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Bei #DiePodcastin weihnächtelt´s: Regula Stämpfli & Isabel Rohner über misogyne 400.000 Euro-Förderung, feministische Theologie & Matriarchat
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Feministische Theologie bedeutet auch, feministische Geschichte zu haben. Matriarchale Forschung ermöglicht weiblichen Individuen, sich selbst in rituellen Dimensionen zu positionieren. Fehlen alle kollektiven Deutungsmuster grosser Göttinnen, dominieren Evolutionschauvinismen eines Richard Dawkins ebenso wie die patriarchalen Kopf- und Missbrauchgeburten der Monotheismen. Erst wenn Frauen Geschichte haben, können sie auch Geschichte machen.
Hier ein paar Autorinnen, die in der 1980er Bewegung allen Feministinnen geläufig waren:
Uta Ranke-Heinemann (*1927), erste Frau mit Lehrstuhl für katholische Theologie, Kontrahentin von Ratzinger: “Eunuchen für das Himmelreich”, ein Bestseller aus dem Jahr 1987.
Carola Meier-Seethaler (*1927), Grossartige dissidente Kulturtheorie mit “Ursprünge und Befreiungen” von 1989.
Heide Göttner-Abendroth (*1941) ist die meist verfemte unter den Matriarchatsforscherinnen, aber eigentlich die gründlichste: Ihr wird indessen Neo-Mythologie vorgeworfen.
Mary Daly (1928-2010) radikalste und witzigste Vertreterin feministischer Theologie mit “Jenseits von Gottvater, Sohn & Co”, verlor ihre Professur. “Frauen werden in die Amnesie hineinterrorisiert, mann jagt ihnen Angst davor ein, die vollen Implikationen patriarchaler Macht zu erkennen.”
Zu Ökologie, Cyberfeminismus & Theologie: Donna J. Haraway (*1944), Simians, Cyborgs, and Women.
Die beste Kulturgeschichte, die kein “prä” kennt, sondern Struktur hat Christina von Braun (*1944) mit “Der Preis des Geldes” von 2012 geschrieben. Der Ursprung des Geldes aus dem Opfer und dessen Verknüpfung mit dem weiblchen Körper ist grandios beschrieben und eigentlich die beste Matriarchatsforschung, obwohl sie so nie genannt werden sollte und dürfte, weil die Akademien die grossen Gesellschaftstheorien von Christina von Braun eh zuwenig schätzt und verbreitet.
Mit einem wunderbaren Text schliesst die Rohnerin den grossen Themenkreis zu Riten, feministischer Theologie, Göttinnen ab: Es geht eben um Vorbilder, die uns berauschen sollen. Hierzu ein Link: “Macht die Heldinnen sichtbar”(eine Weihnachts-geschichte) von Gerd Buurmann: https://tapferimnirgendwo.com/2020/12/17/macht-die-heldinnen-sichtbar/
192 Episoden
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Feministische Theologie bedeutet auch, feministische Geschichte zu haben. Matriarchale Forschung ermöglicht weiblichen Individuen, sich selbst in rituellen Dimensionen zu positionieren. Fehlen alle kollektiven Deutungsmuster grosser Göttinnen, dominieren Evolutionschauvinismen eines Richard Dawkins ebenso wie die patriarchalen Kopf- und Missbrauchgeburten der Monotheismen. Erst wenn Frauen Geschichte haben, können sie auch Geschichte machen.
Hier ein paar Autorinnen, die in der 1980er Bewegung allen Feministinnen geläufig waren:
Uta Ranke-Heinemann (*1927), erste Frau mit Lehrstuhl für katholische Theologie, Kontrahentin von Ratzinger: “Eunuchen für das Himmelreich”, ein Bestseller aus dem Jahr 1987.
Carola Meier-Seethaler (*1927), Grossartige dissidente Kulturtheorie mit “Ursprünge und Befreiungen” von 1989.
Heide Göttner-Abendroth (*1941) ist die meist verfemte unter den Matriarchatsforscherinnen, aber eigentlich die gründlichste: Ihr wird indessen Neo-Mythologie vorgeworfen.
Mary Daly (1928-2010) radikalste und witzigste Vertreterin feministischer Theologie mit “Jenseits von Gottvater, Sohn & Co”, verlor ihre Professur. “Frauen werden in die Amnesie hineinterrorisiert, mann jagt ihnen Angst davor ein, die vollen Implikationen patriarchaler Macht zu erkennen.”
Zu Ökologie, Cyberfeminismus & Theologie: Donna J. Haraway (*1944), Simians, Cyborgs, and Women.
Die beste Kulturgeschichte, die kein “prä” kennt, sondern Struktur hat Christina von Braun (*1944) mit “Der Preis des Geldes” von 2012 geschrieben. Der Ursprung des Geldes aus dem Opfer und dessen Verknüpfung mit dem weiblchen Körper ist grandios beschrieben und eigentlich die beste Matriarchatsforschung, obwohl sie so nie genannt werden sollte und dürfte, weil die Akademien die grossen Gesellschaftstheorien von Christina von Braun eh zuwenig schätzt und verbreitet.
Mit einem wunderbaren Text schliesst die Rohnerin den grossen Themenkreis zu Riten, feministischer Theologie, Göttinnen ab: Es geht eben um Vorbilder, die uns berauschen sollen. Hierzu ein Link: “Macht die Heldinnen sichtbar”(eine Weihnachts-geschichte) von Gerd Buurmann: https://tapferimnirgendwo.com/2020/12/17/macht-die-heldinnen-sichtbar/
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