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Die Woche #78 – Der Pfefferminzia Podcast für Versicherungshelden

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Willkommen zu Folge 78 unseres Podcasts!

WERBUNG Was treibt Versicherungshelden dazu an, Großes zu leisten – und was ist die Story dahinter? Genau darum geht es im Inside Insurance Podcast. Auf der Jagd nach Erfolgsgeschichten und Insiderstorys haben die beiden Hosts, Lukas Härle und Marc Ussat, alle 2 Wochen neue spannende Gäste parat. Aktuell mit einem absoluten Highlight, denn Folge #29 mit dem Vorstandsvorsitzenden der Barmenia, Dr. Andreas Eurich, ist jetzt online! Wer an Tipps, Tricks und echten Brancheninsights – frei und vollkommen ungeschnitten – interessiert ist, darf sich den Inside Insurance Podcast nicht entgehen lassen! Versicherung, Vertrieb & viel mehr. Hören Sie Inside Insurance jetzt, überall, wo es Podcasts gibt.

Im Gespräch Mit Maxpool-Chef Oliver Drewes Maxpool-Chef Oliver Drewes ist das, was man landläufig als „meinungsstark“ bezeichnet. Das zeigte sich bei seinem ersten Auftritt in unserem Podcast im Dezember 2020 – und auch beim zweiten Gespräch, das wir am vergangenen Mittwoch führten. Drewes kommt auch abseits seiner Rolle als Chef eines Maklerpools viel herum. Als FDP-Mitglied ist er jüngst zum stellvertretenden Bürgermeister der Gemeinde Wulfsen in Niedersachsen gewählt worden und dann ist er ja auch noch bekannt für seine ehrenamtliche Arbeit für das Furaha Phönix Kinderhaus in Afrika – sein Engagement für notleidende Menschen wurde im Jahr 2015 mit dem Bundesverdienstkreuz gewürdigt. Wie er über die Eskalation des russischen Einmarsches in der Ukraine denkt, was das mit Deutschland zu tun hat und welche großen und kleinen Branchen-Aufreger – man denke nur an sein Scharmützel mit Blau-Direkt-Geschäftsführer Oliver Pradetto – Drewes derzeit beschäftigen, erfahren Sie jetzt.

**Die News der Woche ** Mit deutlichen Worten hat sich der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) auf seiner Website zum völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine geäußert: „Die russische Armee hat das Nachbarland Ukraine angegriffen. Die Invasion bedeutet Krieg mitten in Europa, Leid für die Bevölkerung und zieht zahlreiche Sanktionen des Westens nach sich. Für die Versicherungsbranche gilt: We #standwithUkraine“

Zur ganzen Geschichte gehört allerdings, dass die Verurteilung des russischen Einmarsches in der ersten Stellungnahme des GDV-Hauptgeschäftsführers Jörg Asmussen gegenüber der Presse noch nicht auftauchte. So lautete die Mail, die Pfefferminzia am 24. Februar um 12:05 Uhr über den Medienverteiler des GDV erhielt, so: „Der Krieg in der Ukraine hat für die deutschen Versicherer nur geringe direkte wirtschaftliche Auswirkungen, da sie kaum in der Ukraine und in Russland engagiert sind. Die Auswirkungen von Kriegen auf die internationalen Kapitalmärkte sind kurzfristig oft stark, aber selten langfristiger Natur. Abzuwarten bleiben die Auswirkungen durch die absehbaren Wirtschafts- und insbesondere Finanzsektorsanktionen. Gesamtwirtschaftlich und damit auch indirekt auf die deutschen Versicherungen wirken die erhöhten geopolitischen Unsicherheiten und höheren Energie- und Nahrungsmittelpreise belastend.“

Asmussen verbreitete diese nüchtern aufgeschriebene Stellungnahme am Tag des Kriegsbeginns auch auf Twitter – und erntete dafür umgehend Kritik: „Glauben Sie ernsthaft, das interessiert jetzt jemanden? Es ist stillos!“, entgegnete ein Nutzer der Plattform. Ein anderer schrieb: „Diese Stellungnahme des Verbandes schockiert mich und macht mich fassungslos.“ Dass der Tweet „beschämend unempathisch“ sei, kritisierte ein dritter Nutzer.

