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journalistefilme.de – der Podcast #20: Mank (2020)

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David Fincher ist zurück als Filmemacher. Seit dem 4. Dezember ist sein neuer Film Mank exklusiv auf Netflix abrufbar. Im Mittelpunkt steht Herman Mankiewicz, Ideengeber und Co-Autor des wohl schwergewichtigsten Zeitungsfilms aller Zeiten: Citizen Kane
Als große Fans des Regisseurs müssen Thomas von SchönerDenken und Patrick dringend drüber reden. Denn es ist was faul mit den Erdbeeren des Films. Warum sie uns nicht richtig munden, erfahrt Ihr in einer neuen Episode von journalistenfilme.de – der Podcast.
Text & Moderation: Patrick Torma. Bildmaterial: Netflix.

David Fincher und die Medien – seit 2007 spielt die Reflexion über die Wirkmechanismen der Medien eine wiederkehrende Rolle in den Werken des Filmemachers. Damals erschien Zodiac – Die Spur des Killers. Der Film über einen der berühmtesten Kriminalfälle in der Geschichte der USA seziert den Hype, den die Berichterstattung über einen mitteilungsbedürftigen Killers auslöst und fragt ganz konkret nach der Verantwortung der von Jake Gyllenhaal und Robert Downey Jr. porträtierten Journalisten.
Mit Ausnahme von seinem märchenhaften Der seltsame Fall des Benjamin Button kehrte Fincher immer wieder zu diesem Themenkomplex zurück: The Social Network beleuchtet den immensen Erfolg von Facebook und seines Gründers Mark Zuckerberg. In seinem Remake der Stieg Larsson-Verfilmung Verblendung ermittelt der Investigativjournalist Mikael Blomkvist. In Gone Girl versucht ein Journalisten-Pärchen die Szenen ihrer verkorksten Ehe medial auszuschlachten. Und auch in seinen höchst erfolgreichen Serienausflügen ist die mediale Öffentlichkeit ein stets präsentes Spannungsfeld: Mindhunter spinnt in gewisser Weise die Fäden aus Zodiac weiter, in House of Cards scheitern reihenweise Journalistenfiguren im Intrigen-Sumpf der Underwoods.
David Finchers Vater Jack lieferte das Drehbuch zu Mank
Nun also Mank, David Finchers erster Spielfilm seit Gone Girl, den er auf Grundlage eines Drehbuchs seines 2003 verstorbenen Vaters inszeniert hat. Der Trailer verspricht Einblicke in die Entstehungsgeschichte von Citizen Kane, Orson Welles kanonisch vergöttertem Sittengemälde eines allmächtigen Medienmoguls. Doch dieses Versprechen löst Mank nur bedingt ein. Zwar begleiten wir Co-Autor Herman Mankiewicz (Gary Oldman) bei seinem alkoholgeschwängerten Schreibprozess. Allerdings versteift sich Mank darauf, selbst wie Citizen Kanezu sein. In Rückblenden streifen wir mit Mankewicz durch eine desillusionierende Ära, irgendwo zwischen Schein und Sein der Traumfabrik Hollywood, zwischen Depression und Zweitem Weltkrieg, staut sich der Frust des Autors an, der sich – mutmaßlich – im Drehbuch von Citizen Kane entlädt.
Zweifelsohne spielen die Erwartungen eine Rolle, inwieweit man seine Freunde an Finchers neuem Film hat. Spoiler: Aus Sicht dieses Blogs wurden die Erwartungen an mögliche Anknüpfungspunkte nicht erfüllt. Auch wenn er in Mank eine Schlüsselrolle einnimmt, so erfahren wir nicht wirklich, wer der Verleger William Randolph Hearst (Charles Dance), immerhin die wichtigste Inspiration für Orson Welles Charles Foster Kane, wirklich war. Seine mediale Allmacht, sein immenser Einfluss auf die US-amerikanische Politik über Jahrzehnte hinweg werden nur angedeutet – in einer fulminant inszenierten Episode, die wie ein Parabolantenne ganz wunderbar auf unsere postfaktische Gegenwart ausgerichtet ist, aber zu wenig in die Handlung, der wir eigentlich folgen sollen, hinein reicht.
Mank entzieht sich seinem Zugriff durch journalistenfilme.de
Letztendlich entzieht sich Mank der Betrachtung durch die Brille dieses Blogs konsequent. Das allein kann man Fincher nicht zum Vorwurf machen. Ungeschoren kommt er deswegen nicht davon. Mein Gast Thomas Laufersweiler (SchönerDenken) hat eine zauberhafte Überschrift für vorliegende Episode ersonnen. Würde ich meine Podcast-Folgen nicht so einfallslos durchnummerieren, stünde sie jetzt oben über diesem Beitrag. Stattdessen soll sie als Teaser zu ihrem verdienten Ruhm kommen: Faule Erdbeeren. Oder: Warum Mank keinen Oscar verdient hat. Wir sagen es Euch im Podcast. Viel Spaß!
Danke Thomas, dass Du diesen Podcast nach deinen Auftritten in den Episoden zu Futureworld und State of Play zum dritten Mal bereicherst. Als Mitglied eines Blog- und Podcast-Konsortiums, das Film-Liebhaber*innen mit journalistischem Background vereint, haben die Kolleg*innen eine Schwäche für Journalisten- und Medienfilme. In ihrem Podcast halten die „Üblichen Verdächtigen“ bei SchönerDenken ihre ungefilterten Eindrücke unmittelbar nach dem – hoffentlich bald wieder möglichen – Kinobesuch fest.
Alle Episoden von SchönerDenken (aber auch die weiterer Kolleg*innen, Hinweise sind immer willkommen!) die ins Beuteschema fallen, findet Ihr in unserer Übersicht journalistenfilme to go – Podcasts über Journalistenfilme. SchönerDenken könnt und solltet Ihr aber auch hier abonnieren.

