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Warum ist Tomatensaft im Flugzeug so beliebt?

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Der Geschmackssinn verändert sich im Flugzeug. Die Liebe zum Tomatensaft ist dabei nur ein Phänomen, bei dem das besonders deutlich zum Ausdruck kommt. Laut den Zahlen der Lufthansa wird im Flugzeug sogar mehr Tomatensaft als Bier getrunken.

Luftdruck und Luftfeuchtigkeit im Flieger als Ursachen

Einer der Gründe ist der Luftdruck. Der wird zum Teil ausgeglichen: Wenn also ein Flugzeug die Reiseflughöhe von 10.000 Metern erreicht hat, herrscht in der Maschine natürlich nicht der gleiche Luftdruck wie draußen, das würden wir gar nicht aushalten. Aber er ist niedriger als der am Boden und entspricht ungefähr dem Luftdruck in einer Höhe von 2.000 bis 2.500 Metern. Außerdem verändert sich die Luftfeuchtigkeit. Die Luft im Flugzeug ist ziemlich trocken – empfindliche Menschen spüren das an den Schleimhäuten. Und diese beiden Faktoren beeinträchtigen das Geschmacksempfinden.

Sensibilität für Salz ist im Flugzeug weniger ausgeprägt

Wissenschaftler am Fraunhofer-Institut für Bauphysik haben das auch quantitativ nachgewiesen. Sie haben einen alten Airbus-Rumpf genommen und darin möglichst genau die Bedingungen hergestellt, wie sie in einem Flugzeug herrschen: niedriger Luftdruck und trockene Luft. Selbst die Flugzeuggeräusche haben sie künstlich zugespielt. Dann haben sie mit Testpersonen Geschmackstests durchgeführt. Das Ergebnis: Die Empfindlichkeit für Salz ist im Flugzeug deutlich geringer.

Kein Unterschied bei bitter und sauer

Man muss also Speisen viel kräftiger salzen und würzen, damit sie so schmecken, wie man’s gewohnt ist. Auch Süßes schmeckt im Flugzeug nicht ganz so süß. Was dagegen weitgehend unbeeinträchtigt bleibt, ist der Geschmackssinn für Bitterstoffe und für Säuren. So kommen im Tomatensaft die Fruchtsäuren stärker zur Geltung und eben auch das Bittere.

Tomatensaft: muffig am Boden, fruchtig in der Luft

Das haben die Wissenschaftler z. B. daran gemerkt, dass sie Leuten Tomatensaft unter "Bodenbedingungen" gegeben haben – da haben viele den Saft als "muffig" beschrieben. Aber unter den Bedingungen im Flugzeug in 10.000 Metern Höhe schmeckt der gleiche Tomatensaft plötzlich fruchtig.
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Luftdruck und Luftfeuchtigkeit im Flieger als Ursachen

Einer der Gründe ist der Luftdruck. Der wird zum Teil ausgeglichen: Wenn also ein Flugzeug die Reiseflughöhe von 10.000 Metern erreicht hat, herrscht in der Maschine natürlich nicht der gleiche Luftdruck wie draußen, das würden wir gar nicht aushalten. Aber er ist niedriger als der am Boden und entspricht ungefähr dem Luftdruck in einer Höhe von 2.000 bis 2.500 Metern. Außerdem verändert sich die Luftfeuchtigkeit. Die Luft im Flugzeug ist ziemlich trocken – empfindliche Menschen spüren das an den Schleimhäuten. Und diese beiden Faktoren beeinträchtigen das Geschmacksempfinden.

Sensibilität für Salz ist im Flugzeug weniger ausgeprägt

Wissenschaftler am Fraunhofer-Institut für Bauphysik haben das auch quantitativ nachgewiesen. Sie haben einen alten Airbus-Rumpf genommen und darin möglichst genau die Bedingungen hergestellt, wie sie in einem Flugzeug herrschen: niedriger Luftdruck und trockene Luft. Selbst die Flugzeuggeräusche haben sie künstlich zugespielt. Dann haben sie mit Testpersonen Geschmackstests durchgeführt. Das Ergebnis: Die Empfindlichkeit für Salz ist im Flugzeug deutlich geringer.

Kein Unterschied bei bitter und sauer

Man muss also Speisen viel kräftiger salzen und würzen, damit sie so schmecken, wie man’s gewohnt ist. Auch Süßes schmeckt im Flugzeug nicht ganz so süß. Was dagegen weitgehend unbeeinträchtigt bleibt, ist der Geschmackssinn für Bitterstoffe und für Säuren. So kommen im Tomatensaft die Fruchtsäuren stärker zur Geltung und eben auch das Bittere.

Tomatensaft: muffig am Boden, fruchtig in der Luft

Das haben die Wissenschaftler z. B. daran gemerkt, dass sie Leuten Tomatensaft unter "Bodenbedingungen" gegeben haben – da haben viele den Saft als "muffig" beschrieben. Aber unter den Bedingungen im Flugzeug in 10.000 Metern Höhe schmeckt der gleiche Tomatensaft plötzlich fruchtig.
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