Auf der Netzwerk-Plattform LinkedIn (nicht jedoch über Twitter) drückte Asmussen am Freitag schließlich sein Bedauern aus: „Lessons learned. Ich und damit der GDV als großer Wirtschaftsverband wurden gestern kritisiert, wie wir uns zu den ökonomischen Folgen des Ukraine-Kriegs geäußert haben. Zu der vorläufigen Kurzanalyse stehe ich weiterhin. Aber was in diesem Statement nicht deutlich wurde: Wir verurteilen diesen Angriffskrieg und unsere Gedanken sind bei den Menschen in der Ukraine. Das hätten wir deutlicher sagen müssen. Ich bedaure, dass ein falscher Eindruck entstanden ist“, so Asmussen.

Dass der Verband tatsächlich aus dieser Kommunikations-Panne gelernt zu haben scheint, zeigt eine aktuelle Stellungnahme, die GDV-Präsident Wolfgang Weiler am Mittwoch auf der Verbands-Website abgab: Die Invasion der russischen Armee in der Ukraine bezeichnete Weiler danach als „schockierend“, sie stelle eine „Zäsur für Europa“ dar. Und weiter: „Es ist ein Angriff auf Freiheit und Demokratie. Die Invasion bedeutet Krieg mitten in Europa und großes Leid für die Bevölkerung. Solidarität, Vertrauen und Zusammenhalt sind die wichtigsten Werte in Europa. Für unsere Versicherungsbranche gilt: We #standwithUkraine.“

Um das zu untermauern, verwies Weiler auf „zahlreiche Initiativen an Hilfsaktionen für die Menschen in der Ukraine“, an der sich die deutschen Versicherer und ihre Beschäftigten beteiligten. So hätten zahlreiche Unternehmen „bereits selbst gespendet und/oder Sammelaktionen unter ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen gestartet. Das Volumen geht bereits jetzt in den zweistelligen Millionenbereich“, wie es seitens des Verbandes hieß. Pfefferminzia meint: Großartige Reaktion, GDV!

Jingle Psychische Erkrankungen haben im vergangenen Jahr für so viele Arbeitsausfälle gesorgt wie nie zuvor. Das Niveau lag mit 276 Fehltagen je 100 Versicherten um 41 Prozent über dem von vor zehn Jahren. Ein psychischer Krankschreibungsfall dauerte im vergangenen Jahr durchschnittlich 39,2 Tage – auch dieser Wert war so hoch wie noch nie. Das sind Ergebnisse einer Auswertung der Krankenkasse DAK-Gesundheit.

Ein Trend ist dabei geblieben: Unter weiblichen Erwerbstätigen gibt es mehr psychisch bedingte Fehlzeiten als unter männlichen. Während der Pandemie zeigten sich laut der DAK-Analyse vor allem Frauen ab 55 Jahren betroffen – hier erhöhte sich die Zahl der Fehltage im Vergleich zu 2019 um 14 Prozent, bei den über 60-Jährigen sogar um 20 Prozent.

Die meisten Ausfalltage in Sachen Psyche gingen bei beiden Geschlechtern auf das Konto von Depressionen. Hier gab es 2021 mit 108 Fehltagen auf 100 Versicherte gegenüber 2019 jedoch nur einen geringen Anstieg von 2,7 Prozent. Deutlicher zugenommen haben die Fehlzeiten aufgrund von Anpassungsstörungen: Die Zahl der Fehltage wegen dieser Diagnose stieg seit 2019 um fast ein Sechstel – auf 69 Fehltage je 100 Versicherte. Und auch Angststörungen nahmen unter Corona überdurchschnittlich stark zu; sie verursachten im vergangenen Jahr 21 Ausfalltage je 100 Versicherte – 77 Prozent mehr als noch vor zehn Jahren.

„Unser Report zeigt, dass viele Menschen mit psychischen Erkrankungen extrem unter den anhaltenden Belastungen der Pandemie leiden“, sagt DAK-Vorstandschef Andreas Storm. Zudem fänden die Betroffenen aktuell schwerer wieder in ihren Berufsalltag zurück. Das habe viel mit den besonderen Arbeitsbedingungen unter Corona zu tun, aber auch mit Stigmatisierung, so Storm. In vielen Firmen seien psychische Probleme weiter ein Tabu, kritisiert er. Sein Appell: „Arbeitgeber müssen Stress und mögliche Belastungen mehr in den Fokus rücken.“

Jingle Bei der Wohngebäudeversicherung kann der Regulierungsprozess schon mal ein wenig dauern. Allzu viel Zeit darf sich der Versicherer aber nicht lassen, wie nun das Oberlandesgericht Nürnberg entschied.