Die hauseigene Besprechung: Die Leiden des Charles Foster Kane.

Was sagt Ihr, liebe Hörerinnen und Hörer? Mundet Euch Mank?
Danke auch an Euch, liebe Hörerinnen und Hörer fürs Einschalten. Wie hat Euch Mank gefallen? Teilt Ihr unsere Enttäuschung oder haben wir in Euren Augen etwas übersehen? Schreibt es gerne in die Kommentare.

Kurz vor Weihnachten (aber auch ganzjährig) freue ich mich über 5-Sterne-Bewertungen und lobende Zeilen bei iTunes. Es müssen keine Epen à la Mankiewicz sein, aber jedes Wort hilft, diesen Podcast sichtbarer zu machen. Abonnieren könnt Ihr journalistenfilme.de – der Podcast über die folgenden Bezugsquellen:

Ihr möchtet journalistenfilme.de darüber hinaus unterstützen? Mit Hilfe einer kofi-Spende oder einem Kauf über die Affiliate-Links, die ihr in diesem Blog häufig am Ende eines Beitrags findet, verschafft Ihr mir etwas mehr Spielraum für die Anschaffung obskurer und / oder schwer erhältlicher Journalistenfilme.
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David Fincher ist zurück als Filmemacher. Seit dem 4. Dezember ist sein neuer Film Mank exklusiv auf Netflix abrufbar. Im Mittelpunkt steht Herman Mankiewicz, Ideengeber und Co-Autor des wohl schwergewichtigsten Zeitungsfilms aller Zeiten: Citizen Kane
Als große Fans des Regisseurs müssen Thomas von SchönerDenken und Patrick dringend drüber reden. Denn es ist was faul mit den Erdbeeren des Films. Warum sie uns nicht richtig munden, erfahrt Ihr in einer neuen Episode von journalistenfilme.de – der Podcast.
Text & Moderation: Patrick Torma. Bildmaterial: Netflix.

