Ein 50-Zeilen-Roman
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14. Juni 1921 Das Leben ist zu schnell geworden „für lange Literatur, zu flüchtig für verweilendes Schildern und Betrachten“ schrieb Alfred Polgar, einer der besonders geschätzten Autoren auch in diesem Podcast, Mitte der 1920er. „Episodische Kürze“ sei nicht nur eine Möglichkeit, sondern die Aufgabe zeitgemäßer Schriftstellerei. Mit seinen 50-Zeilen-Romanen lässt sich auch Rudolf Olden zu den Autoren kleiner Formen zählen. Und er schließt in seiner am 14. Juni im Berliner Tageblatt erschienenen Geschichte über einen unsinnigen Eifersuchtsmord auch thematisch an die Tradition des fait divers, des als vermischte Nachricht in den Lücken zwischen den gewichtigen Artikeln einer Zeitung zu findenden, beiläufig erzählten kuriosen Skandals an. Gelesen von Frank Riede.
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