Was war geschehen? In einer vermieteten Wohnung kommt es zu einem größeren Leitungswasserschaden. Der Eigentümer meldet den Schaden seiner Wohngebäudeversicherung, doch diese lässt sich mit der Regulierung Zeit. Anstatt den Schaden vertragsgemäß zu regulieren, verzögert sich das pflichtwidrig. Der Eigentümer kann sein Objekt deshalb nicht sanieren und erhält in dieser Zeit auch keine Mieteinnahmen, da die Wohnung durch den Wasserschaden unbewohnbar ist. Der Fall landet schlussendlich vor Gericht.

Das Oberlandesgericht Nürnberg gibt der Klage teilweise statt, und die Versicherung muss rund 13.000 Euro Schadenersatz leisten. Allerdings treffe den Wohnungseigentümer eine Mitschuld, heißt es. Nach Abschluss der gerichtlichen Beweissicherung hätte er das Objekt in diesem Fall zunächst auf eigene Kosten sanieren müssen, um den Mietausfallschaden zu begrenzen. Das sei ihm zuzumuten gewesen.

Jingle Für jeden fünften Deutschen waren die finanziellen Folgen der Corona-Pandemie enorm. 8 Prozent hatten hohe Einkommensverluste von mehr als 500 Euro pro Monat zu verkraften. Weitere 11 Prozent mussten finanzielle Mittel mobilisieren, also zum Beispiel einen Antrag auf Sozialleistungen stellen, ein Darlehen aufnehmen oder Ersparnisse aufbrauchen. Ein weiteres knappes Fünftel hatte zwar keine finanziellen Probleme, musste aber pandemiebedingt im Homeoffice arbeiten. Und für drei Fünftel änderte Corona bei Einkommen und Beruf nichts.

Das sind Ergebnisse einer Umfrage des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA). Die besonders Betroffenen sind einerseits Selbstständige und Freiberufler, die beispielsweise in der Gastronomie und im Messebau arbeiten, und andererseits die Einkommensschwächsten wie Aushilfskräfte und 450-Euro-Jobber mit einfacher Dienstleistungstätigkeit. Am wenigsten betroffen waren die Älteren. Das trifft auch auf unterdurchschnittlich Verdienende und Arbeitnehmer mit geringem Bildungsabschluss zu. Gutverdiener, Urbane und Akademiker waren zwar oft im Homeoffice, hatten aber keine finanziellen Einbußen. Im Gegenteil: Mangels Konsumgelegenheit sparten sie oft sogar mehr als vorher.

Und was passiert nun mit den Ersparnissen – so es welche gibt? Die Mehrheit will die Rücklagen aus eingeschränkten Konsummöglichkeiten während der Lockdowns nun auf den Kopf hauen. Nicht ohne Grund hat die aus dem Englischen stammende Wortschöpfung „Fomo“ – die „fear of missing out“ (also die Angst, etwas zu verpassen) – im Rahmen der Pandemie an Bedeutung gewonnen. „Offenbar wirken hier erhebliche Nachholeffekte. Man will den verpassten Urlaub oder Restaurantbesuch nachholen und sich schlicht mal wieder etwas gönnen“, sagt Studienautor Reiner Braun. Na dann, viel Spaß beim Geld verprassen.

Das Schwerpunktthema Im März: Nachhaltigkeit „Die Versicherungswelt grüner machen“, diesen Anspruch verfolgt der Online-Marktplatz „bessergrün“, dem sich mehrere Versicherer angeschlossen haben. Beispielsweise pflanzt die Initiative für jeden grünen Vertrag einen Baum; bis Ende 2021 kamen so allein im ersten Projekt 20.000 Bäume für einen künftigen Wald in Schleswig-Holstein neu hinzu. Warum das Thema Nachhaltigkeit eine Herzensangelegenheit für ihn ist und wie sich die Begeisterung auch auf Versicherungsvermittler und deren Kunden übertragen lässt, verrät „bessergrün“-Geschäftsführer Frederik Waller gleich im Gespräch. „Der menschengemachte Klimawandel muss gestoppt werden“, fordert er. Es sei zwar nicht sicher, dass es uns gelingt, die Uhren „von fünf nach Zwölf auf fünf vor Zwölf zurückzudrehen. Dennoch müssen wir alles dafür tun, die Kipppunkte, an denen es kein Zurück mehr gibt, zu verhindern“, so der Appell Wallers. Jetzt geht’s los.