David Fincher und die Medien – seit 2007 spielt die Reflexion über die Wirkmechanismen der Medien eine wiederkehrende Rolle in den Werken des Filmemachers. Damals erschien Zodiac – Die Spur des Killers. Der Film über einen der berühmtesten Kriminalfälle in der Geschichte der USA seziert den Hype, den die Berichterstattung über einen mitteilungsbedürftigen Killers auslöst und fragt ganz konkret nach der Verantwortung der von Jake Gyllenhaal und Robert Downey Jr. porträtierten Journalisten.
Mit Ausnahme von seinem märchenhaften Der seltsame Fall des Benjamin Button kehrte Fincher immer wieder zu diesem Themenkomplex zurück: The Social Network beleuchtet den immensen Erfolg von Facebook und seines Gründers Mark Zuckerberg. In seinem Remake der Stieg Larsson-Verfilmung Verblendung ermittelt der Investigativjournalist Mikael Blomkvist. In Gone Girl versucht ein Journalisten-Pärchen die Szenen ihrer verkorksten Ehe medial auszuschlachten. Und auch in seinen höchst erfolgreichen Serienausflügen ist die mediale Öffentlichkeit ein stets präsentes Spannungsfeld: Mindhunter spinnt in gewisser Weise die Fäden aus Zodiac weiter, in House of Cards scheitern reihenweise Journalistenfiguren im Intrigen-Sumpf der Underwoods.
David Finchers Vater Jack lieferte das Drehbuch zu Mank
Nun also Mank, David Finchers erster Spielfilm seit Gone Girl, den er auf Grundlage eines Drehbuchs seines 2003 verstorbenen Vaters inszeniert hat. Der Trailer verspricht Einblicke in die Entstehungsgeschichte von Citizen Kane, Orson Welles kanonisch vergöttertem Sittengemälde eines allmächtigen Medienmoguls. Doch dieses Versprechen löst Mank nur bedingt ein. Zwar begleiten wir Co-Autor Herman Mankiewicz (Gary Oldman) bei seinem alkoholgeschwängerten Schreibprozess. Allerdings versteift sich Mank darauf, selbst wie Citizen Kanezu sein. In Rückblenden streifen wir mit Mankewicz durch eine desillusionierende Ära, irgendwo zwischen Schein und Sein der Traumfabrik Hollywood, zwischen Depression und Zweitem Weltkrieg, staut sich der Frust des Autors an, der sich – mutmaßlich – im Drehbuch von Citizen Kane entlädt.
Zweifelsohne spielen die Erwartungen eine Rolle, inwieweit man seine Freunde an Finchers neuem Film hat. Spoiler: Aus Sicht dieses Blogs wurden die Erwartungen an mögliche Anknüpfungspunkte nicht erfüllt. Auch wenn er in Mank eine Schlüsselrolle einnimmt, so erfahren wir nicht wirklich, wer der Verleger William Randolph Hearst (Charles Dance), immerhin die wichtigste Inspiration für Orson Welles Charles Foster Kane, wirklich war. Seine mediale Allmacht, sein immenser Einfluss auf die US-amerikanische Politik über Jahrzehnte hinweg werden nur angedeutet – in einer fulminant inszenierten Episode, die wie ein Parabolantenne ganz wunderbar auf unsere postfaktische Gegenwart ausgerichtet ist, aber zu wenig in die Handlung, der wir eigentlich folgen sollen, hinein reicht.
Mank entzieht sich seinem Zugriff durch journalistenfilme.de
Letztendlich entzieht sich Mank der Betrachtung durch die Brille dieses Blogs konsequent. Das allein kann man Fincher nicht zum Vorwurf machen. Ungeschoren kommt er deswegen nicht davon. Mein Gast Thomas Laufersweiler (SchönerDenken) hat eine zauberhafte Überschrift für vorliegende Episode ersonnen. Würde ich meine Podcast-Folgen nicht so einfallslos durchnummerieren, stünde sie jetzt oben über diesem Beitrag. Stattdessen soll sie als Teaser zu ihrem verdienten Ruhm kommen: Faule Erdbeeren. Oder: Warum Mank keinen Oscar verdient hat. Wir sagen es Euch im Podcast. Viel Spaß!
Danke Thomas, dass Du diesen Podcast nach deinen Auftritten in den Episoden zu Futureworld und State of Play zum dritten Mal bereicherst. Als Mitglied eines Blog- und Podcast-Konsortiums, das Film-Liebhaber*innen mit journalistischem Background vereint, haben die Kolleg*innen eine Schwäche für Journalisten- und Medienfilme. In ihrem Podcast halten die „Üblichen Verdächtigen“ bei SchönerDenken ihre ungefilterten Eindrücke unmittelbar nach dem – hoffentlich bald wieder möglichen – Kinobesuch fest.
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Die hauseigene Besprechung: Die Leiden des Charles Foster Kane.

Was sagt Ihr, liebe Hörerinnen und Hörer? Mundet Euch Mank?
Danke auch an Euch, liebe Hörerinnen und Hörer fürs Einschalten. Wie hat Euch Mank gefallen? Teilt Ihr unsere Enttäuschung oder haben wir in Euren Augen etwas übersehen? Schreibt es gerne in die Kommentare.

Kurz vor Weihnachten (aber auch ganzjährig) freue ich mich über 5-Sterne-Bewertungen und lobende Zeilen bei iTunes. Es müssen keine Epen à la Mankiewicz sein, aber jedes Wort hilft, diesen Podcast sichtbarer zu machen. Abonnieren könnt Ihr journalistenfilme.de – der Podcast über die folgenden Bezugsquellen:

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