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Wie entstand die Reichskriegsflagge?

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Schwarz-Weiß-Rot: Farben des Kaiserreichs

Da sind erstmal die Farben Schwarz-Weiß-Rot. Das waren die Farben des deutschen Kaiserreichs ab 1871. Das hat Otto von Bismarck im Zuge der Reichsgründung gegenüber den süddeutschen Ländern so durchgesetzt. Eben: dass Schwarz-Weiß-Rot die künftigen Nationalfarben sein sollen. Denn das waren schon die Farben des von Preußen dominierten Norddeutschen Bundes, der dem Kaiserreich vorausging.

Die Farben: Warum Schwarz-Weiß-Rot?

Und warum nun diese Farben? Weiß und Schwarz waren schon lange die traditionellen Farben Preußens, und Weiß-Rot kam als prägende Farbe in den Farben der Hansestädte vor. Und alle drei Farben zusammen fanden sich schon in einem Abzeichen des römisch-deutschen Kaisers im Mittelalter – der hatte rote Schwerter auf schwarz-weißem Grund. Die Farben hatten also eine ruhmreiche Tradtition, und so wurden alle drei zu den Farben des norddeutschen Bundes in der Verfassung festgeschrieben.

Warum "Reichskriegsflagge"?

Jetzt muss man dazu sagen, dass die wichtigste Funktion einer Flagge damals der Einsatz in der Seefahrt und im Militär war und vor allem dort, wo beides zusammenkam, also in der Marine. Auch das war ein Grund, weshalb sich Preußen nicht mit Weiß-Schwarz begnügt, sondern das Rot hinzugenommen hat, weil nach den damaligen Konventionen Kriegsflaggen mindestens eine richtige Farbe haben sollten.

Das Kreuz: Relikt des Deutschen Ordens

So viel zu den Farben. Die Reichskriegsflagge enthält aber noch mehr, nämlich das Schwarze Kreuz, das die ganze Flagge in vier Teile aufteilt. Dieses Schwarze Kreuz ist eine Anlehnung an das Ritterkreuz des Deutschen Ordens. Der Deutsche Orden spielte im Nachgang der Kreuzzüge eine wichtige Rolle, denn er bildete zwischen dem 13. Und 16. Jahrhundert einen eigenen Staat, der von Ostpreußen bis ins Baltikum reichte. Mit anderen Worten, die Reichskriegsflagge enthält diverse Symbole an eine glorreiche preußische Vergangenheit, und der letzte Bestandteil ist der preußische Adler, der mitten auf dem Kreuz prangt.

Eine Frage der Ideologie: Schwarz-Weiß-Rot und Schwarz-Rot-Gold

Die Reichskriegsflagge hatte dann Bestand bis zum Ende des Ersten Weltkriegs, mit dem auch das Kaiserreich zu Ende ging. Dann kam die Weimarer Republik, die wieder die Farben Schwarz-Rot-Gold einführte. Und dann kamen die Nazis, die die Kapitulation im Ersten Weltkrieg nie akzeptiert haben und für die Schwarz-Rot-Gold die Farben von Vaterlandsverrätern waren. Sie haben wieder die Reichskriegsflagge in Schwarz-Weiß-Rot wieder eingeführt, und parallel dazu ihre in den gleichen Farben gehaltene Hakenkreuzflagge.

Wofür steht die Reichskriegsflagge heute?

Das heißt, wer heute die Reichskriegsflagge schwenkt, bringt damit seine Sympathie sowohl für das militaristische und antidemokratische Deutsche Kaiserreich als auch für den Nationalsozialismus zum Ausdruck.
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Schwarz-Weiß-Rot: Farben des Kaiserreichs

Da sind erstmal die Farben Schwarz-Weiß-Rot. Das waren die Farben des deutschen Kaiserreichs ab 1871. Das hat Otto von Bismarck im Zuge der Reichsgründung gegenüber den süddeutschen Ländern so durchgesetzt. Eben: dass Schwarz-Weiß-Rot die künftigen Nationalfarben sein sollen. Denn das waren schon die Farben des von Preußen dominierten Norddeutschen Bundes, der dem Kaiserreich vorausging.

Die Farben: Warum Schwarz-Weiß-Rot?

Und warum nun diese Farben? Weiß und Schwarz waren schon lange die traditionellen Farben Preußens, und Weiß-Rot kam als prägende Farbe in den Farben der Hansestädte vor. Und alle drei Farben zusammen fanden sich schon in einem Abzeichen des römisch-deutschen Kaisers im Mittelalter – der hatte rote Schwerter auf schwarz-weißem Grund. Die Farben hatten also eine ruhmreiche Tradtition, und so wurden alle drei zu den Farben des norddeutschen Bundes in der Verfassung festgeschrieben.

Warum "Reichskriegsflagge"?

Jetzt muss man dazu sagen, dass die wichtigste Funktion einer Flagge damals der Einsatz in der Seefahrt und im Militär war und vor allem dort, wo beides zusammenkam, also in der Marine. Auch das war ein Grund, weshalb sich Preußen nicht mit Weiß-Schwarz begnügt, sondern das Rot hinzugenommen hat, weil nach den damaligen Konventionen Kriegsflaggen mindestens eine richtige Farbe haben sollten.

Das Kreuz: Relikt des Deutschen Ordens

So viel zu den Farben. Die Reichskriegsflagge enthält aber noch mehr, nämlich das Schwarze Kreuz, das die ganze Flagge in vier Teile aufteilt. Dieses Schwarze Kreuz ist eine Anlehnung an das Ritterkreuz des Deutschen Ordens. Der Deutsche Orden spielte im Nachgang der Kreuzzüge eine wichtige Rolle, denn er bildete zwischen dem 13. Und 16. Jahrhundert einen eigenen Staat, der von Ostpreußen bis ins Baltikum reichte. Mit anderen Worten, die Reichskriegsflagge enthält diverse Symbole an eine glorreiche preußische Vergangenheit, und der letzte Bestandteil ist der preußische Adler, der mitten auf dem Kreuz prangt.

Eine Frage der Ideologie: Schwarz-Weiß-Rot und Schwarz-Rot-Gold

Die Reichskriegsflagge hatte dann Bestand bis zum Ende des Ersten Weltkriegs, mit dem auch das Kaiserreich zu Ende ging. Dann kam die Weimarer Republik, die wieder die Farben Schwarz-Rot-Gold einführte. Und dann kamen die Nazis, die die Kapitulation im Ersten Weltkrieg nie akzeptiert haben und für die Schwarz-Rot-Gold die Farben von Vaterlandsverrätern waren. Sie haben wieder die Reichskriegsflagge in Schwarz-Weiß-Rot wieder eingeführt, und parallel dazu ihre in den gleichen Farben gehaltene Hakenkreuzflagge.

Wofür steht die Reichskriegsflagge heute?

Das heißt, wer heute die Reichskriegsflagge schwenkt, bringt damit seine Sympathie sowohl für das militaristische und antidemokratische Deutsche Kaiserreich als auch für den Nationalsozialismus zum Ausdruck.
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