Musikalischer Übergangsjingle

Das war es mit dieser Podcast-Folge. Sie hat Ihnen gefallen? Oder auch nicht? Sie haben Anregungen für weitere Themen und Gesprächspartner? Dann immer her mit dem Feedback an redaktion@pfefferminzia.de

Ansonsten hören wir uns am kommenden Freitag wieder. Bis dahin gilt in diesen Zeiten besonders: Bleiben Sie optimistisch, genießen Sie das Wochenende und kommen Sie gut in die neue Woche.

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Im Gespräch Mit Maxpool-Chef Oliver Drewes Maxpool-Chef Oliver Drewes ist das, was man landläufig als „meinungsstark“ bezeichnet. Das zeigte sich bei seinem ersten Auftritt in unserem Podcast im Dezember 2020 – und auch beim zweiten Gespräch, das wir am vergangenen Mittwoch führten. Drewes kommt auch abseits seiner Rolle als Chef eines Maklerpools viel herum. Als FDP-Mitglied ist er jüngst zum stellvertretenden Bürgermeister der Gemeinde Wulfsen in Niedersachsen gewählt worden und dann ist er ja auch noch bekannt für seine ehrenamtliche Arbeit für das Furaha Phönix Kinderhaus in Afrika – sein Engagement für notleidende Menschen wurde im Jahr 2015 mit dem Bundesverdienstkreuz gewürdigt. Wie er über die Eskalation des russischen Einmarsches in der Ukraine denkt, was das mit Deutschland zu tun hat und welche großen und kleinen Branchen-Aufreger – man denke nur an sein Scharmützel mit Blau-Direkt-Geschäftsführer Oliver Pradetto – Drewes derzeit beschäftigen, erfahren Sie jetzt.

**Die News der Woche ** Mit deutlichen Worten hat sich der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) auf seiner Website zum völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine geäußert: „Die russische Armee hat das Nachbarland Ukraine angegriffen. Die Invasion bedeutet Krieg mitten in Europa, Leid für die Bevölkerung und zieht zahlreiche Sanktionen des Westens nach sich. Für die Versicherungsbranche gilt: We #standwithUkraine“

Zur ganzen Geschichte gehört allerdings, dass die Verurteilung des russischen Einmarsches in der ersten Stellungnahme des GDV-Hauptgeschäftsführers Jörg Asmussen gegenüber der Presse noch nicht auftauchte. So lautete die Mail, die Pfefferminzia am 24. Februar um 12:05 Uhr über den Medienverteiler des GDV erhielt, so: „Der Krieg in der Ukraine hat für die deutschen Versicherer nur geringe direkte wirtschaftliche Auswirkungen, da sie kaum in der Ukraine und in Russland engagiert sind. Die Auswirkungen von Kriegen auf die internationalen Kapitalmärkte sind kurzfristig oft stark, aber selten langfristiger Natur. Abzuwarten bleiben die Auswirkungen durch die absehbaren Wirtschafts- und insbesondere Finanzsektorsanktionen. Gesamtwirtschaftlich und damit auch indirekt auf die deutschen Versicherungen wirken die erhöhten geopolitischen Unsicherheiten und höheren Energie- und Nahrungsmittelpreise belastend.“

Asmussen verbreitete diese nüchtern aufgeschriebene Stellungnahme am Tag des Kriegsbeginns auch auf Twitter – und erntete dafür umgehend Kritik: „Glauben Sie ernsthaft, das interessiert jetzt jemanden? Es ist stillos!“, entgegnete ein Nutzer der Plattform. Ein anderer schrieb: „Diese Stellungnahme des Verbandes schockiert mich und macht mich fassungslos.“ Dass der Tweet „beschämend unempathisch“ sei, kritisierte ein dritter Nutzer.

