapitel 7 geht es um Gesundheit und Wohlbefinden. Das ist ein relevantes Thema, aber Medizin sagt Florian nicht sonderlich zu. Nicht aus Desinteresse, sondern weil es ihn ein wenig davor gruselt zu erfahren, auf wie viele Arten man krank werden kann. Neben den Auswirkungen der Krise auf die Gesundheit geht es in Kapitel 7 aber auch um Migration und Konflikte.

Was heißt eigentlich gesund?

Zuerst muss mal geklärt werden, was “gesund” eigentlich heißt. Nämlich “a state of complete physical, mental and social wellbeing and not merely the absence of disease or infirmity”, laut Definition der WHO.

“Wohlbefinden” ist nicht ganz so leicht zu definieren. Ganz allgemein geht es dabei darum, dass die positiven Emotionen vor den negativen Emotionen vorherrschen. Darum, dass man mit dem Leben zufrieden ist; das man darin Bedeutung findet; das man Ziele hat und sie auch verfolgen kann und sinnvolle Beiträge zur Gesellschaft leisten kann. Das alles exakt zu definieren ist schwierig, aber zumindest weiß man, dass das Wohlbefinden vom Einkommen und vom Zugang zu Nahrungsmitteln abhängt. Und vom Zugang zur Natur.

Vulnerable Gruppen

So wie immer gibt es auch hier Gruppen, die stärker betroffen sind als andere. Und es sind leider die selben Gruppen, die sonst auch stärker betroffen sind. Frauen und Mädchen zum Beispiel, die von der Klimakrise gesundheitlich stärker betroffen sind, physisch wie psychisch. Genau so wie Kinder und alte Menschen. Und generall alle gesellschaftlichen Randgruppen.

Die globale Bürde der Krankheit

Wenn man sich mit Krankheiten beschäftigt, braucht es Maßzahlen und eine davon ist DALY, die Zahl der “disability-adjusted life years”, der “verlorenenen gesunden Lebensjahre”. Also die Jahre, die man durch vorzeitigen Tod und Leben mit Krankheit verliert. Je weniger das sind, desto besser und desto geringer die “globale Krankheitsbürde” um die man sich kümmern muss.

2019 gab es 39,5 Millionen Todesfälle an klimasensitive Krankheiten (70% aller Todesfälle) was 1,5 Milliarden DALYs entspricht aber nicht heißt, dass alle diese Todesfälle der Klimakrise zuzuschreiben sind. Aber all diese Krankheiten können prinzipiell vom Klima beeinflusst werden.

Tabelle Box 7.2

Wie das Klima uns jetzt schon krank macht

Wenn Temperatur, Niederschlag und Luftfeuchtigkeit sich verändern, dann ändert sich auch die Art und Weise wo und wie sich Krankheitserreger sich verbreiten können. Malaria zum Beispiel oder das West-Nil-Fieber, das 2018 zum ersten Mal in Deutschland aufgetreten ist und 2019 auch das erste Mal dort einen Menschen betroffen hat. Auch die Zecken breiten sich aus, weiter nach Norden und weiter nach oben.

Es ist allerdings schwer zu sagen, wie sich das Klima exakt auf Krankheiten auswirkt, weil auch so viele andere (wirtschaftliche, gesellschaftliche, etc) Faktoren einen Einfluss darauf haben.

Corona und das Klima

Die COVID-19 Pandemie hat uns einerseits vor Augen geführt, dass Zoonosen wie die durch das Coronavirus übertragene Krankheit in Zukunft vermehrt auftreten können, weil das Klima und die menschliche Aktivität die Lebensräume von Tieren verändern. Und wir haben gemerkt, wie wichtig wissenschaftliche Information ist. Was wir auch gelernt haben: Die Politik neigt dazu, Warnungen zu ignorieren.

Klima, Kreislauf und Allergien

Die Hitze sorgt dafür, dass Herz- und Kreislauferkrankungen heftigere Folgen haben. Genau so übrigens wie Waldbrände. Und mangelnder Sport, der wegen der Hitze nicht gemacht werden kann.

Veränderte Staubströmungen in der Luft, Ozon und andere Faktoren beeinflussen die Lungenkrankheiten. Und Allergien werden sich auch verändern und öfter auftreten. Krebs wird ebenfalls von der Klimakrise beeinflusst. Alles nicht so toll…

Wenn das Wetter uns krank macht

Zwischen 1980 und 2017 hat man in den 150 bevölkerungsreichsten Städten der Welt einen Anstieg von 500% bei den extremen Hitzeereignissen gesehen. Der Hitzestress schränkt den Sport frei, aber auch die Arbeit (im Freien). China hat 2019 durch die Hitze 0,5% seiner kompletten Arbeitskraft eingebüßt. Das Risiko durch hitzebedingte Krankheiten zu sterben stieg während der Hitzewelle von 2003 in London um 70% und in Paris um 20%.

