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Kriege und Krisen: Zweierlei Maß?

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Sechs Wochen ist der Angriff Russlands auf die Ukraine an diesem Donnerstag her. Der Krieg ist seitdem das beherrschende Thema der medialen Berichterstattung, ebenso das unendliche Leid der Menschen dort. Zu Recht widmen sich Zeitungen, Fernsehen, Hörfunk und Online-Formate sehr intensiv diesem Kriegsherd. Zu Unrecht spiegeln sich andere Regionen der Erde, in denen Menschen Opfer blutiger Auseinandersetzungen sind, in den meisten Medien kaum. Solche weitgehend blinden Flecken in der Berichterstattung sind aber nicht neu; sie hängen unter anderem mit unserer geographischen Nähe oder Distanz zu dem jeweiligen Konfliktherd zusammen; sie haben ihre Ursache aber auch in der Tatsache, dass etliche Medien gerade bei der Auslandsberichterstattung zunehmend sparen. Hierzu hat die z.B. die Otto-Brenner-Stiftung Wissenswertes zusammengetragen.

Positiv an der breiten Berichterstattung über Ukraine/Russland sei, sagt Nils Minkmar, dass in deutschen Medien viele Menschen aus den betroffenen Ländern zu Wort kämen, auch Angehörige der ukrainischen und russischen Communities in Deutschland, aus deren Kreis viele Experten und Expertinnen stammen. Gleichzeitig gab es, so Nadia Zaboura, vor allem zu Anfang des Krieges auch problematische Formulierungen. Einige Berichte westlicher Medien hoben auf eine angebliche Ähnlichkeit und Nähe der „europäischen, zivilisierten“ Ukraine zu einem imaginierten „Uns“ ab. Die Berichterstattung über Geflüchtete sei unterschiedlich, je nachdem aus welchem Land sie kämen, vielfach würden Gegensätze aufgemacht, statt wie aktuell im Fall Ukraine die Gemeinsamkeiten zu betonen. Auch darüber läuft bereits eine mediale Debatte. Wichtig sei es, auch Stimmen aus anderen Krisenregionen immer wieder hörbar zu machen, so Zaboura.

https://twitter.com/imraansiddiqi/status/1497607326487826435 https://www.deutschlandfunkkultur.de/lakonisch-elegant-kulturpodcast-zeitalter-der-zeitenwende-was-ist-noch-richtig-100.html https://www.dekoder.org/ https://www.sueddeutsche.de/medien/flucht-ukraine-russland-rassismus-1.5538654?reduced=true https://uebermedien.de/69002/von-kriegsopfern-erster-und-zweiter-klasse/

Zu Gast bei „quoted. der medienpodcast“ war die Soziologin Naika Foroutan, Direktorin des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung. Foroutan wies darauf hin, dass auch im Sommer 2015 zunächst eine empathische Berichterstattung dominiert habe. Das habe sich nach etwa acht Wochen geändert, Vorbehalte zum Beispiel aus der AfD hätten deutlich mehr Raum bekommen, obwohl die Willkommenskultur in der Gesellschaft weiter angehalten habe, was allerdings medial untergegangen sei.

„quoted.der medienpodcast“ läuft ab 7. April alle 14 Tage, immer Donnerstag früh, auf civismedia.eu, SZ.de und überall da wo es Podcasts gibt. Eine Zusammenarbeit der CIVIS Medienstiftung für Integration und kulturelle Vielfalt in Europa und der Süddeutschen Zeitung, gefördert von der Stiftung Mercator.

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Positiv an der breiten Berichterstattung über Ukraine/Russland sei, sagt Nils Minkmar, dass in deutschen Medien viele Menschen aus den betroffenen Ländern zu Wort kämen, auch Angehörige der ukrainischen und russischen Communities in Deutschland, aus deren Kreis viele Experten und Expertinnen stammen. Gleichzeitig gab es, so Nadia Zaboura, vor allem zu Anfang des Krieges auch problematische Formulierungen. Einige Berichte westlicher Medien hoben auf eine angebliche Ähnlichkeit und Nähe der „europäischen, zivilisierten“ Ukraine zu einem imaginierten „Uns“ ab. Die Berichterstattung über Geflüchtete sei unterschiedlich, je nachdem aus welchem Land sie kämen, vielfach würden Gegensätze aufgemacht, statt wie aktuell im Fall Ukraine die Gemeinsamkeiten zu betonen. Auch darüber läuft bereits eine mediale Debatte. Wichtig sei es, auch Stimmen aus anderen Krisenregionen immer wieder hörbar zu machen, so Zaboura.

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