Auf der Netzwerk-Plattform LinkedIn (nicht jedoch über Twitter) drückte Asmussen am Freitag schließlich sein Bedauern aus: „Lessons learned. Ich und damit der GDV als großer Wirtschaftsverband wurden gestern kritisiert, wie wir uns zu den ökonomischen Folgen des Ukraine-Kriegs geäußert haben. Zu der vorläufigen Kurzanalyse stehe ich weiterhin. Aber was in diesem Statement nicht deutlich wurde: Wir verurteilen diesen Angriffskrieg und unsere Gedanken sind bei den Menschen in der Ukraine. Das hätten wir deutlicher sagen müssen. Ich bedaure, dass ein falscher Eindruck entstanden ist“, so Asmussen.

Dass der Verband tatsächlich aus dieser Kommunikations-Panne gelernt zu haben scheint, zeigt eine aktuelle Stellungnahme, die GDV-Präsident Wolfgang Weiler am Mittwoch auf der Verbands-Website abgab: Die Invasion der russischen Armee in der Ukraine bezeichnete Weiler danach als „schockierend“, sie stelle eine „Zäsur für Europa“ dar. Und weiter: „Es ist ein Angriff auf Freiheit und Demokratie. Die Invasion bedeutet Krieg mitten in Europa und großes Leid für die Bevölkerung. Solidarität, Vertrauen und Zusammenhalt sind die wichtigsten Werte in Europa. Für unsere Versicherungsbranche gilt: We #standwithUkraine.“

Um das zu untermauern, verwies Weiler auf „zahlreiche Initiativen an Hilfsaktionen für die Menschen in der Ukraine“, an der sich die deutschen Versicherer und ihre Beschäftigten beteiligten. So hätten zahlreiche Unternehmen „bereits selbst gespendet und/oder Sammelaktionen unter ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen gestartet. Das Volumen geht bereits jetzt in den zweistelligen Millionenbereich“, wie es seitens des Verbandes hieß. Pfefferminzia meint: Großartige Reaktion, GDV!

Jingle Psychische Erkrankungen haben im vergangenen Jahr für so viele Arbeitsausfälle gesorgt wie nie zuvor. Das Niveau lag mit 276 Fehltagen je 100 Versicherten um 41 Prozent über dem von vor zehn Jahren. Ein psychischer Krankschreibungsfall dauerte im vergangenen Jahr durchschnittlich 39,2 Tage – auch dieser Wert war so hoch wie noch nie. Das sind Ergebnisse einer Auswertung der Krankenkasse DAK-Gesundheit.

Ein Trend ist dabei geblieben: Unter weiblichen Erwerbstätigen gibt es mehr psychisch bedingte Fehlzeiten als unter männlichen. Während der Pandemie zeigten sich laut der DAK-Analyse vor allem Frauen ab 55 Jahren betroffen – hier erhöhte sich die Zahl der Fehltage im Vergleich zu 2019 um 14 Prozent, bei den über 60-Jährigen sogar um 20 Prozent.

Die meisten Ausfalltage in Sachen Psyche gingen bei beiden Geschlechtern auf das Konto von Depressionen. Hier gab es 2021 mit 108 Fehltagen auf 100 Versicherte gegenüber 2019 jedoch nur einen geringen Anstieg von 2,7 Prozent. Deutlicher zugenommen haben die Fehlzeiten aufgrund von Anpassungsstörungen: Die Zahl der Fehltage wegen dieser Diagnose stieg seit 2019 um fast ein Sechstel – auf 69 Fehltage je 100 Versicherte. Und auch Angststörungen nahmen unter Corona überdurchschnittlich stark zu; sie verursachten im vergangenen Jahr 21 Ausfalltage je 100 Versicherte – 77 Prozent mehr als noch vor zehn Jahren.

„Unser Report zeigt, dass viele Menschen mit psychischen Erkrankungen extrem unter den anhaltenden Belastungen der Pandemie leiden“, sagt DAK-Vorstandschef Andreas Storm. Zudem fänden die Betroffenen aktuell schwerer wieder in ihren Berufsalltag zurück. Das habe viel mit den besonderen Arbeitsbedingungen unter Corona zu tun, aber auch mit Stigmatisierung, so Storm. In vielen Firmen seien psychische Probleme weiter ein Tabu, kritisiert er. Sein Appell: „Arbeitgeber müssen Stress und mögliche Belastungen mehr in den Fokus rücken.“

Jingle Bei der Wohngebäudeversicherung kann der Regulierungsprozess schon mal ein wenig dauern. Allzu viel Zeit darf sich der Versicherer aber nicht lassen, wie nun das Oberlandesgericht Nürnberg entschied.