Mehr als ein Drittel aller hitzebedingten Todesfälle können dem Klimawandel zugerechnet werden, was einer Sterblichkeit von 2.2 pro 100.000 Menschen entspricht.

Mehr Vergiftung dank Klima

Wenn der Permafrost-Boden auftaut, können Giftstoffe frei werden, die sich dort angesammelt haben. Und über die Nahrungskette auch zu uns gelangen. Hurra.

Klima und psychische Krankheiten

Wenn die Durchschnittstemperatur 30 Grad übersteigt dann gibt es auch um 0,5% mehr psychische Krankheitsfälle (im Vergleich zu Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad). Wenn die Temperatur um 1 Grad steigt (über 5 Jahre), dann steigen die psychischen Krankheiten um 2 Prozent. Und die Suizidfälle um 0,7 bis 2 Prozent.

A US study found mental health problems increased by 0.5% when average temperatures exceeded 30°C, compared to averages between 25–30°C; a 1°C warming over 5 years was associated with a 2% increase in mental health problems.

Migration und Konflikt

Die Klimakrise verändert die Migration, das ist klar. Unklar ist, in welchem Ausmaß das stattfinden wird. Aber je mehr Menschen freiwillig migrieren (können) und je freier die Migration stattfinden kann, desto besser sind die Benefits für alle. Dazu braucht es aber politische Unterstützung.

Ursachen für Migration gibt es leider jede Menge:

Abbildung 7.7

Was die Konflikte angeht können die auch durch die Klimakrise verstärkt werden. Aber: Mit ausreichend viel politischer Vernunft und Diplomatie kann man das alles in den Griff kriegen. Muss man halt auch machen.

Was bringt die Klimazukunft für die Krankheiten?

Selbst wenn es gut läuft mit dem Klimaschutz werden wir bis 2050 circa 250.000 zusätzliche Todesfälle pro Jahr haben und bis zu 9 Millionen pro Jahr, wenn wir den Klimaschutz schleifen lassen. Je niedriger die globale Erwärmung, desto geringer das Risiko:

Abbildung 7.9

Was tun wir jetzt?

Im Pariser Klimaabkommen haben die Länder der Welt auch Maßnahmen für die Gesundheitssysteme vorgestellt. Dabei fällt auf: Reiche Ländern sind tendenziell schlecht vorbereitet:

Abbildung 7.13

Ein paar sinnvolle Maßnahmen kann man in Tabelle 7.4 sehen:

Tabelle 7.4

Klimaanlagen helfen zwar, sind aber langfristig eine schlechte Entscheidung. Vor allem, weil es nachhaltigere Wege kriegt.

Am wichtigsten aber ist: Effektive politische Entscheidungen können die Risiken auch effektiv senken. Dafür fehlt es aber an Geld.

Dabei wäre es so einfach: Alles was gut für den Klimaschutz ist, ist auch gut für unsere Gesundheit.

Vorschau auf Kapitel 8: Klimagerechtigkeit

In Kapitel 8 wird es um Armut und die Lebensgrundlage der Menschen gehen. Oder einfacher gesagt: Um Klimagerechtigkeit.

Abstimmen und Zusehen

Wer für “Das Klima” beim Deutschen Podcastpreis stimmen will, kann das hier tun. Und Claudias Vortrag bei der “One Planet Left”-Konferenz am 5. Mai kann man sich hier ansehen.

Weiterführende Informationen

Kapitel 7 des zweiten Teils vom Klimabericht ist hier als pdf downloadbar.

Kontakt und weitere Projekte

Wenn ihr Fragen oder Feedback habt, dann schickt uns einfach eine Email an podcast@dasklima.fm. Alle Folgen und alle Shownotes findet ihr unter https://dasklima.fm.

Florian könnt ihr in seinem Podcast “Sternengeschichten” zuhören, zum Beispiel hier: https://sternengeschichten.podigee.io/ oder bei Spotify - und überall sonst wo es Podcasts gibt. Außerdem ist er auch noch regelmäßig im Science Busters Podcast und bei WRINT Wissenschaft”-Podcast zu hören (den es ebenfalls bei Spotify gibt). Mit der Astronomin Ruth Grützbauch veröffentlicht er den Podcast “Das Universum”.

Claudia forscht und lehrt an der TH Köln rund um Wissenschaftskommunikation und Bibliotheken und plaudert im Twitch-Stream “Forschungstrom” regelmäßig über Wissenschaft.

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