Was war geschehen? In einer vermieteten Wohnung kommt es zu einem größeren Leitungswasserschaden. Der Eigentümer meldet den Schaden seiner Wohngebäudeversicherung, doch diese lässt sich mit der Regulierung Zeit. Anstatt den Schaden vertragsgemäß zu regulieren, verzögert sich das pflichtwidrig. Der Eigentümer kann sein Objekt deshalb nicht sanieren und erhält in dieser Zeit auch keine Mieteinnahmen, da die Wohnung durch den Wasserschaden unbewohnbar ist. Der Fall landet schlussendlich vor Gericht.

Das Oberlandesgericht Nürnberg gibt der Klage teilweise statt, und die Versicherung muss rund 13.000 Euro Schadenersatz leisten. Allerdings treffe den Wohnungseigentümer eine Mitschuld, heißt es. Nach Abschluss der gerichtlichen Beweissicherung hätte er das Objekt in diesem Fall zunächst auf eigene Kosten sanieren müssen, um den Mietausfallschaden zu begrenzen. Das sei ihm zuzumuten gewesen.

Jingle Für jeden fünften Deutschen waren die finanziellen Folgen der Corona-Pandemie enorm. 8 Prozent hatten hohe Einkommensverluste von mehr als 500 Euro pro Monat zu verkraften. Weitere 11 Prozent mussten finanzielle Mittel mobilisieren, also zum Beispiel einen Antrag auf Sozialleistungen stellen, ein Darlehen aufnehmen oder Ersparnisse aufbrauchen. Ein weiteres knappes Fünftel hatte zwar keine finanziellen Probleme, musste aber pandemiebedingt im Homeoffice arbeiten. Und für drei Fünftel änderte Corona bei Einkommen und Beruf nichts.

Das sind Ergebnisse einer Umfrage des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA). Die besonders Betroffenen sind einerseits Selbstständige und Freiberufler, die beispielsweise in der Gastronomie und im Messebau arbeiten, und andererseits die Einkommensschwächsten wie Aushilfskräfte und 450-Euro-Jobber mit einfacher Dienstleistungstätigkeit. Am wenigsten betroffen waren die Älteren. Das trifft auch auf unterdurchschnittlich Verdienende und Arbeitnehmer mit geringem Bildungsabschluss zu. Gutverdiener, Urbane und Akademiker waren zwar oft im Homeoffice, hatten aber keine finanziellen Einbußen. Im Gegenteil: Mangels Konsumgelegenheit sparten sie oft sogar mehr als vorher.

Und was passiert nun mit den Ersparnissen – so es welche gibt? Die Mehrheit will die Rücklagen aus eingeschränkten Konsummöglichkeiten während der Lockdowns nun auf den Kopf hauen. Nicht ohne Grund hat die aus dem Englischen stammende Wortschöpfung „Fomo“ – die „fear of missing out“ (also die Angst, etwas zu verpassen) – im Rahmen der Pandemie an Bedeutung gewonnen. „Offenbar wirken hier erhebliche Nachholeffekte. Man will den verpassten Urlaub oder Restaurantbesuch nachholen und sich schlicht mal wieder etwas gönnen“, sagt Studienautor Reiner Braun. Na dann, viel Spaß beim Geld verprassen.

Das Schwerpunktthema Im März: Nachhaltigkeit „Die Versicherungswelt grüner machen“, diesen Anspruch verfolgt der Online-Marktplatz „bessergrün“, dem sich mehrere Versicherer angeschlossen haben. Beispielsweise pflanzt die Initiative für jeden grünen Vertrag einen Baum; bis Ende 2021 kamen so allein im ersten Projekt 20.000 Bäume für einen künftigen Wald in Schleswig-Holstein neu hinzu. Warum das Thema Nachhaltigkeit eine Herzensangelegenheit für ihn ist und wie sich die Begeisterung auch auf Versicherungsvermittler und deren Kunden übertragen lässt, verrät „bessergrün“-Geschäftsführer Frederik Waller gleich im Gespräch. „Der menschengemachte Klimawandel muss gestoppt werden“, fordert er. Es sei zwar nicht sicher, dass es uns gelingt, die Uhren „von fünf nach Zwölf auf fünf vor Zwölf zurückzudrehen. Dennoch müssen wir alles dafür tun, die Kipppunkte, an denen es kein Zurück mehr gibt, zu verhindern“, so der Appell Wallers. Jetzt geht’s los.

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